Mehr Pixel, mehr Speicher, mehr Geschwindigkeit: Digitalkameras haben in den vergangenen Jahren immer wieder zugelegt. Die Anbieter feilen laufend an der Kameratechnik. Die Tests wachsen mit. Die Stiftung Warentest passt ihre Anforderungen regelmäßig an. Lesen Sie hier, wie sich die Tests seit 2014 verändert haben.
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Testergebnisse für 428 DigitalkamerasSortiert nach Testprojekten
Kameras sind in der Datenbank nach Testprojekten sortiert. So stehen beispielsweise alle Kameras, die die Stiftung Warentest 2020 getestet hat, im Testprojekt 2019 bis 2022. Die Bewertungen und Qualitätsurteile innerhalb eines Testprojekts sind direkt vergleichbar. Von Testprojekt zu Testprojekt kann es dagegen Unterschiede geben. Im Allgemeinen steigen die Qualitätsanforderungen, weil die Technik bessere Leistungen möglich macht. Videos etwa gelingen den heutigen Digitalkameras meist besser als mit älteren Modellen.
Direkte Vergleiche nur im selben Projekt
Alles in allem sind die Unterschiede zwischen den Testprojekten nicht groß. Sie liegen meist im Detail. Manchmal ändern die Techniker der Stiftung Warentest nur die Gewichtung oder die Bewertung von Einzelkriterien, damit die Unterschiede zwischen den verschiedenen Kameras innerhalb eines Testprojekts deutlicher werden. Die Folge: Die Urteile aus verschiedenen Testprojekten sind nicht 1:1 vergleichbar. Sie ähneln sich - aber es gibt Unterschiede im Detail. Die folgenden Absätze zeigen die wichtigsten Unterschiede der Testprojekte seit 2013 – im Vergleich zum aktuellen Prüfprogramm ab 2023.
Aktuell: Kameras 2023 bis 2024
Ein Testprojekt für alle Kameras. Wir unterscheiden in der Darstellung nicht mehr nach einfachen und hochwertigen Kameras – wie bis 2022. Der Grund: Es gibt kaum noch einfache Kompaktkameras, die neu auf den Markt kommen. Wir testen nun alle Modelle als hochwertige Kamera, soweit das möglich ist. Dafür sollten zumindest manuelle Einstellungen für Blende, Belichtungszeit und Schärfe vorhanden sein, besser auch Rohdaten. Wenn die genannten manuellen Einstellmöglichkeiten fehlen, erfolgt die Darstellung als einfache Kamera im selben Testprojekt 2023. Einschränkungen in den Funktionen finden Sie in unserer Tabelle unter Produktmerkmale.
Ansonsten orientiert sich das Prüfprogramm ab 2023 eng am Vorgänger „Kameras 2019 bis 2022“. Die Video-Funktion bewerten wir seit 2023 noch detaillierter. Wir prüfen nun zusätzlich die Videostabilisierung und den Autofokus im Videobetrieb sowie Bildrauschen, Auflösungsvermögen, Verzeichnung und Vignettierung in der Videofunktion (analog zu Fotos). In der Handhabung bewerten wir unter „Täglicher Gebrauch“ nun auch die Bedienung mit Handschuhen.
Den zusätzlichen Härtetest für wasserdichte Kameras führen wir seit 2023 nicht mehr durch. Alle wasserdichten Kameras hatten den Härtetest in den vergangenen Jahren bestanden.
Einfache und hochwertige Kameras bis 2022
Bis zum Jahrgang 2022 unterschieden wir beim Test zwischen einfachen Kompaktkameras und hochwertigen Kameras. Einfache Modelle sind vor allem für automatische Fotos gemacht, dazu gehören kleine Kompaktkameras und größere Bridgekameras. Hochwertige Kameras bieten mehr Gestaltungsmöglichkeiten, dazu gehören Systemkameras mit Wechselobjektiven und hochwertige Kompaktkameras. Diese Kameras haben einen größeren Bildsensor (Format 1-Zoll oder größer), bieten manuelle Funktionen und können in der Regel auch Rohdaten speichern. Um der Klasse der hochwertigen Kameras gerecht zu werden, bewerten wir ihr Bild nicht nur im Automatikmodus sondern auch mit manuellen Einstellungen.
