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Wann sind E-Mails gefährlich?

Auch wenn die E-Mails an sich nicht gefährlich sind: Kriminelle nutzen die Technologie, um mit einer Betrugsmail ohne Aufwand und in kürzester Zeit zahlreiche Opfer zu erreichen. Dabei gehen die Kriminellen durchaus kreativ vor.

E-Mails sind nicht per se gefährlich. Allerdings werden sie von Betrügern gerne genutzt, weil sie über E-Mails mit minimalem Aufwand zahlreiche Empfänger erreichen können.

Gefährliche Phishing-E-Mails und Websites

Täglich versenden Betrüger E-Mails mit gefälschten Angaben, um Passwörter und andere sensible Daten zu erlangen. Damit wollen sie über E-Banking Zugänge, angebliche Investmentportale (u.a. Kryptowährungen), andere Internetdienste oder mit Kreditkartendaten an das Geld der Opfer gelangen.

Die Mails sind meistens so ausgestaltet, dass die Opfer die sensiblen Daten per Antwort-Funktion zurücksenden oder dass sie auf einen Link klicken sollen. Ohne genaues Hinsehen bleibt oft unerkannt, dass der Link auf eine gefälschte Webseite führt, auf der sich die Opfer einloggen sollen. Dadurch erhalten die Täter die echten Login-Daten, die sie dann missbrauchen können.

Die Betrüger geben nicht nur Banken als Absender, sondern auch beliebige andere Anbieter, bei welchen man sich mit Benutzerdaten einloggen muss – etwa Auktionsplattformen, soziale Medien oder Telekomanbieter. Dieses Vorgehen wird Phishing genannt. Der Begriff setzt sich aus den englischen Wörtern für Passwörter sammeln («password harvesting») und Fischen («fishing») zusammen.

Wenn Sie eine gefährliche Phishing-E-Mail oder eine Phishing-Website entdecken, können Sie diese hier dem Nationalen Zentrum für Cybersicherheit des Bundes melden oder weiterleiten.

«Vorschussbetrug» / Bitte um Hilfe

Auch andere Betrüger versuchen, per E-Mail an Geld zu gelangen. Sie erzählen beispielsweise Geschichten von angefallenen Erbschaften oder blockierten Geldbeträgen, die nur via ein Schweizer Bankkonto ausser Landes gebracht werden können. Dabei operieren sie mit gefälschten Dokumenten von real existierenden Banken, Anwälten und Behörden.

Die Absender wollen ihren Opfern weismachen, dass sie eine grosse Geldsumme erhalten, wenn sie ihnen helfen. Der Haken: Bevor irgendetwas passiert, müssen die Opfer zuerst die angeblichen Bearbeitungsgebühren oder Kosten «vorschiessen». Tatsächlich erhalten Sie das versprochene Geld erhalten nie, sondern verlieren jeden überwiesenen Franken. Solche betrügerische E-Mails sind zudem gefährlich, weil die Täter mit persönlichen Angaben, Blankounterschriften, persönlichem Geschäftspapier oder Kontonummern auch andere Betrügereien begehen können.

Auch der Polizei ist es in diesen Fällen in der Regel nicht möglich, das Geld wiederzubeschaffen. Sicher ist nur: Auf solche Mails sollten Sie nicht reagieren.

Kompromittierende Aufnahmen (Sextortion)

Immer wieder werden Personen per E-Mail mit der Drohung erpresst, die Absender würden pikantes Bildmaterial veröffentlichen. Das Bildmaterial haben die Cyberkriminellen angeblich durch einen Hack der Webcam erhalten. Eine Veröffentlichung der Bilder können man nur mit Bezahlung eines Geldbetrages verhindern. Diese Drohungen sind eine leere Drohung von Cyberkriminellen – es gab keinen Hack Ihrer Webcam.

Deshalb sollten Sie auf auf keinen Fall zahlen, auch wenn Sie es für möglich halten, dass solche Bilder existieren. Selbst wenn Sie bezahlen haben Sie keine Garantie, dass das Bildmaterial nicht veröffentlicht wird oder Sie in Zukunft erneut erpresst werden. Falls Sie die Drohung als sehr realistisch einschätzen – zum Beispiel weil Sie die Absenderin oder den Absender kennen – und eine Veröffentlichung von Bildmaterial für möglich halten, wenden Sie sich direkt an die Polizei.

Einsame Herzen

Lassen Sie sich nicht blenden von Kontakten, die Sie über Datingplattformen kennengelernt haben. Sie können davon ausgehen, dass es sich um einen Betrug handelt, wenn der charmante Herr oder die charmante Dame kurz vor dem ersten Treffen über einen finanziellen Engpass klagt und Sie um eine Überweisung bittet. Mehr zu Liebesbetrügern finden Sie in diesem Online-Ratgeber.

Schadsoftware

E-Mails sind bei unvorsichtigem Umgang noch aus einem anderen Grund gefährlich: Denn das Klicken auf Links oder das Öffnen von Dokumenten kann ungewollt zur Installation von Viren und anderer Schadsoftware führen. Die Täter verwenden solche Programme unter anderem, um die Opfer finanziell zu schädigen. Prüfen Sie daher immer, um was für eine Datei es sich handelt, und öffnen Sie Anhänge von fremden Absendern nicht oder nur sehr zurückhaltend.

In diesem Ratgeberbeitrag finden Sie Tipps, wie Sie sich vor Ransomware schützen.

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