![Berufsunfähigkeitsversicherung im Vergleich - Existenz absichern – Ihr Weg zur richtigen Police](https://cdn.test.de/file/image/e2/68/67ff4925-f056-405b-a995-b1af807e88c2-web/6119334_berufsunfaehigkeitsversicherung-f202406.jpg)
Must-have. Eine BU-Versicherung zahlt, wenn Erwerbstätige ihren Beruf aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben können. © Getty Images / Kevin Smart
Berufsunfähigkeit kann jeden treffen. Gut ist, wenn dann ein Berufsunfähigkeitsversicherer eine Rente zahlt. In unserem Vergleich sind 38 von 67 Angeboten sehr gut.
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Testergebnisse für 67 BerufsunfähigkeitsversicherungenWer längerfristig erkrankt, hat schnell finanzielle Sorgen. Es sei denn, sie oder er hat vorgesorgt und eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen. Der Versicherer zahlt eine monatliche Rente, wenn Erwerbstätige ihren aktuell ausgeübten Beruf aus gesundheitlichen Gründen vorübergehend oder langfristig aufgeben müssen. Diese Police gehört neben der Privathaftpflicht zu den wichtigsten Versicherungen.
Wir empfehlen den Schutz allen, die auf ein Einkommen durch ihre Arbeitskraft angewiesen sind, ebenso Studierenden, Auszubildenden und Berufsanfängern. Auch Hausfrauen oder Hausmänner können eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen. Die staatlichen Leistungen im Falle einer Berufsunfähigkeit sind gering – der gewohnte Lebensstandard lässt sich bei einem langen krankheitsbedingten Ausfall ohne Rücklagen kaum aufrechterhalten. Eine Berufsunfähigkeitspolice kann einen Einkommensverlust ausgleichen oder zumindest deutlich abfedern.
Warum sich der Vergleich Berufsunfähigkeitsversicherung für Sie lohnt
Testergebnisse
Unser Berufsunfähigkeitsversicherungs-Vergleich 2024 zeigt Bewertungen der Stiftung Warentest für 67 Angebote. Bewertet haben wir sowohl die Versicherungsbedingungen als auch den Antrag auf Berufsunfähigkeitsschutz. Die Qualitätsurteile reichen von Sehr gut bis Befriedigend. 38 Angebote erhielten die Note Sehr gut, darunter Angebote von Allianz, Axa, Baloise, Barmenia, Bayern Versicherung, Cosmos, Europa, Gothaer, Hannoversche, HDI, Huk24, Huk-Coburg, LV1871, R+V, VPV sowie VRK (Stand der Daten: 1. März 2024).
Die beste Berufsunfähigkeitsversicherung für Sie – mit Checkliste
Sie haben schon einen Antrag auf dem Tisch? Unsere Checkliste Berufsunfähigkeitsversicherung (ausfüllbares PDF) hilft beim Einschätzen eines Angebots. Schritt für Schritt erklären wir, worauf Sie achten sollten. Die Checkliste können Sie nach dem Ausfüllen von Ihrem Versicherer unterschreiben lassen.
Wie viel Berufsunfähigkeitsschutz kostet
In unserer Testtabelle zeigen wir Jahresbeiträge für verschiedene Modellkunden und Rentenhöhen von 1 000 Euro, 1 500 Euro und 2 000 Euro. Die Preisunterschiede zwischen den Versicherern sind riesig. Beispielsweise zahlt ein 30-jähriger Controller zwischen 643 Euro und 3 071 Euro Jahresbeitrag, wenn er eine Monatsrente von 2 000 Euro bis zum Alter 67 Jahre absichern will. Die ausgewiesenen Beiträge für unsere Modellkunden können eine Orientierung bieten.
Dienstunfähigkeitsklausel für Beamte
Sie sehen in der Testübersicht auch angebotene Sonderleistungen ohne Mehrbeitrag. Für Beamte ist beispielsweise interessant, dass 25 von 67 Tarifen eine Dienstunfähigkeitsklausel enthalten. Dann hat der Versicherer formuliert, dass eine Dienstunfähigkeit aus medizinischen Gründen einer Berufsunfähigkeit entspricht, gegebenenfalls mit gesonderter Nachprüfung. Andere Versicherer bieten eine Dienstunfähigkeitsklausel nur gegen Mehrbeitrag an.
