Diabetes Typ 2

Medikamente: Wenn es sein muss

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Arzneien kommen in der modernen Diabetes-Typ-2-Therapie erst ins Spiel, wenn der Blut­zuckerspiegel auf andere Maßnahmen nicht genug anspricht.

Zu Beginn einer Diabetes-Typ-2-Behand­lung besprechen Ärztin oder Diabetologe mit ihren Patienten, wie der Blut­zuckerspiegel optimal einge­stellt sein sollte. Bleibt er trotz veränderten Lebens­stils zu hoch oder steigt er, werden blut­zuckersenkende Medikamente nötig. Welche einge­setzt werden und wie sie zu dosieren sind, hängt unter anderem vom Alter ab und von möglichen Vor- oder Begleit­erkrankungen.

Metformin: Geeignet

Tabletten mit dem Wirkstoff Metformin gelten als erste Wahl. Er senkt vor allem bei Überge­wichtigen das Risiko für einen Herz­infarkt. Das Arznei­mittel-Experten­team der Stiftung Warentest bewertet das Mittel als geeignet. Es senkt den Blut­zucker unter anderem, da es Organ­zellen besser auf Insulin ansprechen lässt. Nehmen Kranke lediglich Metformin, führt das nicht zu Unter­zuckerung; auch das Gewicht steigt nicht an.

Sulfonylharn­stoffe: Mit Einschränkung geeignet

Die Stoffe regen die Bauch­speicheldrüse an, mehr Insulin frei­zusetzen. Sie verringern das Risiko von Folge­erkrankungen an Augen und Nieren. Es kann jedoch zu Unter­zuckerung und Gewichts­zunahme kommen.

Überge­wichtige sollten Sulfonylharnstoffe daher nicht einnehmen, für Schlanke kommen sie aber als Alternative infrage. Ebenso für Menschen, die Metformin nicht vertragen oder deren Nieren­funk­tion so einge­schränkt ist, dass sie es nicht nehmen dürfen. Unsere Arznei­mittel­experten bewerten Sulfonylharn­stoffe als mit Einschränkung geeignet.

Weitere Wirk­stoffe

Reichen Metformin oder Sulfonylharn­stoffe als alleinige Mittel nicht aus, den Blut­zucker zu senken, ist je nach Fall die kombinierte Anwendung mit Gliflozinen wie Empagliflozin und Dapagliflozin oder mit Inkretin-Analoga wie Liraglutid sinn­voll.

Der Boten­stoff Insulin ist geeignet, wenn der Diabetes weit fort­geschritten ist und andere Medikamente nichts mehr ausrichten. Insulin wird gespritzt und fördert den Abbau des Zuckers im Blut. Es wird teils auch mit anderen Diabetes-Typ-2-Mitteln kombiniert.

Tipp: In unserer großen Daten­bank Medikamente im Test finden Sie Bewertungen unserer Experten für mehr als 200 Diabetesmedikamente.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • tako2000 am 12.07.2024 um 12:16 Uhr
    Langzeitzuckerwert bei Älteren

    Ja, aber sorry verehrtes Test-Team! Sie haben ja nur ihre eigene Aussage, über die ich eine nähere Auskunft angefragt habe, kopiert und mir als Antwort zukommen lassen. Als Abonnent ihrer Fachzeitschrift erwarte ich mehr als nur bereits Geschriebenes zu kopieren und als Antwort einem zukommen zu lassen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 25.06.2024 um 09:17 Uhr
    Langzeit-Zuckerwert bei Älteren

    @tako2000: Heute können wir Ihnen aus unserer Fachabteilung Folgendes mitteilen: "Den idealen Blutzuckerwert, der für alle gilt, gibt es nicht. Auf jeden Fall sollten Sie mit Ihrem behandelnden Arzt oder Ihrer behandelnden Ärztin über den für Sie maßgeblichen Zielwert sprechen.
    Mit zunehmendem Alter steigt der Wert ganz natürlich leicht an. Deswegen sollte für ältere Betroffene der Wert nicht unter 7,5 Prozent liegen."

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 18.06.2024 um 11:36 Uhr
    Langzeit-Zuckerwert bei Älteren

    @tako2000: Wir kümmern uns um Ihre Anfrage. Bitte haben Sie ein wenig Geduld, unsere Expert*innen sind im Moment leider nicht erreichbar.

  • tako2000 am 17.06.2024 um 13:41 Uhr
    Langzeit-Zuckerwert bei Älteren (7,5%)

    Sehr geehrte Damen und Herren!
    In Ihrerem Bericht verstehe ich folgendes nicht:
    „Für jüngere Typ-2-Diabetiker empfiehlt es sich, einen Wert unter 6,5 anzu­streben, um späteren Folgeschäden vorzubeugen. Bei älteren Betroffenen mit langer Kranken­geschichte sollte man den Wert möglichst nicht unter 7,5 Prozent drücken.“
    Warum sollte man bei älteren Betroffenen mit langer Diabetes-Chronik den Langzeitwert nicht unter 7,5 Prozent senken? Umgekehrt müsste es doch sicherlich heißen, dass man ihn möglichst unter 7,5 % drückt. Wenn sie hier vielleicht kurz eine Antwort darauf geben könnten, was nun richtig ist, wäre ich Ihnen dankbar.
    Mit freundlichen Grüßen
    Tako

  • tako2000 am 17.06.2024 um 13:33 Uhr

    Kommentar vom Autor gelöscht.