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Regional-Labels in der Kritik

Landwirtschaft-Kühe auf Weide-2Enthält ein Erdbeerjoghurt mit Berner Regional-Label tatsächlich Früchte, die nicht aus dem Bernbiet sondern aus dem Tessin oder sogar aus dem Ausland stammen? Diese Kundentäuschung ist möglich, weil der Begriff „regional“ unklar definiert ist und von den Anbietern selber ausgelegt wird. Regionale Labels werden immer beliebter, obwohl sie oft nicht einhalten, was sie versprechen. Kurze Transportwege, Frische und hohe Qualität stecken nicht immer hinter diesen Produkten.

Ausgerechnet ein neues Regional-Label „Regio.garantie“, das der Verein Schweizer Regionalprodukte vorstellte, soll dieser Intransparenz entgegenwirken. Die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) stuft  aber auch dieses Label kritisch ein: Nicht zusammengesetzte Produkte wie Eier, Milch und Gemüse müssen gemäss den Regeln von „Regio.garantie“ vollständig regional sein. Produkte wie ein Joghurt, das aus verschiedenen Zutaten besteht, müsste jedoch nur zu 80 Prozent regional sein, Hauptsache die Hauptzutat stammt aus der Region. Ausserdem lässt auch dieses neue Label offen, was unter einer Region genau zu verstehen ist.

Die SKS setzt sich dafür ein, dass bei den Regional-Labels die Erwartungen der Konsumentinnen und Konsumenten erfüllt werden. Zudem sollen die zugrundeliegenden Kriterien transparent ausgewiesen werden.

Im vollständigen Tages-Anzeiger-Artikel zum Thema „Wildwuchs bei den Regional-Labels“ wird die Thematik umfassend erläutert.