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Repair Cafés brechen erneut Rekord!

Langenthal (9)Am zweiten Schweizer Reparaturtag schlugen die Repair Cafés ihren eigenen Rekord: Die 33 Repair Cafés reparierten fast 1500 Gegenstände. Sie verhinderten so Abfall mit einem Gesamtgewicht von annähernd 4,5 Tonnen. Die Reparatur defekter Dinge ist in Repair Cafés kostenlos – dem Portemonnaie und der Umwelt zu liebe. Der dritte Schweizer Reparaturtag wird am Samstag, 27. Oktober 2018 stattfinden.

Rund 500 ehrenamtliche Helfer und Helferinnen in der ganzen Schweiz beteiligten sich am Reparaturtag, der von der Stiftung für Konsumentenschutz zum zweiten Mal organisiert worden war. Am meisten Gegenstände reparierte das Repair Café Bern mit 108 erfolgreichen Reparaturen. Das Repair Café Biel / Bienne rettete mit 520 Kilogramm am meisten Material vor dem Abfall. Gemessen wird der Schweizer Rekord aller teilnehmenden Repair Cafés einerseits an der Menge der reparierten Gegenstände, andererseits an deren Gewicht. Letztes Jahr wurden von 26 Repair Cafés über 1000 Gegenstände mit einem Gewicht von fast 3 Tonnen repariert.

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Die Rekord-Daten im Detail

Der Stiftung für Konsumentenschutz liegen Daten von 26 Repair Cafés vor. Diese haben 1168 Gegenstände repariert, was einem Gewicht von 3,774 Tonnen entspricht. Hochgerechnet auf die 33 Repair Cafés, die beim Reparaturtag teilnahmen entspricht dies 1482 Gegenständen und 4,453 Tonnen Material.

Ein Anliegen – vom Bundesrat ingnoriert

Sara Stalder, Geschäftsleiterin der Stiftung für Konsumentenschutz: «Innerhalb von drei Jahren entstanden in der Schweiz 60 gut besuchte Repair Cafés. Das zeigt, dass es der Bevölkerung ein Anliegen ist, defekte Dinge reparieren zu können und der Wegwerfwirtschaft etwas entgegen zu halten. Die Politik muss diese Anliegen aufnehmen».

Auf Anregung der Repair Cafés und der Stiftung für Konsumentenschutz reichten vier nationale Politiker Vorstösse für bessere Produkte ein.

  • Die Motion von Marianne Streiff-Feller (EVP) soll die Garantiedauer für Produkte auf fünf Jahre erhöhen.
  • Stefan Müller-Altermatt (CVP) will Konstruktionsdaten für nicht mehr verfügbare Ersatzteile kostenlos im Internet verfügbar machen, damit sie mit 3D-Druckern nachgebildet werden können.
  • Das Postulat von Isabelle Chevalley (GLP) fordert den Bundesrat auf, die Vorteile einer Kennzeichnung der Mindestnutzungsdauer von Produkten zu benennen.
  • Konsumentenschutzpräsidentin Prisca Birrer-Heimo (SP) will einen Bundesratsbericht über die Vorteile von reparaturfreundlich designten und entsprechend gekennzeichneten Produkten.

Die Vorstösse wurden vom Bundesrat vorerst abgelehnt. Der Konsumentenschutz setzt sich im Parlament dafür ein, dass die Reparatur-Kultur im Parlament Unterstützung findet.

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