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WACC: Stromkonzerne im Geldfluss

Elektrizitaet-Strommasten auf Felsen mit TanneDavon können Kleinsparer und Geldanleger nur träumen: Die Stromkonzerne berechnen für ihr Kapital, welches im Stromnetz gebunden ist, einen künstlichen Zinssatz von sage und schreibe 4,7%! Während gewöhnliche Anleger weniger als ein Prozent Zins erhalten, fliessen den Stromkonzernen  dank diesem überrissenen Zinssatz mehrere hundert Millionen Franken jährlich in die Kassen.  Zudem wird nicht offenlegt, wohin dieses Geld fliesst. Die SKS verlangt zusammen mit ihren Allianz-Partnerorganisationen FRC und ACSI sowie den Verbänden der grossen Stromkunden, dass dieser Zinssatz gesenkt und die Einnahmen in einen zweckgebundenen Fonds fliessen.

Jährlich mehr als 170 Millionen Franken Zinseinnahmen können die Stromkonzerne verbuchen, weil der WACC, der kalkulatorische Zinssatz für das im Stromnetz gebundene Kapital, bei überrissenen 4,7% festgelegt ist. Dieser Zins verteuert auch die Netzkosten, da er über 10% von diesen Kosten ausmacht. Für die Allianz der Konsumentenschutz-Organisationen ist aber nicht nur die Höhe dieses Zinssatzes unverständlich, sondern auch, dass nicht klar wird, für welchen Zweck dieses Geld verwendet wird. Eigentlich müsste es in den Unterhalt der Stromnetze fliessen, transparent ist dies jedoch nicht.

Die Allianz hat sich zusammen mit den Verbänden der grossen Stromkunden an das zuständige Bundesamt für Umwelt und Verkehr (UVEK)  gewandt. Es muss dafür sorgen, dass dieser Zinssatz auf ein vernünftiges Mass reduziert wird, damit auch die Netzkosten, welche die Konsumentinnen und Konsumenten berappen müssen, gesenkt werden können. Die SKS fordert zudem, dass die WACC-Gelder in einen Fonds fliessen und so endlich Transparenz in diesen Geldfluss gebracht wird.