Brand­schutz zu Hause Damit der Advents­kranz nicht abbrennt

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Brand­schutz zu Hause - Damit der Advents­kranz nicht abbrennt

Vorhang in Flammen. Mit Lösch­spray lässt sich dieser Brand schnell löschen. © Julia Unkel

Advents­kranz und Tannenbaum begleiten viele durch die Weihnachts­zeit − doch sie bergen auch Feuergefahren. So lässt sich das Brandrisiko minimieren.

Risiko­faktor Tannennadel

Goldene Sterne, leuchtende Kerzen und strahlende Engel – Weihnachts­deko sieht unschuldig aus, birgt aber ungeahnte Gefahren. Wenn Kerzenflammen den trockenen Tannen­zweigen zu nahe kommen, explodieren die Nadeln wie kleine Brandsätze. Das Harz im Innern verdampft, der erhöhte Druck reißt das Pflanzengewebe auseinander und der freigesetzte Dampf entzündet sich. Die Flammen springen auf Strohsterne und Papier­schmuck über. Inner­halb weniger Sekunden brennt der ganze Baum.

Tipp: Gute Kerzen brennen ruhig und verlöschen am Ende recht­zeitig von selbst. Welche Kerzen besonders gut und sicher sind und worauf Sie achten sollten, während die Kerzen brennen, zeigt unser Test von roten Adventskerzen von 2016.

So vermeiden Sie Brände

Weihnachts­baum

  • Frisch geschlagen. Kaufen Sie Weihnachts­baum und Advents­kränze möglichst frisch. Den Baum am besten erst am 24. Dezember ins warme Wohn­zimmer holen. Versorgen Sie das Grün regel­mäßig mit Wasser, um es vor dem Austrocknen zu schützen. Nach dem Fest nicht zu lange in der Wohnung horten – oder nur noch mit elektrischen Lichterketten bestü­cken.
  • Stabil aufstellen. Christbaum und Advents­kranz sollten nur auf feuer­festen Unterlagen und fest verankert stehen. Hilf­reich sind gute und fest stehende Baum­ständer, die man mit Wasser befüllen kann. Eine zusätzliche Sicherungs­schnur, die den Baum mit der Wand verbindet, schützt ihn vorm Umfallen, wenn zum Beispiel Kinder dagegen laufen.
  • Systematisch anmachen. Beachten Sie beim Anzünden der Kerzen im Baum folgende Reihen­folge: Immer an der Rück­seite beginnen und von oben nach unten anzünden, löschen dann in umge­kehrter Folge. Kerzen sollten in ausreichendem Abstand zueinander im Baum sitzen.
  • Feuerlöscher parat haben. Lösch­werk­zeuge wie Feuerlöscher oder Lösch­spraydose sollten schnell zur Hand sein. Während der Weihnachts­zeit ist es sinn­voll, einen Wasser­eimer in die Nähe des Tannenbaums zu stellen. Eine Unter­suchung verschiedener Lösch­geräte­typen finden Sie in unserem Praxistest Feuer löschen.

Kerzen und Kamine

  • Nie alleine lassen. Sie sollten offenes Feuer von Kerzen im Auge behalten. Nur fünf Minuten Abwesenheit können reichen, damit sich ein plötzlich entstandenes Feuer ausbreitet.
  • Zugluft aussperren. Geschlossene Fenster verhindern, dass Luft­stöße zum Beispiel einen Vorhang über eine brennende Kerze wehen.
  • Feuer­feste Unterlage verwenden. Kerzen stehen sicher, wenn sie ausreichend befestigt sind und auf einer feuer­festen Unterlage stehen – wie Blech, Porzellan oder Glas.
  • Auf Nummer sicher. Um ein „Durch­brennen“ von Kerzen zu verhindern, kann man die unteren Enden der Kerzen in Alufolie wickeln und so heißes Wachs auffangen. Zusätzlichen Schutz bieten Sicher­heits­kerzen, weil sie nicht voll­ständig abbrennen. Auch nicht tropfende Modelle sind empfehlens­wert.
  • Modern für Stimmung sorgen. Lichterketten mit stromsparenden LED sind sicherer als Wachs­kerzen und können trotzdem romantisch wirken. Worauf es beim Kauf von Lichterketten ankommt, lesen Sie in unserem Test von Lichterketten vom Dezember 2015.
  • Kaminfeuer einsperren. Funken können Schaden anrichten. Wenn Kamintüren vorhanden sind, diese bei Verlassen des Zimmers schließen.
  • Auf Ethanol-Kamine verzichten. Der Brenn­stoff Ethanol stellt in geschlossenen Räumen eine besondere Brand- und Explosionsgefahr dar. Kamine, die mit Alkohol und ohne Schorn­stein funk­tionieren, waren schon Auslöser von schweren Brand­verletzungen und Sach­schäden.

