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ElCom soll Höhe der Strom-Grundgebühren veröffentlichen

SKS fordert Konsumenten auf, mit Musterbrief

Abschaffung der Grundgebühr zu verlangen

Nur wenige Stromversorger senkten im ablaufenden Jahr die Grundgebühr, dies ist das Ergebnis einer Umfrage der SKS. Die SKS hatte bereits vor Jahresfrist die Abschaffung der Grundgebühr verlangt, da diese das Stromsparen bestrafe. Die Forderung stiess zwar weniger bei der Branche, jedoch beim Bundesrat auf offene Ohren, der die Thematik bei der Revision des Stromversorgungsgesetzes prüfen will. Die SKS fordert von der Regulierungsbehörde ElCom, bereits jetzt auf ihrer Website nicht nur die kWh-Preise aller EWs, sondern auch deren Grundgebühren zu veröffentlichen.

Mit jeder verbrauchten Kilowattstunde wird Strom günstiger. Diese Absurdität ist der verbrauchsunabhängigen Grundgebühr zu verdanken, die nahezu alle Stromversorger von den Konsumentinnen und Konsumenten einverlangen. Die Grundgebühr bestraft somit das Stromsparen. Daher hatte die SKS gemeinsam mit den Konsumentenorganisationen FRC und acsi sowie den Umweltorganisationen WWF, Greenpeace und SES im Herbst 2008 die Abschaffung der Grundgebühren gefordert.

Ein Jahr später hat die SKS bei grossen Stromversorgern sowie einigen Kantonen und Städten eine Umfrage gemacht: Wurden Massnahmen ergriffen, um die finanziellen Anreize zum Stromsparen zu erhöhen? Die Ergebnisse sind ernüchternd. Zwar führen nahezu alle Stromversorger intensive Informationskampagnen zur Stromeffizienz durch. Finanzielle Anreize fehlen jedoch grösstenteils. Gemäss Informationen der SKS haben lediglich EWB (Stadt Bern), Aare Energie AG und die Stadt Nidau die Grundgebühr reduziert, EWB binnen zweier Jahre immerhin von 156 auf 120 Franken pro Jahr. Bekanntlich verzichten in der Deutschschweiz die Städte Zürich und Basel seit Langem gänzlich auf die Grundgebühr.

Zudem geht EWB mit einem Stromsparbonus voran: Wer im Jahr 2010 10 Prozent weniger Strom verbraucht als im Vorjahr, erhält eine Gutschrift von 15 Prozent. Das fortschrittliche Ansinnen der Berner Kantonsregierung, eine Stromlenkungsabgabe einzuführen, wurde leider vom Grossen Rat abgelehnt. Wer Strom spart, hätte am Ende mehr im Portemonnaie gehabt als ohne Lenkungsabgabe.

Lichtblick: Der Bundesrat hat am 18. November beschlossen, eine Beschränkung der Grundgebühren auf maximal 10 Prozent der Stromkosten für die Revision des Stromversorgungsgesetzes vorzusehen. «Dies und die sanften Schritte zeigen das gestiegene Bewusstsein, dass die Grundgebühr dem Ziel des Stromsparens entgegen steht», stellt Sara Stalder, Geschäftsleiterin der SKS mit Befriedigung fest.

Die SKS gelangt mit einem Schreiben an die Elektrizitätskommission ElCom, die Höhe der Grundgebühren der fast 800 Stromversorger zu publizieren. Denn just diese fehlen auf dem ElCom-Strompreisrechner www.strompreis.elcom.admin.ch Weiter fordert die SKS die Konsumentinnen und Konsumenten auf, bei ihrem Stromversorger die Abschaffung der Grundgebühren zu verlangen. Auf der SKS-Website kann hierzu ein Musterbrief heruntergeladen werden.