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SKS lanciert Meldeportal für kurzlebige Produkte

 Aufruf: Melden Sie vorzeitige Produktdefekte!

Die Lebensdauer von zahlreichen Produkten wird absichtlich verkürzt, damit diese häufig ersetzt werden müssen. Dadurch erhöhen die Hersteller ihren Absatz und maximieren den Gewinn. Leider sind diese Praktiken, auch bekannt als geplante Obsoleszenz, schwer beweisbar. Um dies zu ändern, eröffnet die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) ein Portal: Konsumentinnen und Konsumenten können dort vorzeitige Produktdefekte melden.

 

Nachhaltigkeit in der Produktion ist für viele Hersteller ein Fremdwort. Oft werden absichtlich kurzlebige, billige Einzelteile verbaut, um die Haltbarkeit eines Produkts künstlich zu verkürzen und den Gewinn zu steigern. Bislang weisen die Hersteller solche Vorwürfe weitgehend von sich und nur vereinzelt dringen Insider-Informationen an die Öffentlichkeit. Aber nicht nur geplante Defekte stellen ein Problem dar. Auch Produkte, welche nicht reparierbar sind (z.B. wegen fest verbauten Akkus oder verschweisstem Gehäuse) oder bei welchen Ersatzteile schwer erhältlich sind, landen unnötigerweise vorzeitig im Mülleimer. Die Auswirkungen dieser Praktiken auf die Umwelt und das Portemonnaie der Konsumenten sind verheerend.

Leider ist es sehr schwierig, geplante Defekte bei Produkten nachzuweisen und gegen deren Hersteller vorzugehen. Die Beweislast liegt beim Konsumenten. Anbieter bezeichnen solchen Verschleiss als normal oder sogar sinnvoll.

Die Stiftung für Konsumentenschutz ist der Meinung, dass gegen die geplante Obsoleszenz vorgegangen werden muss. Um den Druck auf die Hersteller zu erhöhen, eröffnet sie ein Portal und ruft die Konsumentinnen und Konsumenten auf, vorzeitige Produktdefekte zu melden: Ein Drucker, der kurz nach Ablauf der Garantiezeit den Geist aufgibt, ein Händler, der das defekte Produkt nicht reparieren will oder ein Ersatzteil, dass nicht erhältlich oder unerschwinglich teuer ist? Melden Sie es der Stiftung für Konsumentenschutz unter konsumentenschutz.ch!