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Billettpreise wie auf dem Basar

Das Positive vorweg: Für den öffentlichen Verkehr müssen die Kundinnen und Kunden im Jahr 2015 nicht die angekündigten 2,9 Prozent mehr zahlen, sondern im Durchschnitt nur 2,3 Prozent mehr. Halbtax und 9-Uhr-Tageskarte werden nicht teurer. Nicht verständlich ist hingegen, auf welche Lösung sich der Preisüberwacher und der Verband öffentlicher Verkehr VoeV geeinigt haben, um die Reisenden zu entlasten: Wie in einer Lotterie werden täglich 5000 vergünstigte Billette für 50 Fernstrecken verkauft. Für die SKS ist es unverständlich, dass ein willkürliches und ungerechtes System gewählt wurde, um die Preiserhöhung abzufedern.

Grundsätzlich begrüsst die SKS, dass die Verhandlungen des Preisüberwachers mit dem Verband öffentlicher Verkehr zu einem positive Ergebnis geführt haben und die Preiserhöhungen moderater ausfallen als im Mai angekündigt. Die grundsätzliche Erhöhung der Tarife und Abonnemente um 2,9 % und die Lösung, wie diese Erhöhung vorwiegend auf den Regionalverkehr abgewälzt werden sollen, ist für die SKS jedoch nicht verständlich. Mit täglichen “Aktionsangeboten” auf 50 Fernverkehrs-Linien sollen zwar die Kundinnen und Kunden des Fernverkehrs entlastet werden. Diese Vergünstigungen sind jedoch willkürlich. Wann, wie und in welcher Höhe sind Vergünstigungen erhältlich? “Eine Leistung – ein Preis” – auf diesen Grundsatz werden sich die Reisenden nicht mehr verlassen können. Der Billettkauf wird so zu einem Basargeschäft. Dazu passt auch die Absicht, dass allenfalls noch 9-Uhr-Karten vergünstigst werden sollen, wenn mit dieser Strategie die angepeilte Gesamtvergünstigtung von 29,2 Millionen Franken nicht erreicht wird.

Gespannt ist die SKS auf die Ausgestaltung des Abend-GA. Neue Angebot, um eine bessere Auslastung der Randzeiten zu erreichen, findet die SKS sehr begrüssenswert. Sie ist jedoch gespannt, zu welchem Preis ein solches Abend-GA angeboten wird. Denn dieser wird ausschlaggebend sein, damit neue Angebote erfolgreich Fuss fassen können.