Heftartikel als PDF
Nach dem Freischalten erhalten Sie den Heftartikel aus Finanztest 6/24 und einen weiteren Bericht zum Download.
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Testergebnisse für 67 BerufsunfähigkeitsversicherungenDer Staat zahlt zu wenig
Staatliche Leistungen in Form der Erwerbsminderungsrente oder der gesetzlichen Unfallversicherung reichen in der Regel nicht aus, um den bisherigen Lebensstandard aufrechtzuerhalten, wenn jemand krankheits- oder unfallbedingt dauerhaft nicht arbeiten kann. Deshalb ist es sinnvoll, für diesen Fall selbst vorzusorgen.
Generell gilt: Je jünger und gesünder jemand bei Vertragsschluss ist, umso günstiger und umso besser ist der Schutz, den sie oder er vereinbaren kann. Vorerkrankungen, etwa Rückenprobleme, können zu einem Leistungsausschluss führen. Bei manchen Vorerkrankungen erheben Versicherer einen Risikozuschlag, dann wird es teurer. Auch riskante Hobbys können zu einem höheren Beitrag führen. Es ist sinnvoll, sich schon zum Ausbildungsbeginn um eine Berufsunfähigkeitspolice zu kümmern, als Azubi, Studentin oder Student. Manche Versicherer bieten Policen für Schülerinnen und Schüler ab 10 oder 15 Jahre an.
Höhe der Rente richtet sich nach dem Einkommen
Welche Monatsrente Sie für den Fall einer Berufsunfähigkeit vereinbaren können, richtet sich nach Ihrem aktuellen Einkommen und den Vorgaben des jeweiligen Versicherers. Eine Absicherung bis zu 80 Prozent des Jahresnettoeinkommens ist bei einigen Versicherern möglich. Die Rentenhöhe sollte so bemessen sein, dass der Lebensstandard aufrechterhalten werden kann und Beiträge für die Altersvorsorge, Steuern und eventuell Krankenversicherungsbeiträge gezahlt werden können.
Nachversicherungsgarantie – auf Erhöhungsoption achten
Wichtig ist, die Rente nach Vertragsschluss unkompliziert erhöhen zu können. Wer anfangs etwa eine Monatsrente von 1 000 Euro vereinbart hat, benötigt nach einem Karrieresprung, Familiengründung oder Hauskauf in der Regel eine höhere Einkommensabsicherung, zum Beispiel 2 000 Euro oder 2 500 Euro Rente.
Manche Versicherer in unserem Berufsunfähigkeitsversicherungs-Vergleich bieten bei bestimmten Anlässen eine sogenannte Nachversicherungs- oder Anpassungsgarantie an – ohne Gesundheits- und teils ohne Risikoprüfung. Bei manchen Versicherern ist es sogar möglich, die Rente ohne Anlass zu erhöhen.
Vertrag läuft im Idealfall bis zum 67. Geburtstag
Wer neu Berufsunfähigkeitsschutz abschließt, sollte darauf achten, dass der Vertrag bis zum Renteneintrittsalter läuft, aktuell also bis 67 Jahre. Wer eine kürzere Vertragslaufzeit vereinbart hat, kann nicht ohne Weiteres den Vertrag verlängern. Dies geht allenfalls mit einer erneuten Gesundheits- und Risikoprüfung.
Für manche zu teuer
Nicht jeder bekommt bezahlbaren Schutz. Viele würden gerne eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen, können sich diese aber kaum leisten. Versicherer haben für nahezu jeden Beruf ein Berufsunfähigkeitsrisiko festgelegt. Das Risiko steigt mit zunehmend körperlicher Arbeit oder psychischer Belastung am Arbeitsplatz.
Faustformel: Je höher das Risiko, umso teurer die Versicherung. In der Tabelle zeigen wir Beispiele für die Einordnung verschiedener Berufe in Risikogruppen.
