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Preisbekanntgabe

Konsumentenorganisationen reichen Petition ein

Die Zahlen sind deutlich. Innert kurzer Zeit haben die Konsumentenorganisationen ACSI, FRC, kf, SKS sowie die Konsumentenvereinigung Nordwestschweiz rund 45’000 Unterschriften gesammelt. Die Konsumentinnen und Konsumenten geben damit ihrem Missfallen Ausdruck und fordern: “Die Preise gehören aufs Produkt und nicht ans Regal.”

Viele Konsumentinnen und Konsumenten sind verärgert. Denn im Coop sowie in anderen Grossverteilern und bald auch im Denner suchen sie vergeblich nach den Preisetiketten auf den Produkten. Die Preise sind nur noch am Gestell angegeben. Ist die Ware erst einmal im Einkaufskorb, ist es mit der Kostenübersicht und dem Preisvergleich vorbei.

Dass die Kundinnen und Kunden die Preisangabe am Produkt wollen, zeigt auch eine vom Bundesamt für Gesundheit und vom Bundesamt für Statistik durchgeführte, noch nicht veröffentlichte Meinungsumfrage. Zur Frage, was zur sinnvollen Deklaration von Lebensmitteln gehöre, nannten die Befragten an erster Stelle den Preis, noch vor der Zusammensetzung des Produkts.

Bereits im Herbst 2001 hat die Eidgenössische Kommission für Konsumentenfragen dem damaligen Vorsteher des Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartements (EVD), Pascal Couchepin, eine entsprechende Anpassung der Preisbekanntgabeverordnung empfohlen. Die Kommission sprach sich klar dafür aus, die Preise am Produkt anzugeben. Bis heute hat das EVD auf diese Empfehlung keinerlei Reaktion gezeigt!

Doch nun verschaffen sich 45’000 Konsumentinnen und Konsumenten aus der ganzen Schweiz Gehör. Mit ihrer Unterschrift drücken sie unmissverständlich ihre Unzufriedenheit aus. Die vier Konsumentenorganisationen Associazione Consumatrici della Svizzera italiana (ACSI), Fédération Romande des Consommateurs (FRC), Konsumentenforum kf und die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) sowie die Konsumentenvereinigung Nordwestschweiz haben heute Herrn Guido Sutter, Stv. Leiter Ressort Recht des Staatssekretariats für Wirtschaft (seco) die Petition “Preisanschrift? Auf jedes Produkt!” übergeben sowie die Aufforderung an den Vorsteher des EVD, Herrn Bundesrat Josef Deiss, die Anliegen, Rechte und Interessen der Konsumentinnen und Konsumenten ernst zu nehmen. Nun ist es am am Seco sowie am EVD die Preisbekanntgabeverordnung gemäss dem Willen der Konsumentinnen und Konsumenten anzupassen und damit auch endlich der Empfehlung der Eidgenössischen Kommission für Konsumentenfragen nachzukommen.

Gesammelte Unterschriften: ACSI: 6832, FRC: 24’917, kf: 5156, SKS: 5567, Konsumvereinigung Nordwestschweiz: 1605, Total: 44’077

Stiftung für Konsumentenschutz

Bern, 6. Februar 2003