Auto-Antriebe im Kosten­vergleich Ab Kompakt­klasse lohnen sich E-Autos

2
Auto-Antriebe im Kosten­vergleich - Ab Kompakt­klasse lohnen sich E-Autos

Stromer. Ob E-Autos oder Verbrenner kostengüns­tiger fahren, hängt von der Fahr­zeugklasse ab. © Getty Images

E-Auto oder Verbrenner? Ein ADAC-Kosten­vergleich pro Kilo­meter zeigt: Welcher Auto­antrieb sich auf die Dauer finanziell lohnt, hängt vor allem von der Fahr­zeugklasse ab.

Treibstoff oder Strom

Fahren E-Autos mit grünem Strom, schont das die Umwelt. Ob sich die Stromer auch finanziell lohnen, wollte der ADAC in einem Kostenvergleich heraus­finden. Er hat fast alle in Deutsch­land erhältlichen Elektro­autos mit ähnlichen Benzin- und Dieselmodellen verglichen und jeweils die Kosten pro gefahrenem Kilo­meter berechnet.

Angesetzt wurden eine Halte­zeit von fünf Jahren sowie eine Fahr­leistung von jähr­lich 15 000 Kilo­metern. Neben dem Kauf­preis und den Kosten für Treibstoff oder Strom flossen auch die Ausgaben für Steuern, Versicherung, Reifen­verschleiß, Wartung und Pflege ein. Der Umwelt­bonus für E-Autos wurde abge­zogen − er kann je nach Fahr­zeugpreis bis zu 6 750 Euro betragen. Fazit: Elektrisch fährt man oft güns­tiger − aber nicht immer.

Klassen­unterschiede

Die Ergeb­nisse fallen sehr unterschiedlich aus. Bei Kleinwagen lohnt sich der E-Antrieb nur, wenn der Strom­preis unter 40 Cent je Kilowatt­stunde liegt und Diesel mindestens zwei Euro kostet. Benziner sind in dieser Klasse immer güns­tiger. In der Kompakt­klasse lohnt sich ein E-Auto schon eher: Bei einem Strom­preis von 40 Cent fährt es günstiger als ein Benziner beim Literpreis von zwei Euro. In der Oberklasse wiederum sind Dieselfahr­zeuge am wirt­schaftlichsten. Solange der Strom­preis unter 70 Cent je Kilowatt­stunde bleibt, schlägt der E-Antrieb aber immerhin die Benziner.

Tipp: Zu Hause ist Strom billiger als an öffent­lichen Ladesäulen. Wie zuver­lässig Wall­boxen für daheim laden und wie sicher sie sind, verrät unser Wallboxen-Test von 2022.

Wer feilscht, senkt die Kosten

Den Umwelt­bonus gibt es nur für Elektro­autos, Züng­lein an der Waage zwischen Verbrenner und E-Auto kann aber auch der Preisrabatt beim Kauf sein. Ein Beispiel: Der VW ID.3 verursacht Gesamt­kosten von 56 Cent je Kilo­meter. Ein vergleich­barer Benziner-Golf kommt auf 59,2 Cent. Wer beim Kauf eines Verbrenners zehn Prozent Rabatt heraus­handelt, landet bei nur noch 54,2 Cent Gesamt­kosten pro Kilo­meter.

2

Mehr zum Thema

2 Kommentare Diskutieren Sie mit

Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.

Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • ulrich.theus am 02.07.2023 um 23:40 Uhr
    Geringe Kostenunterschiede sind doch irrelevant

    Ich möchte den sehen, für den ein paar % mehr oder weniger Kosten das entscheidende Argument für oder gegen ein BEV sind.
    Das ist doch eher eine Grundsatzentscheidung. Natürlich will man auch wissen, was das für die Kosten bedeutet, aber das kann heute eh niemand mit der hier suggerierten Genauigkeit vorhersagen, weil der Wiederverkaufspreis der BEV mit Fortschritten der Batterietechnik doch schnell fallen könnte, und der Wiederverkaufspreis der Verbrenner ganz davon abhängt, ob man sie angesichts der Kosten der CO2-Zertifikate noch fahren will, also, was die Politik in Zukunft macht.
    Der Kosten-Nachteil bei den eigentlich sinnvollen Kleinwagen sollte die Politik auf den Plan rufen.

  • WB1450 am 30.06.2023 um 22:27 Uhr
    Die Nähe der SW zum ADAC

    z.B. bei Tests für die SW dürfte zwischenzeitlich allgemein bekannt sein.
    Daher ist es nicht verwunderlich dass Beiträge des ADAC 1 zu 1 zu übernommen werden.
    Der Heise-Verlag kommt da zu anderen Ergebnissen.
    https://www.heise.de/meinung/Kommentar-zu-Kosten-von-Elektroautos-Die-schraege-Rechnung-des-ADAC-8994030.html