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Meineimpfungen Impfdaten werden gelöscht

Am 24. Mai 2022 überbrachten das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und der Eidgenössische Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte (EDÖB) den Nutzern von Meineimpfungen eine Hiobsbotschaft: Die Impfdaten werden gelöscht. Eine vorherige Rückgabe der Impfdaten wird nicht durchgeführt.

Nach dem Konkurs der Stiftung meineimpfungen wurden die auf der Plattform gespeicherten Impfdaten vom Konkursamt Bern-Mittelland aufbewahrt. Letzte Woche empfahl der EDÖB dem Konkursamt, diese Daten zu löschen. Als Grund für diesen Entscheid führt der EDÖB hauptsächlich die mangelhafte Datenintegrität an. Einige Impfeinträge und Kontaktdaten seien falsch gewesen. Eine datenschutzkonforme Rückgabe der Daten kam deshalb nicht zustande. Das Konkursamt plante, die Daten im Rahmen des Konkursverfahrens zu verkaufen. Nun wird es der Empfehlung des EDÖB folgen und die gespeicherten Gesundheitsdaten nach Abschluss des Konkursverfahrens löschen. Das BAG teilte daraufhin mit, dass es die Löschung der meineimpfungen Impfdaten bedauert.

Impfdaten weg – niemand trägt Verantwortung für meineimpfungen-Fiasko

Für die Betroffenen bedeutet das, dass Ihre auf meineimpfungen.ch abgespeicherten Impfdaten nach dem abgeschlossenen Konkursverfahren für immer verloren sind. Nach der Löschung wird es keine Möglichkeit mehr geben, die Gesundheitsdaten zurückzuerhalten.

 

«Ein Desaster sondergleichen: Das Scheitern aller Beteiligten hat nur Konsequenzen für die Konsumentinnen und Konsumenten, die schlussendlich all ihre Impfdaten verlieren. Alle, die gewurstelt haben und sich unkooperativ verhielten, werden vermutlich ungeschoren davonkommen. Das ist der wirkliche Skandal!»
– Sara Stalder, Geschäftsleiterin des Konsumentenschutzes

 

Die Konsumentinnen sind also einmal mehr die Leidtragenden. Und das, nachdem sie ihre Impfdaten einer vom BAG beworbenen Plattform anvertraut haben. Wieso die Rettung der Impfdaten von meineimpfungen nicht möglich war, teilt das BAG nicht mit. Dasselbe Bundesamt nutzt diese mitverschuldete Situation nun, um einen neuen digitalen Impfausweis anzukünden und könnte so bei Betroffenen für zusätzliches Unverständnis sorgen.