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Nein zum Angriff auf die Ersparnisse der Versicherten

SKS verlangt von Pensionskassen Offenlegung der Verwaltungskosten

Die SKS empfiehlt ein Nein für die Abstimmung zur Senkung des Umwandlungssatzes. Trotz Finanzkrise reichen die Gewinne der Versicherungsgesellschaften längst aus, um den Versicherten angemessene Renten auszuzahlen. Die Senkung des Umwandlungssatzes wäre lediglich eine Umverteilung von den Versicherten zu den Versicherungsgesellschaften. Die SKS verlangt nach einem erhofften Nein eine saubere Lageanalyse. Nötig ist mehr Transparenz: Heute wissen die Versicherten meist nicht, wie viel Prozent ihrer Sparbeiträge für Verwaltungskosten aufgewendet werden. Dies soll neu auf der Police ausgewiesen werden.

Am 7. März 2010 wird über die Senkung des Umwandlungssatzes in der 2. Säule abgestimmt. In Zukunft sollen nicht 6.8 Prozent des angesparten Kapitals als jährliche Rente ausgeschüttet werden, sondern nur noch 6.4 Prozent. Die SKS lehnt die Vorlage ab.

«Bei dieser Vorlage geht es nur um eines: Die Gewinne der Versicherungsgesellschaften sollen massiv erhöht werden zulasten der Versicherten», stellt Sara Stalder, Geschäftsleiterin der SKS fest. Denn die Argumente der Befürworter sind nicht stichhaltig:

•    Gestiegene Lebenserwartung: Die gestiegene Lebenserwartung seit Einführung der 2. Säule im Jahr 1985 wurde bereits mit der 1. BVG-Revision berücksichtigt. Der Umwandlungssatz wurde von 7.2 Prozent auf 6.8 Prozent (erreicht im Jahr 2014) schrittweise gesenkt.

•    Tiefere Renditen: Die Renditen in der Finanzwelt sind tatsächlich gesunken. Dennoch fahren die Versicherungsgesellschaften Gewinne ein. Diese reichen aus, um weiterhin eine angemessene Rente mit einem Umwandlungssatz von 6.8 Prozent zu gewähren.

Die Politik der Umverteilung ist zudem unglaubwürdig: Ihren Aktionären versprechen die Versicherungsgesellschaften wieder massive Renditen – doch von den Versicherten verlangen sie einen Renditeverzicht und verweisen auf die Finanzkrise.

Die SKS plädiert daher für ein Nein. Danach braucht es eine saubere Lageanalyse. Es ist klar: Die Bäume können nicht in den Himmel wachsen. Denn die Erwartungshaltung an immer höhere Renditen führte in die Finanzkrise. Solange jedoch die Versicherungen noch ansehnliche Gewinne einstreichen, sind Leistungskürzungen bei den Versicherten fehl am Platz. Vielmehr müssen die Versicherungen ihre Gewinnerwartungen nach unten korrigieren.

Die SKS verlangt daher von den Pensionskassen mehr Transparenz. Der im Juni 2009 in der Sonntagszeitung publizierte Pensionskassenvergleich dokumentiert eine grosse Spanne bei den Verwaltungskosten. Doch davon erfahren die Versicherten nichts: Denn die Verwaltungskosten werden auf der Police oft unter der Risikoprämie subsummiert. Die SKS vermutet: Oft werden höhere Verwaltungskosten verrechnet als tatsächlich entstehen. Damit verschwindet ein rechter Batzen des angesparten Geldes fürs Alter in den Kassen der Versicherungsgesellschaften.