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Datenschutz: Fitness Tracker mit erheblichen Schwachstellen

Man hands with watch and phone with app health on the screen

Die Fitness Tracker erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Einerseits hat sich die Technik enorm verbessert, andererseits nimmt das Gesundheitsbewusstsein weiter zu. Mit einem Fitness Tracker können Sie Ihre Laufstrecke, Leistung oder auch ihre Fortschritte festhalten. Solche Informationen sind natürlich nützlich, damit Sie ihr Training optimal anpassen können. Vielen Benutzern ist aber nicht bewusst, was mit den gesammelten Daten passiert.Fitness Tracker sammeln rund um die Uhr Informationen über Gewohnheiten, Aktivitäten, Schlafverhalten, Aufenthaltsort (GPS) usw. Es handelt sich dabei um sensible persönliche Daten. In der Regel werden diese im Netz (via Cloud) gespeichert. Nicht selten nehmen sich die einzelnen Anbieter das Recht heraus, solche gesammelten Daten an Dritte weiterzugeben. Dies steht in den jeweiligen AGB oder Datenschutzbestimmungen, die in der Regel derart verfasst sind, dass kaum ein Benutzer sie wirklich durchliest. Vor allem für Akteure des Gesundheitsbereiches sind solche Daten sehr wertvoll. Eine Versicherung gewinnt dadurch z.B. Kenntnis über den veränderten Gesundheitszustand ihrer Versicherten, was wiederum eine willkommene Information für allfällige Prämienanpassungen ist (vgl. unseren Bericht über die Krankenversicherung CSS).

Fitness Tracker von Swisscom

Neuerdings verkauft auch die Swisscom solche Fitness Tracker. Ausgerechnet nachdem Sie die Datenschutzbestimmungen geändert/gelockert haben. (So verbieten Sie der Swisscom die Weitergabe Ihrer Daten.) Neu in ihrem Angebot hat die Swisscom das Modell FitBit Flex 2.“ Das Flex2 misst den Schlaf, die Schrittzahl und sonstige Aktivitäten. Der Anbieter empfiehlt, das Flex 2 den ganzen Tag zu tragen. In Verbindung mit einem Smartphone wird es zum 24/7 Überwachungsgerät. Interessant ist dabei, dass es die Firma FitBit mit dem Datenschutz offenbar nicht sehr genau nimmt. Dies zeigt ein Fitness Tracker Vergleich, der zeigte, dass man bei dieser Marke den Fitness Tracker des Nachbarn auslesen kann.

Wenn Sie trotzdem nicht auf einen Fitness Tracker verzichten möchten, sollten Sie folgende Punkte beachten

–           Vergleichen Sie die einzelnen Produkte und Anbieter im Internet.

–           Lesen Sie die Datenschutzbestimmungen des Anbieters sorgfältig durch.

–           Tragen Sie den Fitness Tracker nicht den ganzen Tag, sondern nur zum Sport.

–           Laden Sie die Daten, wenn möglich, nicht ins Internet.

–           Sie müssen sich bewusst sein, dass solche Daten gesammelt werden.

Weitere Informationen über den Einsatz von Fitness Trackern im Versicherungsbereich finden Sie auf der Website des Datenschutzbeauftragten.

Fitnesstracker im Versicherungsbereich (edoeb)