Risiko |
Beruf (m/w/d) |
Gering |
Anwalt, Architekt, Arzt, Ingenieur, Kaufleute, Psychologe |
Normal |
Angestellt im Büro oder in der Verwaltung, Informatiker, Techniker |
Erhöht |
Erzieher, Kfz-Mechatroniker, Lehrer, Pflegefachkraft, Physiotherapeut |
Hoch |
Dachdecker, Gerüstbauer, Heizungsinstallateur, Kellner, Tischler |
Legende
Die genaue Zuordnung eines Berufs zu einer Risikogruppe, auch Berufsgruppe genannt, kann je nach Versicherer abweichen.
Alternativen zu einer BU-Versicherung
Wer keinen Berufsunfähigkeitsschutz bekommt oder für wen die Police zu teuer ist, sollte Alternativen in Betracht ziehen. Eine Grundfähigkeitsversicherung leistet, wenn etwa Sprechen, Sehen oder der Gebrauch der Hände in einem bestimmten Umfang nicht mehr möglich ist. Eine Dread-Disease-Versicherung springt bei bestimmten schweren Erkrankungen ein. Auch eine Funktionsinvaliditäts-, Erwerbsunfähigkeits- oder private Unfallversicherung können eine alternative und günstigere Absicherung sein – sie sind aber längst nicht so leistungsstark wie eine Berufsunfähigkeitspolice.
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Testergebnisse für 67 BerufsunfähigkeitsversicherungenDas können Sie vor dem Freischalten sehen
In der Übersicht zu unseren Untersuchungsergebnissen zeigen wir Ihnen schon vor dem Freischalten, welche Anbieter und Tarife wir geprüft haben. Sehen können Sie auch, nach welchen Kriterien Sie die Ergebnisse filtern können.
Gründe für eine Berufsunfähigkeit
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Häufige Ursachen für Berufs- und Erwerbsunfähigkeit © Stiftung Warentest
Etwa jeder vierte Erwerbstätige scheidet krankheits- oder unfallbedingt vor Erreichen des Renteneintrittsalters aus dem aktiven Berufsleben aus. Bei den Gründen stehen Depressionen und andere psychische Erkrankungen an erster Stelle. Krebs, Rücken- und Skeletterkrankungen stehen an zweiter und dritter Stelle. Unfälle, etwa Verkehrs-, Arbeits-, Sport- oder Haushaltsunfälle machen knapp 10 Prozent aus.
Zahlen Versicherer überhaupt?
Im Raum steht häufig, dass Berufsunfähigkeitsversicherer nicht zahlen, wenn es drauf ankommt. Rund 80 Prozent der Anträge auf die Berufsunfähigkeitsrente werden bewilligt, ergab eine Umfrage des Gesamtverbandes der Versicherer (GDV) unter Berufsunfähigkeitsversicherern. Klar ist aber, dass ein Leistungsantrag keine Kleinigkeit ist. Kunden sollten sich vorbereiten, bevor sie ihre Berufsunfähigkeitsrente beantragen.
Wenn Versicherer ablehnen, liegt es häufig daran, dass Antragsteller nicht gutachterlich nachweisen können, dass sie ihren Beruf zu mindestens 50 Prozent längerfristig nicht mehr ausüben können. Der Schwellenwert von 50 Prozent ist in vielen Fällen eine Hürde. Im Interview erklärt der Fachanwalt für Versicherungen Jürgen Hennemann wie Versicherte ihre Rente durchsetzen und mit welchen Strategien Berufsunfähigkeitsversicherer Leistungen verzögern, kürzen oder ablehnen.
„Unterschätzen Sie das Risiko nicht, krankheitsbedingt Ihren Beruf aufgeben zu müssen. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist der beste Schutz.“
Beate Bextermöller, Projektleiterin bei der Stiftung Warentest
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Testergebnisse für 67 Berufsunfähigkeitsversicherungen-
- Eine Grundfähigkeits-, Dread-Disease-, Funktionsinvaliditäts- oder Erwerbsunfähigkeitsversicherung zahlt eine Rente, wenn arbeiten infolge Invalidität nicht möglich ist.
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- Kunden müssen Gesundheitsfragen vor Abschluss einer Versicherungspolice korrekt beantworten. Sonst können sie später ihren Schutz verlieren. So klappt die Beantwortung.
