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Sunrise erhöht Abopreise wegen Teuerung

Sunrise erhöht die Abopreise per 1. Juli 2023 um rund 4 %. Das Unternehmen verweist auf die Teuerung. Kundinnen und Kunden können bis Ende Juni aus einem laufenden Vertrag aussteigen, wenn Sie die neuen Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) nicht aktzeptieren. Künftig sollen aber sowohl bei Swisscom, Salt und auch Sunrise Preiserhöhungen aufgrund der Teuerung möglich sein, ohne dass Kundinnen kündigen können. Der Konsumentenschutz lehnt dieses Ansinnen ab.

Die Abos von Sunrise, UPC, yallo und Lebara werden per 1. Juli 2023 um rund 4 % teurer. Sunrise verweist als Rechtfertigung auf die derzeit «hohe Inflationsrate». Per 1. Juli 2023 treten auch neue Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) in Kraft. Sunrise gibt sich dort das Recht, «den Preis für jede Dienstleistung einmal pro Kalenderjahr der Teuerung anzupassen. Bei einer solchen Preiserhöhung steht dem Kunden kein Recht zur vorzeitigen Kündigung der Dienstleistung zu.» Bei AGB-Änderungen haben Kunden nur zwei Möglichkeiten: Akzeptieren oder ablehnen. Wer die neuen AGB nicht akzeptieren will, hat ein vorzeitiges Kündigungsrecht. In diesem Fall muss der Kunde dies spätestens bis 30. Juni 2023 mitteilen. Wer nichts unternimmt, akzeptiert die neuen AGB unausgesprochen.

Worauf achten bei einem Anbieterwechsel?

Mit einem Wechsel zur Konkurrenz kann man solchen AGB allerdings nicht entgehen: Auch Swisscom und Salt nehmen sich in ihren AGB das Recht heraus, die Abo-Preise aufgrund der Teuerung zu erhöhen. Wer sich für einen neuen Anbieter entscheidet, kann die Abo-Preise zum Beispiel auf dschungelkompass.ch vergleichen. Nebst dem Preis sollten wechselwillige Konsumentinnen auch eine allfällige Mindestvertragsdauer, die Qualität des Kundenservices, die Netzabdeckung und die Roaming-Tarife, bzw. im Abo enthaltenes Roaming-Guthaben beachten.

Konsumentenschutz lehnt die Strategie der Telekomanbieter ab

Der Konsumentenschutz lehnt die Preiserhöhung von Sunrise ab und kritisiert die AGB-Änderungen der Telekom-Anbieter, weil diese Strategie zulasten der Konsumentinnen und Konsumenten geht:

  • Die Teuerungsrisiken werden vollständig auf die Konsumentinnen und Konsumenten abgewälzt.
  • Die Telekom-Anbieter können die Preise im Falle einer Teuerung erhöhen, ohne dass Konsumentinnen und Konsumenten vorzeitig kündigen können.
  • Es droht eine Teuerungsspirale, denn massgebend für mögliche Preiserhöhungen ist der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK): In den LIK fliessen unter anderem auch die Kosten für Telekommunikationsdienstleistungen wie Internet- oder Handyabo ein. Mit anderen Worten: Erhöhen die Telekomanbieter die Preise, steigt auch der LIK. Wenn der LIK steigt, können die Telekommanbieter die Preise erhöhen. Eine Teuerungsspirale ist insbesondere dann angesagt, wenn auch anderen Branchen auf diesen Zug aufspringen.

Weitere Informationen:

Detailinfos von Sunrise zu den Preiserhöhungen