Corona und Spenden Was Sie bei Spenden jetzt beachten sollten

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Corona und Spenden - Was Sie bei Spenden jetzt beachten sollten

Viele Tafeln haben trotz der Corona-Krise geöffnet und versorgen ihre Kunden mit Lebens­mitteln. © picture alliance /dpa / Bodo Schackow

Die Corona-Krise hat zum Glück bei vielen Menschen Hilfs­bereitschaft ausgelöst. Die einen helfen älteren Nach­barn beim Einkauf, andere unterstützen Organisationen und Einrichtungen mit Spenden. Das Deutsche Zentral­institut für soziale Fragen (DZI) hat Tipps veröffent­licht, wie Sie leichter und sicherer spenden. Unser Spenden­rechner hilft Ihnen zu ermitteln, wie viel Steuern Sie durch Ihre Spenden sparen.

Corona – Informationen der Stiftung Warentest

Corona – Gesundheit.
Laufend aktualisierte Hinweise der Gesund­heits­experten der Stiftung Warentest finden Sie in unseren Specials Corona – Verbreitung und Gesundheit sowie Impfungen gegen Corona.
Corona – Reisen.
Im Special Corona – Reisen informieren die Experten der Stiftung Warentest über Ihre Rechte rund um abge­sagte, abge­brochene und geplante Reisen.
Corona – Recht & Förderung.
Im Special Corona – Rechtsrat und finanzielle Hilfen lesen Sie, wo Familien und Selbst­ständige Hilfe erhalten und was mit laufenden Verträge geschieht.
Corona – Kurz­arbeitergeld.
Alle Informationen rund um die Kurz­arbeit sowie einen Rechner Kurz­arbeit finden Sie im Special Kurzarbeit auf test.de.
Corona – Betrugs­maschen.
Wie Kriminelle Geld aus der Corona-Krise schlagen lesen Sie im Special Corona-Betrügereien.
Corona – Aktienmärkte.
Informationen zur Lage auf den Aktienmärkten finden Sie im Special Corona-Krise und Aktienmärkte.

Hilfe für Corona-Betroffene

Das Deutsche Zentral­institut für soziale Fragen (DZI) hat Tipps für das Spenden in der Corona-Krise gesammelt. In der Spenden-Info „Hilfe für Corona-Betroffene“ empfiehlt die Berliner Prüf­instanz Hilfs­werke, die in Deutsch­land und in vielen Regionen welt­weit Corona-Betroffene unterstützen und das DZI Spenden-Siegel als Zeichen besonderer Vertrauens­würdig­keit besitzen. Die Liste wird laufend aktualisiert.

Das Institut, das Geschäfts­gebaren von Hilfs­organisationen bewertet, gibt außerdem Empfehlungen für die Unterstüt­zung in Not geratener Klein­betriebe oder Künstler und für die Nach­barschafts­hilfe. So raten die Spenden-Experten, Künstler und Selbst­ständige dann zu unterstützen, wenn Sie sie persönlich kennen und ihnen vertrauen.

Organisationen mit DZI-Siegel

Gemeinnützige Hilfs­werke müssen mindestens 25 000 Euro Gesamt­einnahmen pro Jahr haben, bevor sie das Spendensiegel des Deutschen Zentral­instituts für soziale Fragen (DZI) beantragen können. Um es zu erhalten, müssen sich die Organisationen jedes Jahr einer strengen Prüfung durch Mitarbeiter des DZI unterwerfen, die bis zu sechs Monaten dauern kann. Die Grund­gebühr für die Prüfung beträgt 500 Euro plus einen Zusatz­betrag von 0,035 Prozent der jähr­lichen Gesamt­einnahmen plus 19 Prozent Mehr­wert­steuer. Jede Hilfs­organisation muss nach­weisen, dass sie Spenden zweck­gebunden, spar­sam und wirt­schaftlich verwendet. Dazu müssen alle Einnahmen und Ausgaben für Verwaltung und Werbung offengelegt werden.

