Nike Zegama 2 im Test

Komfortabel und vielseitig
Nike Zegama 2 im Test

Ein Geländegänger mit viel Grip und weicher Sohle: Der Zegama 2 ist ein Allrounder für alle Trailläufe, bei denen der Komfort im Mittelpunkt stehen soll.
Nike Zegama 2 im Test
Foto: Runner's World

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Ganze 56.000 Testkilometer sollen in den Prototypen des Zegama 2 stecken. Nike hat dem Schuh also offensichtlich viel Aufmerksamkeit gegönnt, und das zahlt sich aus: Das Modell ist in der zweiten Version vollständig überarbeitet und in einigen Belangen spürbar besser geworden.

Nike Zegama 2 in Zahlen

Kategorie: Trailschuh, Komfortschuh
Gewicht: 264 Gramm (Frauen US 8), 320 Gramm (Männer US 10)
Sprengung: 4 Millimeter
UVP: 180 Euro

Upper: Luftiger und "trailiger"

Die auffälligsten Veränderungen in der Oberkonstruktion betreffen das Mesh-Material (nun dünner und atmungsaktiver) sowie die Zunge (deutlich dicker gepolstert als beim Vorgänger). Insgesamt speckt das Upper trotz "mehr Zunge" etwas ab und kommt schlanker daher. Der Fuß wird vom Obermaterial gut gehalten, da es sich wie eine zweite Haut auf den Fuß legt. Die Schnürung des Schuhs ist seitlich in festeren Plastikösen befestigt und lässt sich gut justieren, das Obermaterial trifft insgesamt eine gute Balance zwischen Robustheit und Atmungsaktivität.

Der Fersenschaft ist sockenartig konstruiert – so gelangen keine Steinchen oder Dreck ins Innere des Schuhs. "Das kam mir auf trockenen Singletrails mit vielen kleinen Ästen und Schmutz zugute, nicht einmal musste ich lästige Steine aus dem Schuh entfernen", lobt eine Testerin. Grundsätzlich scheint die Oberkonstruktion des zweiten Zegama nun mehr auf die Ansprüche des Traillaufens angepasst zu sein: Der Schuh findet eine gute Balance zwischen Luftigkeit und Robustheit.

Runner's World

Der Abschluss zwischen Knöchelbereich und Schuh ist dank des sockenartigen Fersenschafts vollständig abgedeckt.

Die Passform des Schuhs fällt grundsätzlich regulär aus, allerdings ist das Obermaterial so anschmiegsam, dass sie sich für einige Läuferinnen und Läufer tatsächlich etwas einengend anfühlen könnte, zumindest, wenn man einen hohen Spann hat. Hier lohnt es sich im Zweifel also doch, eine halbe Größe aufzuschlagen.

ZoomX für luxuriöses Laufgefühl

In der Mittelsohle steckt "ZoomX"-Dämpfungsschaum, ein Material, das wir schon aus anderen Nike-Modellen wie dem Vaprofly kennen. Im Zegama 2 sorgt es für rundum hohen Abrollkomfort: "Vom Aufkommen bis zum Abdruck ist der Schuh super soft", findet ein Tester. Eingebettet ist die dicke "ZoomX"-Mittelsohle übrigens in eine dünne Trägerschicht aus festerem EVA-Schaum mit höherer Dichte, die vor allem die Stabilität etwas erhöhen soll.

Die zweite Zegama-Version kommt nun außerdem mit einer "Vibram Megagrip"-Außensohle daher. Das tut der Geländetauglichkeit des Schuhs sehr gut, und der Zegama 2 liefert zuverlässigen Grip auf verschiedensten Untergründen.

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Vibram kann Trail, das ist inzwischen kein Geheimnis mehr; die Megagrip-Außensohle verleiht dem Zegama 2 hervorragenden Grip.

Laufgefühl: Komfort und breites Einsatzgebiet

Wenn Nike von einem "Max Cushion"-Schuh für den Trail spricht, wird das dem Zegama 2 tatsächlich gerecht: Der Schuh ist wunderbar bequem und vermittelt selbst auf technischem Untergrund einen sehr hohen Abrollkomfort. Was uns im Test darüber hinaus besonders positiv auffiel: Im Gegensatz zur ersten Version baut der Zegama 2 seine Stabilität weiter aus. Das dürfte zum einen an der Aufmachung des "ZoomX"-Schaums in einer festeren EVA-Hülle liegen, zum anderen aber auch am breiten Leisten des Modells und an der großen Auflagefläche auf dem Boden. Die Stabilität kann der Schuh gut gebrauchen, schließlich steht man in der Männerversion unter der Ferse auf immerhin 36 Millimetern Material (bei den Frauen ist es ein Millimeter weniger). Eine sehr hohe Trail-Sohle also, der die Stabilität durchaus guttut. Der Zegama 2 läuft sich nun weniger schwammig als sein Vorgänger.

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Seine Kombination aus Komfort und Stabilität qualifiziert den Zegama 2 tatsächlich als Allrounder, vor allem, was die Lauf-Untergründe angeht.

Zudem ist der Schuh für verschiedenste Laufstile geeignet: Vor- und Mittelfußläuferinnen und -läufer sollten im Modell ebenso gut zurechtkommen wie alle, die mit der Ferse zuerst landen. Der weit nach hinten ausgestellte und aufgebogene Fersenteil der Mittelsohle bietet ebenfalls mehr Stabilität, als es optisch zunächst vermuten lässt.

Und mit noch einer Produktbeschreibung übertreibt Nike ganz und gar nicht: Der Schuh ist ein echter Untergrund-Allrounder und macht technische Up- und Downhills ebenso gut mit wie eher flowige Schotter- oder Waldwege. Das hat das Modell vor allem der gelungenen Außensohle zu verdanken wie auch der Stabilität, die es vermittelt. "Im Downhill spielt sich die dicker verarbeitete Zunge aus", findet unsere Testerin, "gemeinsam mit der gut justierbaren Schnürung: Ich rutsche beim bergab laufen nicht nach vorn und sitze sehr sicher im Schuh."

Ein Modell also für verschiedenste Wege, für Distanzen von der kurzen Trailrunde bis hin zu durchaus längeren Distanzen. Und die Einschränkungen, die man dem Schuh zuschreiben könnte, sind wirklich in der Minderheit. Weniger wohlfühlen könnten sich im Zegama höchstens alle, die ein direkter es Laufgefühl schätzen, denn der Zegama ist doch "viel Schuh" mit dicker Sohle, wodurch ein direkter Abdruck ausbleibt. In Sachen Gewicht gehört der Zegama ebenfalls nicht zu den leichten Trailmodellen. Ebenso ist das Modell nicht das flexibelste und eignet sich weniger für Tempo auf den Trails. "Dafür aber eben umso mehr für Einsätze, bei denen Komfort und eher ruhiges Tempo im Vordergrund stehen", resümiert unsere Testerin.

Fazit

Nike ist mit der zweiten Zegama-Version ein gelungenes Update geglückt. Der Schuh ist stabiler und läuft sich sicherer, ohne dass der hohe Abrollkomfort verloren geht. Wer Komfort und Sicherheit in den Vordergrund stellt, bekommt hier ein bequemes und vielseitiges Modell.

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