Digitalkameras im Test

So haben wir getestet

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Die Stiftung Warentest kauft alle Kameras anonym im Handel. Wir testen weder Presse­muster noch Prototypen. Die Kamera-Tests lassen wir in einem unabhängigen Fach­labor durch­führen. Nach unseren Vorgaben: wissenschaftlich, objektiv und kompetent.

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Digitalkameras im Test

Die Stiftung Warentest testet Kameras seit vielen Jahr­zehnten. Gemein­sam mit anderen Verbraucher­organisationen aus Belgien, Groß­britannien, Italien, den Nieder­landen, Portugal, Spanien und den USA. Unsere Daten­bank zeigt alle getesteten Kameras seit 2014. Natürlich passen wir unsere Tests und Bewertungen regel­mäßig an die tech­nischen Entwick­lungen der Kameras an.

Ein Test­projekt für alle Kameras

Seit 2023 ein Test­projekt. Seit dem Test­jahr­gang 2023 präsentieren wir alle Kameras in einem Test­projekt: Wir unterscheiden in der Darstellung der Ergeb­nisse nicht mehr nach einfachen und hoch­wertigen Kameras. Der Grund ist, dass fast alle neuen Kameras hoch­wertig sind: Größerer Bild­sensor, manuelle Funk­tionen und Rohdaten­speicherung gehören heute fast zum Stan­dard. Die wenigen Ausnahmen stellen wir im selben Test­projekt 2023 vor und kenn­zeichnen ihre Einschränkungen in der Tabelle unter Produktmerkmale. Den zusätzlichen Härtetest für wasser­dichte Kameras führen wir seit 2023 nicht mehr durch. Alle wasser­dichten Kameras hatten den Härtetest in den vergangenen Jahren bestanden.

Unter­teilung bis 2022. Bis 2022 unterschieden wir in der Darstellung zwischen einfachen Kameras für auto­matische Fotos und hoch­wertigen Kameras mit größerem Bild­sensor und umfang­reichen manuellen Einstell­möglich­keiten.

Preise

Online-Preise (ohne Versand­kosten) seit August 2023 ermittelt durch Geizhals, davor durch Idealo.

Kamera-Prüf­programm 2023 bis 2024

Das folgende Prüf­programm gilt für die seit 2023 getesteten Digitalkameras. Bis 2022 wendeten wir andere Prüf­programme an, die wir inzwischen weiter­entwickelt haben. Zur Chronik der Prüfprogramme.

Bild mit auto­matischen Einstel­lungen: 40 %

Herz­stück des Tests sind ausführ­liche Sehtests unter stan­dardisierten Bedingungen. Zwei Foto­amateure und drei erfahrene Prüf­ingenieure be­urteilen die Aufnahmen der Kameras auf profilierten, hoch­wertigen Computermonitoren. Profiliert heißt: speziell einge­messen und farb­treu, damit die Anzeige bei jedem Test­lauf identisch ist.

