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SBB: Preissenkungs-Wirrwarr statt klare Preispolitik

Preissenkungen, Rabatte, Sparbillette und Gutscheine – die SBB treiben ihre verwirrende Preispolitik auf die Spitze. Statt klare, verständliche und einheitliche Preise zu schaffen, prasselt ein Feuerwerk an unterschiedlichen Ermässigungen und Gutscheinen mit unterschiedlichen Fristen auf die Kundschaft nieder. Ein Ziel erreicht die SBB damit auf jeden Fall: Diese Preisgestaltung wird viele Reisende verwirren und zu Recht verärgern. Viele Gutscheine werden weiterhin ungenutzt verfallen.

 Heute teilen die SBB und der Preisüberwacher mit, auf welche Massnahmen sie sich geeinigt haben, um die Reisenden am guten Ergebnis der SBB teilhaben lassen zu können. Was gut gemeint ist, prasselt chaotisch und breit gestreut auf die Kundinnen und Kunden nieder. Wer von den verschiedenen Gutschriften, Preiserlassen und den Sparbilletten profitieren will, muss sich während den nächsten Zugreisen ausreichend Zeit nehmen, um den Durchblick bei diesen Angeboten und Preisen zu erhalten.

Der Konsumentenschutz bedauert, dass die SBB und der Preisüberwacher nicht Wege gefunden haben, um die Reisenden auf eine einfache, nachvollziehbare Art und Weise vom guten SBB-Ergebnis profitieren zu lassen. Von Sparbilletten können nur jene profitieren, welche ihre Billette online lösen und Gutschriften – etwa für den Klassenwechsel – verfallen oft ungenutzt. Positiv ist beispielsweise die Abschaffung der Gebühren für die GA-Hinterlegung oder der Schaltergebühren. Auch beim Service und der Information gibt es Verbesserungsbedarf.

Reisende im öffentlichen Verkehr haben bereits genügend Schwierigkeiten, sich mit den Billettautomaten und den verschiedenen Tarifen und Verbunden zurechtzufinden. Mit ihrer Preispolitik erschweren die SBB dies noch zusätzlich – dabei sollten die Preissenkungen eigentlich Freude bereiten.