Alternativen für Zucker Taugen Stevia & Co als Zucker­ersatz?

9
Alternativen für Zucker - Taugen Stevia & Co als Zucker­ersatz?

© Istockphoto / Stiftung Warentest

Zucker macht glück­lich und verleiht Energie – doch zu viel kann auch krank machen. Die Folge: Haus­halts­zucker wird zunehmend aus Lebens­mitteln verbannt und durch Stoffe wie Aspartam, Isomalt und Stevia ersetzt. Welche Vor- und Nachteile haben Süßstoffe und Zucker­alkohole? Sind alternative, als natürlich geltende Süßungs­mittel wie Honig oder Agavendick­saft besser geeignet? Helfen Zucker-Ersatz­stoffe tatsäch­lich gegen Überge­wicht? test.de hat die Antworten.

50 Gramm Zucker sind genug

Ein halber Liter Apfelsaft oder eine Tafel Voll­milch­schokolade reichen aus – schon ist die empfohlene Tages­dosis Zucker ausgeschöpft. Mehr als 50 Gramm am Tag sollten es nicht sein, rät die Welt­gesund­heits­organisation. Kürzlich legte sie die Latte noch höher. Ideal sei es, sich auf 25 Gramm Zucker zu beschränken – ein hehres Ziel, um Überge­wicht und Folge­erkrankungen zu bekämpfen. Die Realität sieht anders aus: Jeder Deutsche konsumiert täglich an die 100 Gramm. Süßig­keiten, Getränke und Back­waren liefern Zucker satt.

Zusatz­stoffe statt Kristall­zucker

Die Lebens­mittel­industrie bietet Auswege aus dem von ihr erzeugten Über­fluss: mit zuckerreduzierten oder -freien Produkten. Süßstoffe und Austausch­stoffe sparen Kalorien und schonen Zähne. Bunte Slogans (siehe oben) verheißen Genuss ohne Reue. Aspartam, Cyclamat, Sorbit und Co. gelten als Zusatz­stoffe. EU-weit ist fest­gelegt, in welchen Lebens­mitteln sie einge­setzt werden dürfen. Süßungs­mittel sind kaum noch wegzudenken. Laut Süßstoff-Verband steckt der größte Teil in Getränken. Auch Bonbons und Kaugummis kommen fast alle zuckerfrei daher. Die Biobranche lehnt solche Zusatz­stoffe ab. Sie setzt auf Honig, Sirup und Dick­saft. Diese gelten als natürlich. Kalorien lassen sich mit ihnen aber kaum verringern.

Nur Zucker hebt die Stimmung

Lässt sich der Zucker aus der Rübe wirk­lich ersetzen? Wer mit Süßungs­mitteln backt oder kocht, weiß: So einfach ist das nicht. Zucker gibt Körper, stabilisiert und konserviert. Problemlos funk­tioniert der Austausch bei Flüssig­keiten: „Die Masse des Zuckers wird durch Wasser ersetzt, die Süße durch Süßstoff“, sagt Heidrun Mund, Geschäfts­führerin des Süßstoff-Verbands. Doch nur Zucker verleiht blitz­schnell Energie, hebt die Stimmung. Es gibt die Einfach­zucker Glukose und Fruktose. Gepaart werden sie zu Saccharose, Kristall­zucker. Alle liefern pro Gramm 4 Kilokalorien.

Süßstoffe sind umstritten

Verzehren wir Süßes, erwartet das Gehirn einen Energieschub. Bei Süßstoffen bleibt er aus: Sie haben oft null Kalorien. Studien zufolge regt das den Appetit eher an. Die Deutsche Gesell­schaft für Ernährung (DGE) empfahl Süßstoffe früher zum Abnehmen, äußert sich heute aber zurück­haltender. „Wenn man sie verwendet, dann nur so viel wie nötig“, sagt DGE-Sprecherin Antje Gahl. Die französische Agentur für Lebens­mittel­sicherheit, Anses, wird deutlicher: Süßstoffe hätten keinen positiven Effekt auf das Gewicht, den Blut­zucker von Diabetikern oder das Auftreten von Diabetes 2.

9

Mehr zum Thema

9 Kommentare Diskutieren Sie mit

Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.

Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Onktebong am 13.05.2021 um 12:25 Uhr
    Der Artikel macht viele seltsame Aussagen

    Die Aussage ist in etwa: "Zucker ist zwar schlecht, aber man weiß wenigstens, was man hat".
    Also aus Sicht der Stiftung Warentest macht es keinen Unterschied, ob man eine Limo mit hohem Zuckergehalt oder eine Limo mit Süßstoff konsumiert?
    Das sehe ich völlig anders. Ich kann auch nicht feststellen, dass bei Süßstoffen Frust aufkommt, weil der vom Körper erwartete Energieschub samt angeblichen Glücksgefühlen ausbleibt.
    Ein wesentlicher Aspekt ist zudem die Zahngesundheit. Der kommt in dem Artikel aber überhaupt nicht vor.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 11.04.2016 um 12:14 Uhr
    Kokosblütenzucker

    @cocopelli86: Leider liegen uns hierzu keine Kenntnisse vor. (bp)

  • cocopelli86 am 11.04.2016 um 09:55 Uhr
    Acrylamidgehalt im Kokosblütenzucker?

    Guten Tag,
    ich wollte fragen ob Kokosblütenzucker Acrylamid enthält?? Ich kann mir das gut vorstellen, da er ja lange erhitzt wird (vom Sirup bis zur Trocknung). Das wäre ja neben seinen vielen positiven Aspekten doch ein sehr bedenklicher Punkt...
    Gibt es adzu schon Tests???
    Vielen Dank im Vorfeld!
    Freundliche Grüße

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 25.01.2016 um 11:08 Uhr
    Xylit

    @Goorin: Der Zuckeraustauschstoff Xylit wird aus Pflanzenmaterialien, vorwiegend Holz, hergestellt. Im Laufe des Herstellungsprozesses wird Xylit von Schwermetallen und anderen Verunreinigungen gereinigt bis kristallines, sehr reines Xylit übrig bleibt. Der natürliche Zuckeraustauschstoff kann wie Haushaltszucker verwendet werden, hat aber nur halb so viele Kalorien. Die Süßkraft ist mit dem von raffiniertem Zucker vergleichbar. Bitte beachten Sie: Bei Einnahme von mehr als 0,5g/pro kg Körpergewicht kann Xylit abführend wirken. (bp)

  • stiwa897 am 23.01.2016 um 12:34 Uhr
    Test von Zuckerersatzstoffen

    Hallo,
    könnten Sie Zuckerersatzstoffe wie z.B. Xylit auf Rückstände z.B. Schwermetalle testen?
    Grüße