Warnung vor Tritt­brett­fahrern und Betrügern

Zugleich warnt das DZI vor Tritt­brett­fahrern. Spender sollten Ihre Mittel gezielt für wenige Organisationen einsetzen, ohne Druck handeln, möglichst Geld spenden und es nur in Ausnahme­fällen an einen bestimmten Zweck binden. Wer sich unsicher ist, ob eine Organisation seriös ist, kann die Checkliste für sicheres Spenden des DZI heran­ziehen.

Spenden und Steuern

Bis zur Höhe von 20 Prozent vom Gesamt­betrag der Einkünfte können Steuerzahler Spenden als Sonderausgabe in der Steuererklärung angeben. Über­schreiten die Zuwendungen den Höchst­betrag, über­trägt das Finanz­amt die Summe als „Spenden­vortrag“ in Folge­jahre. Bei Spenden bis 200 Euro (300 Euro ab Steuer­jahr 2021) an gemeinnützige Organisationen reicht als Nach­weis der Konto­auszug. Für höhere Beträge müssen Spender sich eine Zuwendungs­bescheinigung nach amtlich vorgeschriebenem Muster bei der Organisation besorgen.

Das Finanz­amt akzeptiert nur Spenden an gemeinnützige, wohl­tätige oder kirchliche Organisationen, wie gemeinnützige Vereine, Kirchen, Stiftungen, Gemeinden, Universitäten, Vereine, die diese mit einer Zuwendungs­bestätigung nach­weisen. Spenden müssen ohne Gegen­leistung erfolgen.

Spenden direkt an bedürftige Personen können steuerlich nicht abge­zogen werden.

Spenden­rechner: So viel Steuern sparen Sie

Um Ihren persönlichen Steuer­vorteil – ausgenommen Parteispenden – zu berechnen, geben Sie einfach alle in dem jeweiligen Steuer­jahr von Ihnen geleisteten Spenden als Gesamt­summe in unseren Spenden­rechner ein und tragen den Gesamt­betrag Ihrer Einkünfte ein. Hat sich Ihr Einkommen seit dem letzten Steuer­bescheid nicht verändert, können Sie einfach den entsprechenden Betrag aus dem Bescheid ablesen und eingeben.

Sparbei­spiel: Hat ein Ehepaar im Jahr 2021 Einkünfte in Höhe von 35 000 Euro und übers Jahr insgesamt 3 000 Euro gespendet, spart es rund 804 Euro Steuern (berück­sichtigt ist ein Kirchen­steu­ersatz von 8 Prozent). Allein­stehende sparen bei gleichen Werten rund 1 030 Euro.

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Diese Meldung ist am 24. März 2020 auf test.de erschienen. Sie wurde am 23. Februar 2021 aktualisiert.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • svencb am 27.02.2021 um 10:59 Uhr
    Spende an COVID-Solidarity Response Fund for WHO

    Wie Stiftung_Warentest am 31.03.2020 um 12:19 geschrieben hat, ist eine direkte Spende an die WHO (bzw. hier konkret den "COVID-Solidarity Response Fund for WHO" mit Sitz in der Schweiz) nicht steuerlich absetzbar.
    Eine steuerlich absetzbare Spende ist aber über den Umweg der "Maecenata Stiftung" möglich, bei der der o. a. Fonds der WHO als begünstigte Organisation ausgewählt werden kann.
    Siehe: https://www.maecenata.eu/internationales-spenden/
    (Ob die WHO die finanziellen Mittel effizienter einsetzt als andere Organisationen mit Sitz in Deutschland kann ich nicht beurteilen.)

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 31.03.2020 um 12:19 Uhr
    WHO

    @antimatter: Um Spenden als Sonderausgaben absetzten zu können muss die Organisation, die das Geld bekommt, ihren Sitz in Deutschland oder der EU haben. Spenden an die WHO erfüllen diese Voraussetzung nicht. (maa)

  • antimatter am 27.03.2020 um 16:10 Uhr
    WHO

    Auch die WHO ruft weltweit zu Spenden auf. Was halten Sie vom COVID-19 Soldaritaetsfond der WHO? Lassen sich entsprechende Spenden auch in Deutschland von der Steuer absetzen?