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SBB-Tarife: Pendler auf der Strafbank

swisspass_ausschnittUm durchschnittlich 3 Prozent werden die Preise im öffentlichen Verkehr ab 11. Dezember 2016 steigen. Preiserhöhungen müssen vor allem jene in Kauf nehmen, welche den öffentlichen Verkehr oft und regelmässig benutzen, also die Pendlerinnen und Pendler mit Generalabonnement GA. Zuerst gibt es aber ein Zückerchen, bevor die Preiserhöhungen voll durchschlagen: Die SBB erhöhen die Preise für die GA Erwachsene und GA Duo Partner zwar um rund 5,5 Prozent. Im nächsten Jahr erhält man jedoch noch einen Rabatt von 180 Franken, vorausgesetzt, dass man das GA nahtlos verlängert. 

Ab dem Fahrplanwechsel werden die Tarife im öffentlichen Verkehr um durchschnittlich 3 Prozent erhöht. Einzelbillette werden 2,5 Prozent teurer.  Während etliche Angebote kaum teurer werden oder wie das Halbtax gleich teuer bleiben, werden die GA-Inhaberinnen und Inhaber zur Kasse gebeten. Ein GA 2. Klasse wird 205 Franken teurer und kostet neu 3860 Franken, auch das GA Familia Partner oder GA Duo Partner wird um 5,8 bzw. 5,6 % teurer. Der Preisüberwacher hat jedoch ausgehandelt, dass die SBB im nächsten Jahr noch einen Rabatt von 180 Franken gewährt. Voraussetzung ist, dass man das GA ohne Unterbruch wieder erneuert.
Die Taktik dahinter ist leicht durchschaubar: Die SBB wollen durchsetzen, dass die automatische Vertragserneuerung, welche sie mit dem neuen SwissPass für das GA und das Halbtax-Abo eingeführt haben, von mehr Kunden akzeptiert wird. Obowohl den Kundinnen und Kunden hohe Hürden in den Weg gelegt werden, um das Abo zu künden, haben bisher nur 70 Prozent ihr Abo mit automatischer Vertragsverlängerung gelöst. Mit dem Rabatt versuchen die SBB, diese kundenunfreundliche, aber für sie rentable Praxis zu zementieren.

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