Und wenn es doch brennt?

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17 Kommentare Diskutieren Sie mit

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • PinguinMambo am 25.12.2022 um 00:52 Uhr
    Brandgefahr durch Kerzen auf dem Weihnachtsbaum

    Ich versteh die Leute nicht, die heutzutage echte Wachskerzen, oder sogar Wunderkerzen auf den Weihnachtsbaum montieren und abbrennen.
    Mein Vater hat in den 60ern, als es die ersten elektrischen Weihnachtsbaumbeleuchtungen zu kaufen gab die echten Wachskerzen vom Weihnachtsbaum verbannt, weil die Brandgefahr einfach viel zu groß war und immer noch ist.
    In der heutigen Zeit, in der es vielfältige elektrische Weihnachtsbaumbeleuchtungen gibt, muß man doch wirklich nicht das Schicksal herausfordern und mit echten Wachskerzen und sogar noch mit Wunderkerzen den Baum behängen!
    Solch gefährlichem Leichtsinn, ja ich möchte sogar sagen, Unfug, muß Einhalt geboten werden.
    Die Versicherungen müßten diesen Hasardeuren die Schadensregulierung verweigern. Offene Flammen auf dem Weihnachtsbaum sind heutzutage keine Fahrlässigkeit mehr, sondern meiner Meinung nach vorsätzliche Brandstiftung.
    Ich wünsche allen ein Weihnachtsfest ohne Brand und den Feuerwehren eine einsatzfreie Weihnachtszeit.

  • MartinVW am 20.02.2022 um 16:02 Uhr
    Auch Lichterketten können brennen

    | Lichterketten mit stromsparenden LED sind sicherer als Wachs­kerzen
    Ein Kollege von mir wurde irgendwann nach Weihnachten 2021 mitten in der Nacht vom Rauchmelder geweckt - die batteriebetriebene Lichterkette im Wohnzimmer stand in Flammen. Die sollte man also wohl auch nicht völllig unbeaufsichtigt betreiben.

  • halsbandschnaepper am 30.11.2018 um 15:45 Uhr
    Advent Advent die LED-Kerze brennt

    Eine LED-Kerze ist sicher und sieht fast so schön aus wie eine echte Kerze. Aus Sicherheitsgründe würde ich zumindest für Weihnachtsbäume und Adventskränze keine echten Kerzen verwenden...

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 27.12.2017 um 14:27 Uhr
    Mehr Infos bei FAQ Feuer löschen

    @ gballari: Danke für den Hinweis! Infos zum Entsorgen finden Sie, wenn Sie dem Link "Feuerlöschen, Löschsprays und Löschdecken" folgen (siehe oben; dort unter "FAQ Feuer löschen").
    Die Regelungen zum Entsorgen alter, ausgedienter Feuerlöscher können von Ort zu Ort unterschiedlich sein. Fragen Sie daher am besten bei Ihrem zuständigen Abfallentsorgungsunternehmen oder beim Brandschutz-Fachhändler nach. Zum Beispiel können Pulverfeuerlöscher in Berlin bei Recyclinghöfen mit Schadstoffsammelstellen abgegeben werden. Bis zu 20 Kilogramm sind kostenlos; für größere Mengen wird eine Gebühr verlangt. (maa)

  • gballari am 25.12.2017 um 17:56 Uhr
    entsorgung pulverfeuerlöscher

    leider vermisse ich den im Heft 1/18 auf Seite 70 angekündigten Hinweis zur Entsorgung.