Redline-Infostealer verbreitet sich extrem schnell Zunahme von Infostealer-Infektionen um fast 650 Prozent

Von Thomas Joos 2 min Lesedauer

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Kaspersky meldet, dass sich die Infostealer-Infektionen mehr als versechsfacht haben. Die Malware Redline ist für mehr als die Hälfte aller Infektionen verantwortlich. Wir sagen, was Admins jetzt wissen sollten.

Sicherheitsexperten haben eine Versechsfachung der Installation von Infostealer-Malware festgestellt. Alleine die Redline-Malware umfasst dabei die Hälfte aller Infektionen.
Sicherheitsexperten haben eine Versechsfachung der Installation von Infostealer-Malware festgestellt. Alleine die Redline-Malware umfasst dabei die Hälfte aller Infektionen.
(Bild: Sergey Nivens - stock.adobe.com)

Sicherheitsexperten von Kaspersky haben im Rahmen einer Studie eine Versechsfachung der Installation von Infostealer-Malware festgestellt. Alleine Redline umfasst dabei die Hälfte aller Infektionen. Allerdings ist ebenfalls Besorgnis erregend, dass es gleichzeitig eine steigende Vielfalt bei den Infektionen gibt. Es gibt verschiedene neue Malware-Familien, die mehr als ein Viertel aller Infektionen ausmachen.

Infostealer bedrohen sensible Daten und verbreiten sie im Darknet

Infostealer sind Schadprogramme, die Geräte infiltrieren, um vertrauliche Anmeldeinformationen zu entwenden und diese im Darknet zu verbreiten. Im vergangenen Jahr dominierte die Domain „.com“ die Aktivitäten der Infostealer, mit fast 326 Millionen kompromittierten Accounts. Brasilien folgte mit 28 Millionen betroffenen Accounts, während Indien acht Millionen verzeichnete. Deutschland rangierte mit rund 2,7 Millionen kompromittierten Accounts auf Platz 19. Insgesamt wurden in den letzten fünf Jahren Zugangsdaten von 443.000 Webseiten weltweit kompromittiert.

Wachsender Darknet-Markt für datenstehlende Malware

Redline-Malware war im vergangenen Jahr für über die Hälfte der Infostealer-Angriffe verantwortlich, mit einem Anteil von 55 Prozent. Im Zeitraum von 2020 bis 2023 betrug dieser Anteil 51 Prozent. Gleichzeitig stieg der Anteil neuer Infostealer von vier auf 28 Prozent. Unter den etwa 100 verschiedenen entdeckten Infostealer-Arten gehörten Vidar (17 Prozent) und Raccoon (fast 12 Prozent) zu den am weitesten verbreiteten. Die neue Lumma-Malware war für über sechs Prozent der datenstehlenden Infektionen im vergangenen Jahr verantwortlich.

Lumma-Malware als Malware-as-a-Service (MaaS)

Die Lumma-Malware entstand 2022 und wurde 2023 durch ihre Verbreitung als Malware-as-a-Service (MaaS) populär. Diese Art der Malware erlaubt es Kriminellen ohne große technische Fähigkeiten, ein Abonnement für eine vorgefertigte schädliche Lösung zu erwerben und diese für Cyberangriffe zu nutzen. Lumma wurde speziell entwickelt, um Zugangsdaten und Informationen aus Krypto-Wallets zu stehlen. Die Verbreitung erfolgt meist über E-Mail, YouTube und Spam-Kampagnen auf Discord.

Kaspersky-Schätzungen: 16 Millionen Konto-Leaks im Jahr 2023

Obwohl im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr neun Prozent weniger Protokolldateien entdeckt wurden, lässt dies nicht auf eine gesunkene Nachfrage nach Passwörtern und Benutzernamen schließen. Cyberkriminelle handeln möglicherweise erst dieses Jahr mit den im Vorjahr gestohlenen Zugangsdaten im Darknet. Die Kaspersky-Experten schätzen, dass die Gesamtanzahl kompromittierter Account-Informationen im Jahr 2023 etwa 16 Millionen betragen dürfte.

Wert und Verkauf von Protokolldateien im Darknet

Der Wert von Protokolldateien mit Zugangsdaten im Darknet hängt von der Attraktivität der Daten und der Art ihres Verkaufs ab. Anmeldeinformationen können über Abo-Services mit regelmäßigen Uploads, sogenannte „Aggregator“-Dienste für spezifische Anfragen oder „Shops“, die kürzlich erworbene Login-Daten exklusiv an ausgewählte Interessenten verkaufen, veräußert werden. Die Preise in diesen Shops beginnen typischerweise bei 10 US-Dollar pro Protokolldatei. Account-Leaks stellen eine große Bedrohung dar, da Cyberkriminelle damit Angriffe wie unbefugten Zugang, Social Engineering oder Identitätsdiebstahl ausführen können.

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