  • Sehtest. Wir fertigen Aufnahmen mit Auto­matik als JPEG-Datei. Die Test­experten beur­teilen stets dieselben Motive: Porträt ohne Blitz (Hauttöne) und verschiedene farbige Gegen­stände. Aufnahmen bei Raumbe­leuchtung (D65, 140 Lux) und im hellen Licht (8 000 Lux).
  • Verwack­lungs­schutz. Test auf Rüttel­mess­stand mit ein- und ausgeschalteter Bild­stabilisierung. Jeweils fünf Fotos bei wenig Licht (11 Lux, ohne Blitz), so dicht wie möglich an der Normal­brenn­weite, und bei gutem Licht (1000 Lux) mit maximaler Brenn­weite sowie bei vierfacher Normal­brenn­weite (wenn möglich). Wir bewerten Bild­schärfe, Detailtreue und Bild­rauschen.
  • Auflösung. Prüfung der Auflösung mit einer Test­tafel (TE42v2) in der Bild­mitte und in den Bild­ecken bei Offenblende und wenn einstell­bar bei Blendenzahl 5,6. Prüfung auf Farb­fehler. Wir bewerten Aufnahmen mit Weitwinkel und Tele bei guten Licht­bedingungen (900 Lux) im auto­matischen Modus. Außerdem prüfen wir die Auflösung bei kürzester Brenn­weite auch bei reduzierten Licht­bedingungen (110 Lux).
  • Farb­wieder­gabe. Messung des Weiß­abgleichs und der Farb­wieder­gabe.
  • Bei wenig Licht. Sehtest mit Aufnahmen ohne Blitzlicht: Porträt und verschiedene farbige Gegen­stände bei geringer Beleuchtung (30 Lux), Gesichter im Gegen­licht, Porträt und verschiedene Gegen­stände bei sehr geringer Beleuchtung (11 Lux). Die Tester bewerten die Bild­helligkeit sowie die Auflösung und Schärfe von Aufnahmen mit bewegtem Motiv (eine rotierende farbige Test­tafel). Mit Hilfe von Test­tafeln und Messungen bewerten wir auch das sicht­bare Bild­rauschen.
  • Dyna­mischer Umfang. Messung des dyna­mischen Umfangs der Helligkeits­werte mit einer Test­tafel.
  • Helligkeits­verteilung. Wie stark nimmt die Helligkeit zum Bild­rand ab? Messung bei Weitwinkel- und Tele­aufnahmen als JPEG bei Blende 5,6 und bei offener Blende.
  • Verzeichnung. Erscheinen Motive am Bild­rand gekrümmt? Messung der Geradlinig­keit bei Weitwinkel- und Tele­aufnahmen als JPEG. Korrektur­funk­tion dabei in Werks­einstellung.
  • Gegen­licht­reflexe ermitteln wir mithilfe einer außer­halb des Bild­felds platzierten schwenk­baren Punkt­licht­quelle. Messung mit maximal und minimal einstell­barer Blendenzahl bei minimaler Brenn­weite. Subjektive Bewertung.
  • Blitzlicht. Sehtest mit einem Blitzlicht-Porträt. Ein Fachmann beur­teilt darüber hinaus Reich­weite, Helligkeits­verteilung und Anpassung der Blitz­stärke bei verschiedenen Entfernungen (ein, drei und fünf Meter Motiv­entfernung).

Bild mit manuellen Einstel­lungen: 10 %

Diese Tests führen wir nur bei Kameras durch, die sich manuell einstellen lassen und in der Regel auch Rohdaten speichern können. Rohdaten sind Voraus­setzung für einige der folgenden Tests. Zu den manuellen Einstel­lungen gehören Schärfe, Belichtungs­zeit, Blendenzahl, Weiß­abgleich und die Licht­empfindlich­keit des Bild­sensors (Iso-Zahl). Bei einfachen Kameras ohne manuelle Einstell­möglich­keiten entfällt diese Prüfung. Die 10 Prozent Gewichtung werden dann anteilig auf die übrigen vier Prüf­punkte verteilt.

  • Sehtest. Aufnahmen ohne Blitzlicht: kontrast­reiche Fotos bei wenig Licht (11 Lux). Schärfe, Weiß­abgleich und Belichtung werden manuell einge­stellt.
  • Messungen. Wir stellen die Licht­empfindlich­keit des Bild­sensors auf Iso 3200 und auf Iso 12 800 ein und führen folgende Messungen durch: Bild­rauschen (sicht­bares Bild­rauschen in Test­tafel­messungen), Weiß­abgleich und Farb­wieder­gabe sowie dyna­mischer Umfang der Helligkeits­werte. Aufnahme und Messung jeweils mit einer Test­tafel.
  • Auflösung. Aufnahmen mit Weitwinkel und Tele bei Offenblende und wenn einstell­bar bei Blendenzahl 5,6. Prüfung der Auflösung bei JPEG- und Rohdaten-Bildern in der Bild­mitte und in den Bild­ecken.
  • Verzeichnung. Messung der Geradlinig­keit bei Weitwinkel- und Tele­aufnahmen in den Rohdaten. Zusätzliche Messung über das gesamte Bild­feld (lens geometric distortion) nach dem Verfahren der CPIQ (Cell Phone Image Quality Group). Der Test erfasst typische Bild­fehler von Objektiven.
  • Helligkeits­verteilung. Wie stark nimmt die Helligkeit zum Bild­rand ab? Messung bei Weitwinkel- und Tele­aufnahmen in den Rohdaten bei Blende 5,6 und bei offener Blende.
  • Falsch­licht. Gibt es Reflexionen in der Kamera oder im Objektiv, die das Bild künst­lich aufhellen? Wie stark sind sie? Messung in Weitwinkel­stellung bei offener Blende. Test in Anlehnung an die Norm ISO 9358:1994 (DIN 58186, 1982-10).