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- Eine private Krankentagegeldversicherung ersetzt Verdienstausfall bei langer Krankheit. Die Verträge enden in der Regel mit Eintritt einer Berufsunfähigkeit. Wann das...
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@PeterHuber75: Ja, es ist grundsätzlich zu empfehlen, sich früh zu kümmern. Unter Punkt 2 unter Antworten auf die wichtigsten Fragen beziehen wir dazu Stellung.
In jungen Jahren ist die Wahrscheinlichkeit am höchsten, einen akzeptablen Vertrag zu bekommen. Mit fortschreitendem Alter steigt das Risiko von Vorerkrankungen und damit einer Ablehnung des Versicherungsantrags.
Ganz wichtig: Gute Bedingungen zur Nachversicherung. Stiegt das Einkommen bei Eintritt in die Arbeitswelt, muss die Höhe der Versicherungssumme unbedingt an das Einkommen angepasst werden.
Hallo, mach es Sinn, schon als Student (8. Semester Medizin) eine BU Vers. (1000€ für 46/34€ Dynamik 3%) abzuschließen, damit man später sich ohne erneute Gesundheitsprüfung nachversichern kann?
MfG
PH
@SammyJenkins: Zur Klarstellung: Wer Altersrente bezieht, erhält in der Regel keine Leistungen mehr aus einer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung. Verträge für Berufsunfähigkeitsschutz laufen manchmal bis zum 67. Lebensjahr, oft enden sie früher. Werden hingegen eine Erwerbsminderungsrente (EM-Rente) und gleichzeitig eine Berufsunfähigkeitsrente aus einer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung bezogen, gilt die private Berufsunfähigkeitsrente nicht als anrechenbarer Hinzuverdienst auf die Erwerbsminderungsrente.
Bei freiwillig Krankenversicherten berechnet sich der Krankenversicherungsbeitrag nach ihrem Einkommen. Zum Einkommen zählt auch eine Rente aus einer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung. Der zu zahlende Krankenversicherungsbeitrag im Fall einer Berufsunfähigkeit sollte bei der Höhe der vereinbarten Berufsunfähigkeitsrente mit berücksichtigt werden. Genauso, wie Beiträge zur Altersvorsorge.
Sie schreiben in Ihrem Test:
Auf eine private Berufs- oder Erwerbsunfähigkeitsrente fallen bei pflichtversicherten Kassenmitgliedern keine Beiträge an.
Nur bei den wenigen freiwillig gesetzlich versicherten Rentnern wird die gesamte wirtschaftliche Leistungsfähigkeit berücksichtigt. Dazu gehören auch die Rentenzahlungen im Rahmen einer privaten Berufsunfähigkeitsrente.
Das ist mMn irreführend. Korrekt ist, dass die Altersrentner überwiegend pflichtversichert sind. Bezieher einer BU-Rente sind in den meisten Fällen aber noch nicht gleichzeitig Bezieher einer Erwerbsminderungsrente und damit oft freiwillig gesetzlich versichert und müssen auf den Gesamtbetrag ihrer Einkünfte den vollen KV-Beitrag ihrer Krankenkasse zzgl. Pflegepflichtversicherung (ohne AG Beteiligung also rund 20 %) abführen. Die versicherte Rente sollte demnach immer ca. 20 % höher sein als der Bedarf aus Lebenshaltungskosten und zusätzlicher Altersvorsorge (Entfall Rentenversicherungsbeitrag!)
@mfolz: Wenn Sie jetzt eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen möchten, empfehlen wir Ihnen, sich an die Anbieter aus unserem Test mit dem Qualitätsurteil "Sehr gut" zu wenden. Fordern Sie ein Angebot zugeschnitten auf Ihre individuelle Situation an. Schicken Sie dem Anbieter unsere Checkliste "Den richtigen Vertrag finden" und lassen Sie sich diese ausfüllen. So lässt sich überprüfen, ob das Ihnen vorliegende Angebot in allen wichtigen Punkten verbraucherfreundliche Klauseln verwendet:
www.test.de/bu-checkliste
Zu zukünftigen Testveröffentlichungen informieren wir ca. 1 Monat im Voraus über die Heftvorschau:
www.test.de/shop/finanztest-hefte/vorschau