Apple Fitness+ im Test Fitness­studio für zu Hause

0
Apple Fitness+ im Test - Fitness­studio für zu Hause

Güns­tiges Abo. Apple Fitness+ kostet zehn Euro im Monat. © Getty Images (M)

Die neue inter­aktive Streaming­platt­form Apple Fitness + setzt auf Diver­sität, über­zeugt mit hoch­wertigen Kursen – und klappt wie üblich nur im Apple-Universum.

Apple Fitness + hat elf Trainings­arten im Angebot

Drei farbige Ringe gilt es pro Tag zu schließen. Rot steht für Bewegen, Grün für Trainieren – und der blaue Ring zeigt sitzend tätigen Menschen an, wie oft sie am Tag aufgestanden sind. Die inter­aktive Streaming­platt­form Apple Fitness+ bietet elf verschiedene Trainings­arten an, die helfen sollen, dieses Tages­ziel zu erreichen. Seit November 2021 gibt es den Dienst in Deutsch­land. Die Stiftung Warentest hat ihn einem Schnell­test unterzogen.

Apple Fitness+ im Test - Fitness­studio für zu Hause

Visualisierter Erfolg. Sind die drei bunten Ringe geschlossen, ist das Tages­ziel erreicht. © Quelle: Apple Fitness, Screenshot Stiftung Warentest, Getty Images (M)

Ein Kurs hat mehrere Schwierig­keits­grade

Ob Yoga, Kraft­training oder Rudern, wen die über­schwäng­liche Art der Trainer abholt, auf den springt der Fitness­funke schnell über. Die Traine­rinnen und Trainer sind meist zu dritt. Teil­weise führen sie die Übungen (gleich­zeitig) in unterschiedlicher Intensität aus. Inner­halb der Sport­arten können Nutze­rinnen und Nutzer filtern – zum Beispiel nach Trainern, Länge des Work­outs, Trainings­geräten (etwa Theraband oder Kurz­hantel) und Musik­richtung.

Das Programm läuft tech­nisch einwand­frei

Auch die Technik spielt mit: Vital­daten wie Puls und Kalorien­verbrauch sendet die Apple Watch reibungs­los ans iPhone oder iPad. Sie werden im Trainings­video einge­blendet und lassen sich bei Bedarf mit der Community teilen. Besonders auf dem iPhone sind die Videos dann doch etwas zu klein für den Praxis­gebrauch. Für gute Lesbarkeit empfiehlt sich, das eng­lisch­sprachige Angebot mit deutschen Unter­titeln auf einem modernen, Air-Play-2-fähigen Smart-TV oder einem Macbook zu streamen. Die Vital­daten zeigt der Smart-TV jedoch nur an, wenn er über eine Apple TV-Box verbunden ist.

Nur mit Apple-Gerät

Das Rund­umpaket Apple Fitness+ kann nur nutzen, wer sich sowieso im Apple Universum aufhält. Eine Installation ohne Apple Watch und iPhone oder iPad? Unmöglich. Wer die nicht hat, muss erst mal mit mehreren Hundert Euro Anschaffungs­kosten rechnen. Wer ohnehin schon in der Apple-Welt unterwegs ist, für den ist das Online-Fitness­studio-Abo mit zehn Euro im Monat eher günstig.

Trainings­plan fehlt

Bereits im September 2020 hatten wir fünf Online-Fitnessstudios und drei Youtube-Fitnesskanäle unter die Lupe genommen. Was wir bei Apple Fitness + im Vergleich zu den anderen Online-Fitness­studios vermisst haben, war die Möglich­keit, einen Trainings­plan für individuelle Ziele wie Muskel­aufbau oder Gewichts­verlust zu erstellen. Bei über 600 Videos kann es da schnell mal unüber­sicht­lich werden.

Apple Fitness+ im Test - Fitness­studio für zu Hause

Große Auswahl. Apple Fitness+ bietet viele unterschiedliche Sport­arten, aber keinen Trainings­plan. © Quelle: Apple Fitness, Screenshot Stiftung Warentest, Getty Images (M)

Erfrischend divers

Apple räumt mit Klischees auf und zeigt Sports­kanonen aller Körperformen. Auch Schwangere und Senioren trainieren mit. An- und Abmoderation der Trainings erfolgt zusätzlich in Gebärden­sprache. Die anderen Online-Fitness­studios setzten eher auf junge Trainer mit dünnen und sport­lichen Körpern, Inklusion sucht man eher vergeblich.

Fazit: Gutes Angebot mit einem ärgerlichen Manko

Alles in Allem ist Fitness+ ein ausgewogenes, gut durch­dachtes Angebot mit hoch­wertigen Videos in schlichtem und modernem Design – so wie man es von Apple gewohnt ist. Der fehlende Trainings­plan ist verschenktes Potenzial, da es leicht möglich wäre, die Dienst­leistung mit dem Kalender zu verknüpfen.

Tipp: Im „richtigen“ Fitness­studio greifen die Traine­rinnen und Trainer auch mal korrigierend ein – Online fällt das weg. Für die Selbst­korrektur können Ungeübte neben einem Spiegel Sport treiben und sich mit dem Original auf dem Bild­schirm vergleichen, sagt Theodor Stemper. Er ist Professor für Sport­wissenschaft an der Bergischen Universität Wuppertal. Wenn Sie unseren Test von Online-Fitnessstudios frei­schalten, finden Sie noch mehr hilf­reiche Tipps fürs Training.

0

Mehr zum Thema

0 Kommentare Diskutieren Sie mit

Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.