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SBB: Nur ein kleiner Teil kann profitieren

SBB und weitere öV-Anbieter lancieren Sparbillette

Mit Preisen wie vor 30 Jahren wirbt die SBB für die Sparbillette, welche sie heute zusammen mit weiteren Anbietern des öffentlichen Verkehrs (öV) lanciert. Profitieren davon kann jedoch nur, wer dieses Billet auf eine sehr zeitgemässe Art, nämlich online, löst oder lösen kann. Alle anderen sind ausgeschlossen. Und bei allen bleibt das ungute Gefühl, nun auch bei der SBB einem Tarifwirrwarr und willkürlichen Preisen ausgeliefert zu sein.

Die Sparbillette sind zwar deutlich günstiger für die Reisenden, aber sie haben gleich mehrere Haken: Sie sind an ein bestimmtes Datum und sogar an eine bestimmte Reiseverbindung gebunden. Und obwohl sie sich an Preisen von früher orientieren, können sie einzig auf eine sehr zeitgemässe Art gelöst werden: Die Sparbillette können ausschliesslich online gebucht werden, am Schalter sind sie nicht erhältlich. „Damit wird ein grosser Teil der Reisenden von diesem Angebot ausgeschlossen“, bemängelt SKS-Geschäftsleiterin Sara Stalder.

Stärker als die Vergünstigung, welche für die Lancierung dieses Tarifmodells gewährt wird, wiegt die Verunsicherung über die wechselnden Tarife: Ähnlich wie bei den Fluggesellschaften erhält man je nach Zeitpunkt, Buchung und Nachfrage einen unterschiedlichen Preis. Das führt zu Verunsicherung, zu einer Bevorzugung des Freizeitverkehrs und vor allem auch zu einem Tarifwirrwarr. Damit werde das Vertrauen in die Bundesbahn unnötig aufs Spiel gesetzt, lehnt Sara Stalder das neue Tarifsystem ab. Die Sparbillette zeigen, wo die SBB in Zukunft hin will: Teurere Billette für Pendlerinnen und Pendler, die auf den öV angewiesen sind, günstigere für den freiwilligen Freizeitverkehr.