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Strom: Progressive Tarife einführen

Die Organisationen Associazione consumatrici e consumatori della Svizzera italiana (ACSI), Fédération romande des consommateur (FRC), Stiftung für Konsumentenschutz (SKS), Schweizerische Energie-Stiftung (SES), Greenpeace Schweiz und WWF Schweiz fordern dringend das Beseitigen von falschen Tarifanreizen und der Benachteiligung von Strom sparenden Haushalten. Wer Strom spart, soll künftig belohnt und nicht wie heute bestraft werden.

Falsche Tarifanreize fördern den Verbrauch von Strom, anstatt dass sie Stromsparerinnen und Stromsparer belohnen.

Die von vielen Elektrizitätsgesellschaften erhobenen Grundgebühren benachteiligen Haushalte, die Strom sparen. Bei Tarifmodellen mit Grundgebühr gilt: Je weniger Strom verbraucht wird, desto teurer ist der Durchschnittspreis pro Kilowattstunde.

Eine Reduktion des Stromverbrauchs um die Hälfte erhöht den Preis für eine Kilowattstunde um 15 – 25 Prozent. So lohnen sich Sparbemühungen zu wenig.

Den Tarifen der Stromlieferanten sind die Haushalte noch mindestens bis zum Jahr 2014 ausgeliefert. Erst dann werden auch sie, wie die Grossverbraucher, den Stromlieferanten frei wählen können.

Die genannten Organisationen fordern deshalb:

1.

Die Elektrizitätsgesellschaften sollen alle Grundgebühren nach dem Beispiel der Stadtwerke in Zürich, Basel und Lausanne abschaffen. Grund- und Leistungskosten sowie Zählermieten sind wie die Netznutzungskosten auf den kWh-Preis zu schlagen. Besondere Verantwortung trifft hier die Kantonsvertreterinnen und -vertreter in den Verwaltungsräten der grossen Elektrizitätsgesellschaften.

2.

Sind die Grundgebühren endlich abgeschafft, soll eine zukunftsgerichtete Tarifpolitik für Haushalte finanzielle Anreize zum Stromsparen schaffen. Je weniger Kilowattstunden verbraucht werden, desto weniger soll die Kilowattstunde kosten. Progressive Tarife sollen zum Stromsparen animieren. Falls nötig, sollen die entsprechenden Gesetze und Verordnungen angepasst werden.