Gewichtung
Die Stiftung Warentest berechnet das test-Qualitätsurteil aus den fünf Gruppenurteilen, bei einfacheren Kompaktkameras aus den vier Gruppenurteilen. Jedes Gruppenurteil geht mit einem festen Anteil ins Qualitätsurteil ein. Die Gruppenurteile selbst entstehen aus einer Vielzahl von Einzelwertungen, auch Einzelurteile genannt.
Die Gruppenurteile für hochwertige Kameras (Systemkameras mit Wechselobjektiven und hochwertige Kompaktkameras) sind bis einschließlich 2022 wie folgt gewichtet:
- Bild mit automatischen Einstellungen 40%
- Bild mit manuellen Einstellungen 10%
- Video 10%
- Sucher und Monitor 10%
- Handhabung 30%
- Härtetest 0% (nur bei wasserdichten hochwertigen Kameras)
Die Gruppenurteile für einfachere Kompaktkameras sind sind bis einschließlich 2022 wie folgt gewichtet:
- Bild mit automatischen Einstellungen 50%
- Bild mit manuellen Einstellungen entfällt (Test setzt Rohdaten und manuelle Einstellungen für Blende, Belichtungszeit und Schärfe voraus. Der Bildsensor sollte eine gewisse Größe haben: möglichst 1-Zoll oder größer).
- Video 10%
- Sucher und Monitor 10%
- Handhabung 30%
- Härtetest 0% (nur bei wasserdichten Outdoor-Kameras)
Härtetest: 0 %
Zusatztest für wasserdichte Kameras, den wir bis 2022 durchgeführt haben. Wir bewerteten den Härtetest mit bestanden (kein dauerhafter Defekt) oder nicht bestanden (Kamera nach Härtetest nicht mehr voll funktionsfähig). Ein bestandener Härtetest geht nicht ins test-Qualitätsurteil ein, ein nicht bestandener Härtetest wirkt sich negativ darauf aus: wir werteten das test-Qualitätsurteil darauf ab.
- Tauchprüfung. Wir untersuchen, ob die Kamera die vom Anbieter genannte maximale Tauchtiefe übersteht. Test in einer Druckkammer über 15 Minuten. Wir simulieren die vom Anbieter genannte Wassertiefe soweit möglich. Der maximale Druck in der Druckkammer beträgt 3,5 bar. Das entspricht einer Wassertiefe von 35 Meter.
- Falltest. Sturz ins Wasser aus einem Meter Fallhöhe (falls vom Anbieter nicht ausdrücklich ausgeschlossen). Stoßfeste Kameras müssen außerdem den Sturz auf Beton überstehen. Drei Fallversuche aus einem Meter Fallhöhe. Abwurf in unterschiedlicher Ausrichtung: Monitor nach unten, Objektiv nach vorne und Kameraseite nach vorne. Alle Fallversuche mit eingeschalteter Kamera. Sie simulieren einen zufälligen Sturz aus der Hand.
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Testergebnisse für 428 DigitalkamerasIm Bild direkt vergleichbar
Für den schnellen Vergleich von einfachen und hochwertigen Kameras gibt es seit 2016 ein gemeinsames Gruppenurteil für das Bild. Es gilt gleichermaßen für alle Kameras, egal ob einfach Kompaktkamera oder hochwertiges Modell. Wir bewerten die Bildqualität mit automatischen Einstellungen. Das Gruppenurteil „Bild mit automatischen Einstellungen“ ist direkt vergleichbar. Und der Vergleich zeigt, die hochwertigen Kameras liegen fast immer vorn.
Kameras 2019 bis 2022
Dieses Prüfprogramm orientierte sich eng am Vorgänger „Kameras 2016 bis 2018“. Folgende Details kamen ab 2019 hinzu:
- Verschärfte Prüfung für Aufnahmen mit manuellen Einstellungen (nur bei hochwertigen Kameras mit größerem Bildsensor). Wir bewerten nun auch Aufnahmen, die mit sehr hoher Empfindlichkeit aufgenommen wurden: 12 800 ISO (bis 2018 nur 6400 ISO).
- Wir führen alle relevanten Messungen nicht nur bei Anfangs- und Endbrennweite sondern auch bei einer mittleren Brennweite durch.
