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Grippeimpfung: Und wieder ruft das BAG

Auch dieses Jahr preist das Bundesamt für Gesundheit (BAG) zum nationalen Grippeimpftag die Grippeimpfung an, obwohl die letztjährige Impfkampagne ein Flop war. Diverse Experten fragen sich, ob diese Immunisierung tatsächlich am besten vor der Grippe schützt. Das BAG derweil führt unbeirrt seine Kampagne weiter und informiert unvollständig.

Jedes Jahr ruft der Bund die Bevölkerung dazu auf, sich gegen Grippe mit einer Impfung zu schützen. Am heutigen nationalen Grippeimpftag können sich Interessierte ohne Anmeldung gegen die Influenza impfen lassen, dieses Jahr zum ersten Mal in Arztpraxen und Apotheken gleichzeitig. Mit dem koordinierten Angebot sollen möglichst viele Menschen erreicht werden. Vor allem den Risikogruppen wie Säuglingen oder Menschen ab 65 wird eine Impfung nahegelegt. Bei der restlichen Bevölkerung wird an die Solidarität appelliert.

Geringe Wirksamkeit der Grippeimpfung

Wiederum “vergisst” das BAG dabei, auf die sehr geringe Wirksamkeit hinzuweisen. Das Bundesamt erwähnt zwar, dass die Impfung nicht bei allen und nicht jeden Winter die Grippe verhindern könne. Doch genaue Zahlen geben sie nicht preis. Vermutlich würde das viele Impfinteressierte abhalten: Die Effektivität der letztjährigen Grippeimpfung lag laut dem deutschen Robert-Koch-Institut bei lediglich 15 Prozent. Dies bedeutet, dass die Impfung bei nur 15 von 100 Geimpften eine Infektion hätte verhindern können. Grund lag in der falschen Zusammensetzung des Impfstoffs.

Lotterie der Impfstoffe

Alle Jahre ist es eine Lotterie: Bereits Monate vorher muss entschieden werden, welcher Impfstoff gegen die Grippe eingesetzt wird. Es ist nicht vorhersehbar, wie sich die Virusstämme in den nächsten Monaten entwickeln. Entsprechend gering ist das Vertrauen der Bevölkerung in die Impfstoffe, dass zeigen die jährlichen Impfraten. Die Unberechenbarkeit der Entwicklung der Grippeviren machen die Herstellung einer effektiven Influenzaimpfung sehr schwierig. So sagt die WHO, dass die heutige Datenlage keine Vorhersage zulässt, welche der weltweit zirkulierenden Virenstämme in der kommenden Grippesaison vorherrschen werde.

Forderung des Konsumentenschutzes

Ein überlegter Impfentscheid empfiehlt sich hier also allemal. Doch mit fehlenden und einseitigen Informationen ist ein Entscheid schwierig. Der Konsumentenschutz fordert hierzu erneut zugängliche, umfassende und verständliche Informationen seitens des BAG.

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