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Coca Cola: Kein Fairplay bei der Werbung

colaCoca Cola Schweiz hat sich als Mitglied von Swiss Pledge dazu verpflichtet, Werbung für Kinder unter 12 Jahren einzuschränken. Doch mit seinen Marketing-Aktionen – gerade im Fussball – beweist das Unternehmen, dass ihm scheinbar nicht allzu viel an diesem Versprechen liegt.

„Hol dir das Team in 24 Sammeldosen“ – so wirbt Coca Cola Deutschland für die Fussball-Europameisterschaft, die an diesem Sonntag endet. Auf den Coca Cola Dosen sind die Spieler der deutschen Nationalmannschaft abgebildet. Foodwatch kritisierte diese Kampagne kürzlich scharf, denn sie verführt insbesondere Kinder zum Kauf ungesunder Zuckergetränke. Foodwatch hat nun eine Beschwerde beim Deutschen Werberat eingereicht. Die Kampagne verstosse gegen die Verhaltensregeln des Werberates.

Diese Problematik ist auch in der Schweiz bekannt: Coca Cola Schweiz hat sich als Mitglied von Swiss Pledge – dem Selbstregulierungsorgan einiger Getränke- und Lebensmittelhersteller –  dazu verpflichtet, Werbung für Kinder unter 12 Jahren einzuschränken.

Mit ihrem Engagement in der Coca Cola Junior League – einer Fussball-Nachwuchsliga – „fördert das Unternehmen 13 – 19-jährige Junioren im Schweizer Breitenfussball“, wie es auf seiner Homepage selber verlauten lässt. Wie SKS-Geschäftsleiterin Sara Stalder kürzlich gegenüber der SonntagsZeitung sagte, müsste die Selbstregulierung auch Jugendlichen gegenüber gelten – analog zur Tabakprävention. Und auch mit ihrem Markenbotschafter, Xherdan Shaqiri, spricht Coca Cola Schweiz offensichtlich auch Kinder und Jugendliche an. Zudem beziehe sich die Selbstverpflichtung, Werbung einzuschränken, leider bloss auf TV-Spots, Kindermagazine und die Markenwebsites der Mitglieder, nicht aber aufs Internet oder Marketing-Anlässe an Grossveranstaltungen wie der Europameisterschaft. Die SKS fordert daher von den Swiss Pledge – Mitgliedern weitergehende Massnahmen zur Selbstregulierung.