![Badegewässer - Tipps für ungetrübten Badespaß](https://cdn.test.de/file/image/23/19/11e5997e-1347-4bd6-96a2-6b35cd3af4f0-web/6126421_blaualgen-baden-a202406.jpg)
Trübes Wasser im See? Dann Vorsicht! Blaualgen-Gifte sind für Kinder und Hunde gefährlich. © mauritius images / Westend61
An vielen Ufern laden Badestellen zum Sprung ins kühle Nass ein. Doch vorab lohnt sich ein Check der Wasserqualität. Denn Cyanobakterien greifen die Gesundheit an.
Wasserqualität meist ausgezeichnet
Das Umweltbundesamt (UBA) hat die Ergebnisse von 13 295 Wasserproben aus 2291 deutschen Badegewässern aus dem Jahr 2023 ausgewertet. Von 90,3 Prozent der Gewässer war die Qualität des Badewassers „ausgezeichnet“, bei drei Prozent weniger als im Jahr zuvor.
Wie finde ich saubere Seen?
Wo das Wasser im letzten Jahr sauber war, ist die Chance hoch, dass die Qualität auch in dieser Saison stimmt. Doch nicht jeder Sommer ist gleich, Hitzewellen können Algenwachstum begünstigen, durch Unwetter können zum Beispiel Fäkalien ins Badewasser gelangen. Deshalb lohnt es sich nach aktuellen Messwerten Ausschau zu halten.
Allein in Deutschland werden rund 2300 Badewässer durch Aufsichtsbehörden der Kommunen und Länder überwacht und dort regelmäßig Wasserproben genommen. Das schreibt die EU-weite Badegewässerrichtlinie 2006/7/EG vor. Saubere Seen, Flüsse und Meeresstrände sowie Links zu den aktuellen Untersuchungsergebnissen der Bundesländer finden Sie auf der Seite des Umweltbundesamtes.
Wann eignet sich das Wasser nicht mehr zum Schwimmen?
Ist das Wasser trüb und grünlich? Und riecht faulig? Dann lieber nicht in den Badesee springen. Auch flockige oder schlierenartige Algengebilde deuten auf schlechte Wasserqualität hin. Im schlimmsten Fall handelt es sich um eine starke Ausbreitung von Cyanobakterien. Diese werden im Volksmund auch Blaualgen genannt, obwohl sie keine Algen sind, weil diese Bakterien Photosynthese betreiben und dadurch das Wasser häufig bläulich-grün färben. Manchmal sieht das Wasser dann aus wie eine Erbsensuppe. Sie kommen aber auch in tieferen Wasserschichten vor und sind dort nicht sichtbar.
Warum sind Cyanobakterien gefährlich?
2023 mussten deutsche Behörden in 94 Fällen wegen Blaualgen zeitweise das Baden untersagen. Denn Cyanobakterien produzieren Gifte, die in hohen Konzentrationen besonders für Kleinkinder, Schwangere und Immungeschwächte gefährlich werden können. Sie schädigen die Leber und lösen Ausschläge oder Bindehautentzündungen aus.
Vor allem für Kleinkinder besteht Gefahr, wenn sie belastetes Badewasser beim Toben verschlucken. Für Hunde oder andere Haustiere können Cyanogifte sogar lebensgefährlich werden, wenn sie nach dem Baden ihr Fell trocken lecken oder im Uferbereich abgestorbene „Algenblüten“ fressen. Ob Mensch oder Tier - treten Beschwerden nach dem Baden auf, sollte ein Arzt aufgesucht und das örtliche Gesundheitsamt informiert werden.
Das sollten Sie beachten
Helfen. Um mehr Platz für sich zu haben, verteilen sich Badende oft entlang der Ufer und entfernen sich von offiziellen Badestellen. Umso mehr gilt: Aufeinander achten und bei Bedarf helfen.
Umwelt und Natur schützen. Da Parkplätze meist knapp sind und Rettungswege frei bleiben müssen: Besser mit dem Fahrrad zum Baden kommen. Am Ufer bitte Rücksicht auf Tiere und Pflanzen nehmen: Schilfgürtel sind für Badende tabu. Und Abfälle nicht liegen lassen, sondern mitnehmen.
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