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Dieselgate: Der VW-Aktionsplan auf dem SKS-Prüfstand

VW-logoDie Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) wird prüfen, ob VW Wort hält. Im Skandal um manipulierte Abgas-Werte von verschiedenen Automarken verspricht VW seinen Kundinnen und Kunden umgehend Hilfe: In einem Aktionsplan zeigt der Konzern auf, wie betroffene Dieselfahrzeuge nachgebessert werden sollen. Dabei verspricht VW eine kundennahe, direkte und unkomplizierte Information und Begleitung der betroffenen Fahrzeughalter. Diese Versprechungen wird die SKS mit Unterstützung von Betroffenen überprüfen und bei Bedarf beim Automobilkonzern intervenieren.

Die SKS wird prüfen, ob der Automobilkonzern VW Wort hält und den Kundinnen und Kunden in dieser skandalösen Betrugsaffäre tatsächlich rasche und unkomplizierte Hilfe leisten wird. Dazu ruft sie Fahrzeughalter der betroffenen Marken (VW, Audi, SEAT, SKODA und VW Nutzfahrzeuge) auf, sich unter [email protected] zu melden. „Ziel ist es, Kontakt mit mindestens einem Kunden pro Automarke zu halten. Werden die angekündigten Versprechungen oder Teile daraus nicht eingehalten, soll sich der Kunde bei uns melden, damit wir im Interesse von allen Betroffenen gegenüber VW intervenieren können.“

In der Schweiz wurden rund 129‘000 Fahrzeuge der Marken VW, Audi, SEAT, SKODA und VW Nutzfahrzeuge mit einer manipulierten Abgas-Software in Verkehr gesetzt. Die betroffenen Konsumentinnen und Konsumenten sind doppelt gestraft: Sie fahren ein Fahrzeug, welches umweltschädlicher ist, als sie beim Kauf geglaubt haben. Und: Sie besitzen ein Auto, welches nicht mehr der Zulassung durch das Strassenverkehrsamt entspricht und damit allenfalls an Wert verloren hat oder zu Mehrkosten (wie höhere Steuern) führt.

VW verspricht, transparente Aufklärungsarbeit zu leisten. Jeder Kunde soll schnellstmöglich direkt von seinem VW-Partner (Händler, Garage) darüber informiert werden, ob das Abgasverhalten seines Fahrzeugs nachgebessert werden muss, ob also eine Umrüstung der Software vorgenommen werden muss. Nach Genehmigung der technischen Lösungen durch die nationalen Zulassungsbehörden sollen die Kunden wiederum individuell und aktiv informiert und Werkstatttermine vereinbart werden. Laut Versprechen von VW sollen den Betroffenen zudem keinerlei zusätzliche Kosten entstehen. Die SKS forderte die AMAG – als Generalimporteurin für VW-Marken – in einem Schreiben vom 7. Oktober 2015 zusammen mit ihren Partnerorganisationen FRC und ACSI auf, die Nachbesserungsaktion gemäss Ankündigung von VW durchzuführen und den Kundinnen und Kunden keine Kosten aufzubürden oder entstandene Mehrkosten zu vergüten.

Ob ein Fahrzeug betroffen ist, lässt sich auf der Website von AMAG Schweiz online prüfen.