- Die Serienbildfunktion testen wir nicht wie bisher nur mit 10 Aufnahmen sondern halten den Auslöser für bis zu 5 Sekunden gedrückt. Ist der Pufferspeicher der Kamera vorher voll, gilt dies als Serienbildergebnis.
- In die Note für die Geschwindigkeit (unter Handhabung) geht nun auch die Ausschaltzeit der Kamera mit ein.
- Unter Handhabung bewerten wir neben der gedruckten Gebrauchsanleitung auch die Gebrauchsinformationen, die der Anbieter online zur Verfügung stellt.
Kameras 2016 - 2018
Ein Prüfprogramm für alle Kameras (geteilt in zwei Gruppen). Neu: Allgemein verschärfte Bewertung, schärfere Abwertungen als in früheren Testprojekten.
- Neues Gruppenurteil „Bild“ (gilt jetzt gleichermaßen für alle Kameras).
- Neues Gruppenurteil „Bild mit manuellen Einstellungen“ für hochwertige Kameras.
- Blitzlicht ist jetzt im Gruppenurteil Bild bewertet.
- Sucher und Monitor in einem Gruppenurteil zusammengefasst.
Hochwertige Kameras 2013 - 2015
Im Vergleich zum früheren Testprogramm 2012 etwas strenger.
Kompaktkameras 2013 -2015
Mit dem Testprogramm 2013 hat die Stiftung Warentest die Anforderungen für Kompaktkameras verschärft. Sie müssen jetzt einen Sehtest bei wenig Licht bestehen. Neu sind die Messungen zur Verzeichnung und Helligkeitsverteilung und die schärfere Bewertung des Videotons. Die Vielseitigkeit bewerten wir jetzt nicht mehr mit Note. Der Grund: Die Auflistung der Ausstattung ist präziser als eine Note.
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Testergebnisse für 428 Digitalkameras-
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Kommentarliste
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@KBDCALLS: Den letzten Bericht im Heft finden Sie in der test-Ausgabe 12/2022. Die seit 2023 getesteteten Modelle sind nur online veröffentlicht.
Ist der Test denn erschienen? Wenn ich ich das Heft eh im ABO habe brauche ich nicht den ganzen alten Krempel. Vor allem wenn die Kameras dann nicht mehr lieferbar sind tendiert der Nutzen der Testergebnisse dann gegen Null
@Etlon: Vielen Dank für den Hinweis. Die Kamera war tatsächlich vorübergehend durch die Datenbank gerutscht. Jetzt ist sie wieder sichtbar.
Warum ist die OM System OM-1 mit dem ED 12-40 Pro II - Online Veröffentlichung am 08.07.2022 mit dem Qualitätsurteil GUT (1,7) - nicht mehr in Ihrer Aufstellung aufgeführt?
@GraTi: Alle paar Jahre modernisieren wir das Prüfprogramm und werden dabei in der Regel etwas strenger. Daher sind nur die test-Qualitätsurteile 1zu1 vergleichbar, die im Rahmen eines Testprojekts mit demselben Prüfprogramm ermittelt wurden.
Aber im Großen und Ganzen können die Ergebnisse vergleichen werden. Denn die Unterschiede zwischen den Testprojekten 2015 bis 2018 und 2019 bis 2022 sowie seit 2023 sind gering, und viele Einzelurteile sind sogar direkt vergleichbar. Bei wenigen Einzelpunkten, wie zum Beispiel bei der Beurteilung der Lichtempfindlichkeit, der digitalen Gebrauchsanleitungen oder der Handhabung gibt es ein paar Anpassungen beziehungsweise Aktualisierungen. Das beschreiben wir im "So haben wir getestet" hier oben im Inhaltsverzeichnis des Tests und konkret unter:
www.test.de/Digitalkameras-im-Test-1538975-1538979/
Übrigens: Im Mittel sind die spiegellosen Systemkameras seit 2009 eine Zwanzigstelnote pro Jahr besser worden. In 15 Jahren sind das dann immerhin 0,7 Notenpunkte.
Teurer geworden sind diese Modelle aber auch, nämlich im Mittel um gut 100 Euro pro Jahr. Die liegt vor allem an der besseren Ausstattung beispielsweise mit hochauflösenden Suchern, schnellen Signalprozessoren, leistungsfähigeren Bildsensoren und Bildstabilisatoren, größerem internen Speicher, zweiten Speicherkartenfächern oder verbesserter Videofunktion.