Bambusbecher im Test

Test­kommentare Bambusbecher

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Bambusbecher im Test Testergebnisse für 12 Bambusbecher 08/2019 freischalten

Ohne Auffälligkeiten

Der Chicmic Cup ist der einzige Becher, der kein Schad­stoff­problem hat und keine falschen Hoff­nungen weckt. Nur der Spruch „der umwelt­freundliche To-go-Becher“ klingt, als ob er ökologischer sei als andere. Das ist er nicht.

Fazit: Wenn es ein Bambusbecher sein soll, dann wählen Sie am besten diesen. Mit 15 Euro gehört er allerdings zu den teuren im Test.

Irreführende Kenn­zeichnung

Die Becher von Ebos, Morgen­held und ppd erwecken den Eindruck, sie bestünden ausschließ­lich aus Bambus. Der Hinweis auf Melaminharz als Binde­mittel fehlt. Der ppd ist angeblich recycel­bar, Morgen­held und Pandoo abbaubar: Nichts davon ist wahr. Die Becher verrotten nicht. Sie lassen sich höchs­tens verbrennen.

Fazit: Die Becher täuschen einen Vorteil für die Umwelt vor, den es nicht gibt. Sie nutzen das Umwelt­bewusst­sein ihrer Käufer schamlos aus.

Zu hohe Schad­stoff­mengen

Aus dem Ecoffee Cup und dem Ikea Mugg gingen im Labor sehr hohe Mengen Melamin ins Prüf­lebens­mittel über. Die Becher von Aldi Nord, der Grafik Werk­statt und La Vida gaben bereits anfangs hohe Mengen Melamin ab. In der siebten Befüllung lagen die Werte sogar noch höher.

Fazit: Kinder nehmen im Verhältnis zum Gewicht über das Getränk mehr Melamin zu sich als Erwachsene. Sie sollten aus diesen Bechern keine heiß einge­füllten Getränke zu sich nehmen. Auch die Großen sollten die Becher meiden, um möglichst wenig Schad­stoffe aufzunehmen.

Zu hohe Schad­stoff­mengen und irreführende Kenn­zeichnung

Aus beiden Bechern gehen sehr hohe Mengen Melamin und hohe Mengen Form­aldehyd ins Getränk über. Rex London behauptet, der Becher sei ausschließ­lich aus umwelt­freundlichen Bambusfasern hergestellt – ein Hinweis auf Melaminharz fehlt. Dem Zuperzozial fehlt die Warnung vor dem Erhitzen in der Mikrowelle. Mikrowellen greifen das Material an, noch mehr Schad­stoffe können übergehen.

Fazit: Beide Becher können der Gesundheit schaden und versprechen mehr, als sie halten.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 05.03.2020 um 15:24 Uhr
    Worst Case bei regelmäßiger Nutzung

    @TL2020: Niemand geht davon aus, dass das Getränk im tatsächlichen Leben zwei Stunden mit genau 70 Grad im Bambusbecher verweilt. Die Verordnung hat diesen Prüfaufbau für das Labor definiert, um die Prüfzeit auf ein durchführbares Maß zu reduzieren, ein Zeitraffer. Damit soll der Effekt nachgebildet werden, der bei regelmäßiger Benutzung über einen längeren Zeitraum eintritt. Die vorgegebene Zeit und Temperatur sind dabei als Mittelwert anzusehen. In der Realität füllen Sie vermutlich heißere Getränke ein, die nach kurzer Zeit unter 70 Grad abkühlen. Eine Beispielrechnung: Wenn Sie den Becher täglich benutzen und er nur fünf Minuten eine Flüssigkeit heißer als 70 Grad enthält, dann sind Sie schon nach 24 Tagen bei den im Labor angewendeten zwei Stunden. Das ist keine harte Prüfung. Trotzdem haben die Messungen gezeigt, dass die Becher sehr unterschiedlich darauf reagieren. Neben den sieben Bechern mit sehr hoher Schadstoffmigration gab es fünf Becher, in denen kaum Schadstoffe ins Prüflebensmittel übergingen. Die Methode macht also Unterschiede in der Qualität deutlich. (SG/MK)

  • TL2020 am 05.03.2020 um 09:38 Uhr
    Kaffee bleibt nie 2 Stunden an 70°C in einem Beche

    Vielleicht müßen Bambus-Becher Hersteller andere, 100% gesunde, Klebestoffen benutzen. Aber wann wird man für solche Teste mal endlich in realistische Umstände testen? Kaffee bleibt höchstens einige Minuten warm in einem Becher und wird sehr schnell kälter als 70°C. An 70°C kann man nichts drinken ohne sich zu verbrennen. Auch mit Papier werden Klebestoffen und Coatings benutzt und Plastic Becher will mann jedenfalls nicht mehr. Nur noch Becher aus Glass (?!), oder vielleicht aus unseren Hände trinken?!

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 03.01.2020 um 11:38 Uhr
    Becher aus Edelstahl

    @bahiagelb: Da wir Becher aus Edelstahl noch nicht untersucht haben, können wir leider keine bewertende Auskunft beisteuern. Ihren Kommentar nehmen wir gerne als Testanregung auf und leiten sie an das zuständige Untersuchungsteam weiter. (Se)

  • bahiagelb am 02.01.2020 um 21:09 Uhr
    Bambusbecher innen Edelstahl gesundheitsgefährdend

    Mein Becher ist außen aus Bambus, Melamin, Formaldehyd und innen ist ein Edelstahleinsatz. Kann ich ihn bedenkenlos verwenden?

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 27.11.2019 um 10:23 Uhr
    Mehrwegbecher aus anderen Materialien

    @test8803102611: In unserer Untersuchung haben wir 12 exemplarisch ausgewählte Mehr­wegbecher unter die Lupe genommen, die ausloben, Bambus zu enthalten. Mehrwegbecher aus anderen Materialien haben wir nicht getestet und können dazu keine Einschätzung geben. (spl)