Fragen zu Konsum oder Recht? Hier finden Sie über 400 Antworten

SBB: Massnahmen sind nur ein erster Schritt

Mehr Kulanz bei den SBB

Endlich hat die SBB gehandelt und Sofortmassnahmen bei der Umsetzung der Billetpflicht im Fernverkehr und bei E-Tickets angekündigt – dies allerdings, nachdem der Schaden und der Ärger bei vielen Kunden schon angerichtet sind. Im vergangenen Jahr hat die SBB immerhin fast 440‘000 Reisende gebüsst.

Die SKS begrüsst die angekündigten Massnahmen zwar, relativiert sie aber auch:

1.    Die SBB haben bereits vor längerem angekündigt, dass Reisende, welche das Online- oder E-Ticket nicht vorweisen können, dies nachträglich erledigen können. Die Gebühr ist mit Fr. 30.- allerdings sehr hoch und im Verhältnis zum Fahrpreis für kürzere Strecken unverhältnismässig.

2.    Die Gratis-Helpline im Gebiet des Zürcher Verkehrsbundes ist zwar löblich, in Stosszeiten aber für die Reisenden nicht immer leicht in Anspruch zu nehmen. Zudem zeigt die Helpline, dass die Ticketautomaten viel zu kompliziert und schwer verständlich für die Reisenden sind. Dies gilt nicht nur in der Region Zürich, sondern schweizweit.

3.    Es ist zwar positiv, dass dem Zugpersonal mehr Handlungsspielraum eingeräumt wird. Für den Reisenden wird es aber eine besondere Herausforderung sein, dem Zugpersonal „die gute Absicht“ zu beweisen, welche er beispielsweise beim Lösen eines Billets mit falschem Reiseweg hatte.

Die angekündigten Sofortmassnahmen sind für die SKS deshalb nur ein erster Schritt. Eine weitergehende Vereinfachung der Regeln sowie eine einfachere Handhabung der Ticketautomaten sind für die SKS unumgänglich.