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Sind Corona-Reiseversicherungen sinnvoll?

Die Angebote von speziellen Corona-Reiseversicherungen nehmen zu. Machen derartige Versicherungen Sinn? In den meisten Fällen nicht, da die Risiken bereits anderweitig versichert sind.

Mit dem Abschluss einer Corona-Reiseversicherung sollen sich Reisende, die eine gebuchte Reise nicht antreten können, vor finanziellem Schaden schützen können. Dabei müssen die Gründe für den entstandenen Schaden mit einer bestehenden Pandemie im Zusammenhang stehen.

Bei Airlines kommen solche Versicherungen im Normalfall als zusätzliche Buchungs-Option daher. So bietet Swiss im Zusammenhang mit einer Covid-19-Infektion die Kostenübernahme bei Reiserücktritt oder -abbruch oder bei einer Quarantäne an der Reisedestination an. Zusätzlich können mögliche Kosten für die medizinische Behandlung einer Covid-19-Infektion im Ausland und sogar ein Notfallrücktransport versichert werden.

Vor dem Abschluss einer derartigen Versicherung sollten Sie auf jeden Fall prüfen, ob die Risiken nicht bereits durch bestehende Versicherungen gedeckt sind.

  • Reiseversicherungen: Im Normalfall decken «klassische» Reiseversicherungen das Risiko ab, dass der Versicherte eine Reise aus persönlichen Gründen (z.B. Krankheit oder familiärer Todesfall) nicht antreten kann. Vielleicht sieht ihre Reiseversicherung aber bereits auch Leistungen vor, die mit den Umständen am Ferienort zusammenhängen: Z.B. die Übernahme von Annullationskosten, falls man wegen eines erheblichen gesundheitlichen Risikos auf eine Reise verzichten will, obwohl die Einreise in das Land immer noch möglich ist.
  • Krankenkassenzusatzversicherungen: Insbesondere bei der Übernahme von Kosten für medizinische (Notfall)Dienstleistungen ist die Möglichkeit gross, dass sie derartige Kosten bereits über eine bestehende Krankenkassenzusatzversicherung abgesichert haben.
  • Mitgliedschaft TCS oder Rega: Die Kosten für Rücktransporte aus dem Ausland sind oft bereits gedeckt, wenn Sie Mitglied bei einer der genannten Organisationen sind. Allenfalls gibt es Unterschiede im Deckungsumfang je nach Art Ihrer Mitgliedschaft. Auch derartige Kosten werden übrigens nicht selten von Krankenzusatzversicherungen übernommen. Klären Sie dies unbedingt ab, bevor Sie teure Zusatzoptionen kaufen.

Die momentan angebotenen neuen Corona-Reiseversicherungen sind in der Regel überdurchschnittlich teuer. Als Faustregeln gilt der Grundsatz, dass die Versicherungsprämien bzw. Zusatzkosten für Buchungs-Optionen nicht mehr als 10% des eigentlichen Ticketpreises betragen sollten.

Tipp: Buchen Sie in Zeiten einer Pandemie oder andersartigen Faktoren, die das Reisen unsicher machen, möglichst kurzfristig. So sind die Risiken am besten abschätzbar und umso mehr erübrigt sich eine Versicherung.

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