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Video: 10 %

Drei Experten beur­teilen die Videos auf einem hoch­wertigen Monitor. Aufnahmen in Full-HD-Auflösung und in Ultra-HD-Auflösung (falls möglich). Jeweils im best­möglichen Modus bei normaler Beleuchtung (3500 Lux) und bei schlechten Licht­bedingungen (11 Lux). Auch Videos mit Schwenk und Helligkeits­wechseln. Bewertung von Schärfe, Farb­wieder­gabe, Bild­rauschen, Kontrast­verlauf, Verzeichnung, Vignettierung und Auflösung. Außerdem prüfen und bewerten wir den Auto­fokus und die Bild­stabilisierung auch im Video­betrieb. Beim Ton bewerten wir Aufnahmen klassischer Musik sowie Stör­geräusche durch Zoom, Auto­fokus und Wind.

Sucher und Monitor: 10 %

  • Sucher. Fünf Tester beur­teilen Helligkeit, Kontrast, Farb­wieder­gabe und Erkenn­barkeit des Suchers bei hellem und dunklem Umge­bungs­licht. Bewertung von Auflösung und Wieder­holrate bei Schwenks. Wir bewerten die Qualität und Größe des Sucher­bildes sowie die Ausschnitts­genauigkeit.
  • Monitor. Unsere Tester beur­teilen die Qualität des Monitors bei Aufnahme und Wieder­gabe. Sie bewerten Helligkeit, Kontrast und Farb­wieder­gabe. Wir berück­sichtigen die Erkenn­barkeit des Bild­schirms bei der Bild­wieder­gabe und bei Aufnahmen in heller und dunkler Umge­bung. Der Einfluss des Betrachtungs­winkels geht ebenfalls in die Bewertung ein. Die Auflösung und die Bild­wieder­holrate bei Schwenks (im Aufnahme­modus) runden das Urteil für den Monitor ab.

Hand­habung: 30 %

  • Gebrauchs­anleitung. Zwei Foto­amateure und drei erfahrene Prüf­ingenieure begut­achten die Gebrauchs­anleitung und die Gebrauchs­hinweise, die der Anbieter online zur Verfügung stellt.
  • Geschwindig­keit. Wir messen die Auto­fokus-Geschwindig­keit und die Auslösever­zögerung bei gutem Licht. Entfernung zum Motiv: 1 Meter und 8,5 Meter. Zusätzliche Tests bei wenig Licht und bei Spie­gelre­flexkameras im Live-View-Modus (Kontrast­messung). Wir bewerten die Start­zeit der Kamera für Fotos und Videos, die Bild­frequenz bei Einzel­bild­serien und bei Serien­bildern sowie die Geschwindig­keit für fünf Aufnahme­zyklen (Aufnahme, Wieder­gabe, Vergrößerung, Löschen).
  • Täglicher Gebrauch. Wir prüfen und bewerten die Griffig­keit der Kamera und grund­legende Hand­griffe wie Speichermedium wechseln, Batterien einlegen und Lade­kontrolle. Zum täglichen Gebrauch gehören Fotos in verschiedenen Kamera­programmen, Video aufnehmen und wiedergeben. Wir prüfen das Verhalten und die Empfindlich­keit des Auto­fokus. Auch die Bedienung über den berührungs­empfindlichen Bild­schirm geht in unser Urteil für den täglichen Gebrauch mit ein. Außerdem bewerten wir fort­geschrittene Funk­tionen wie Blenden­steuerung und Zeit­vorwahl über Monitor und Sucher, manuelle Einstel­lungen wie Scharf­stellen und Weiß­abgleich sowie den Objektiv­wechsel (bei Systemkameras).

Neu: Ab 2023 bewerten wir auch die Bedienung mit Hand­schuhen unter dem Urteil „Täglicher Gebrauch“.

Abwertungen

Abwertungen sorgen dafür, dass sich Produktmängel verstärkt auf das test-Qualitäts­urteil auswirken. Sie sind mit einem Stern­chen *) gekenn­zeichnet. Wichtig sind Abwertungen immer dann, wenn die rein rechnerische Bewertung den Mangel nicht deutlich macht. Wir ziehen dann Punkte ab. Es gilt: Je schlechter das auslösende Urteil, desto stärker die Abwertung. Die Stiftung Warentest wendet bei Kameras folgende Abwertungen an:

  • Bild. Ist die Bild­qualität befriedigend oder schlechter (ab 2,6), büßt die Kamera Punkte im Qualitäts­urteil ein.
  • Sehtest. Ist das Ergebnis im Sehtest ausreichend oder schlechter, ziehen wir Punkte für die Bild­qualität ab (Gruppen­urteil Bild).
  • Bei wenig Licht. Arbeitet die Kamera bei wenig Licht ausreichend oder schlechter, ziehen wir Punkte für die Bild­qualität ab (Gruppen­urteil Bild).
  • Auflösung. Ist die Auflösung befriedigend oder schlechter (ab 2,6), ziehen wir Punkte für die Bild­qualität ab (Gruppen­urteil Bild).
  • Verzeichnung. Ist die Verzeichnung ausreichend oder schlechter, ziehen wir Punkte für die Bild­qualität ab (Gruppen­urteil Bild).
  • Helligkeits­verteilung. Ist die Helligkeits­verteilung befriedigend oder schlechter (ab 2,6), ziehen wir Punkte für die Bild­qualität ab (Gruppen­urteil Bild).
  • Bild mit manuellen Einstel­lungen. Ab ausreichend (3,6) im Urteil Bild mit manuellen Einstel­lungen wird das test-Qualitäts­urteil abge­wertet.
  • Sucher und Monitor. Ist das Gruppen­urteil „Sucher und Monitor“ ausreichend (3,6) oder schlechter, büßt die Kamera Punkte im Qualitäts­urteil ein.
  • Hand­habung. Ist die Hand­habung ausreichend (3,6) oder schlechter, büßt die Kamera Punkte im Qualitäts­urteil ein.
  • Gebrauchs­anleitung. Fehlt die Gebrauchs­anleitung oder ist sie mangelhaft, verliert die Kamera Punkte in der Hand­habung (Gruppen­urteil Hand­habung).
  • Geschwindig­keit. Ist die Geschwindig­keit ausreichend oder schlechter, ziehen wir Punkte für die Hand­habung ab (Gruppen­urteil Hand­habung).
  • Täglicher Gebrauch. Ist der tägliche Gebrauch ausreichend oder schlechter, ziehen wir Punkte für die Hand­habung ab (Gruppen­urteil Hand­habung).

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399 Kommentare Diskutieren Sie mit

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 08.05.2024 um 13:33 Uhr
    In welchem Heft

    @KBDCALLS: Den letzten Bericht im Heft finden Sie in der test-Ausgabe 12/2022. Die seit 2023 getesteteten Modelle sind nur online veröffentlicht.

  • KBDCALLS am 03.05.2024 um 19:30 Uhr
    In welchem Heft.

    Ist der Test denn erschienen? Wenn ich ich das Heft eh im ABO habe brauche ich nicht den ganzen alten Krempel. Vor allem wenn die Kameras dann nicht mehr lieferbar sind tendiert der Nutzen der Testergebnisse dann gegen Null

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 23.04.2024 um 15:50 Uhr
    OM System OM-1 wieder da

    @Etlon: Vielen Dank für den Hinweis. Die Kamera war tatsächlich vorübergehend durch die Datenbank gerutscht. Jetzt ist sie wieder sichtbar.

  • Etlon am 20.04.2024 um 14:07 Uhr
    OM System OM-1 fehlt

    Warum ist die OM System OM-1 mit dem ED 12-40 Pro II - Online Veröffentlichung am 08.07.2022 mit dem Qualitätsurteil GUT (1,7) - nicht mehr in Ihrer Aufstellung aufgeführt?

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 19.02.2024 um 11:52 Uhr
    Vergleichbarkeit der Tests über die Jahre gesehen

    @GraTi: Alle paar Jahre modernisieren wir das Prüfprogramm und werden dabei in der Regel etwas strenger. Daher sind nur die test-Qualitätsurteile 1zu1 vergleichbar, die im Rahmen eines Testprojekts mit demselben Prüfprogramm ermittelt wurden.
    Aber im Großen und Ganzen können die Ergebnisse vergleichen werden. Denn die Unterschiede zwischen den Testprojekten 2015 bis 2018 und 2019 bis 2022 sowie seit 2023 sind gering, und viele Einzelurteile sind sogar direkt vergleichbar. Bei wenigen Einzelpunkten, wie zum Beispiel bei der Beurteilung der Lichtempfindlichkeit, der digitalen Gebrauchsanleitungen oder der Handhabung gibt es ein paar Anpassungen beziehungsweise Aktualisierungen. Das beschreiben wir im "So haben wir getestet" hier oben im Inhaltsverzeichnis des Tests und konkret unter:
    www.test.de/Digitalkameras-im-Test-1538975-1538979/
    Übrigens: Im Mittel sind die spiegellosen Systemkameras seit 2009 eine Zwanzigstelnote pro Jahr besser worden. In 15 Jahren sind das dann immerhin 0,7 Notenpunkte.
    Teurer geworden sind diese Modelle aber auch, nämlich im Mittel um gut 100 Euro pro Jahr. Die liegt vor allem an der besseren Ausstattung beispielsweise mit hochauflösenden Suchern, schnellen Signalprozessoren, leistungsfähigeren Bildsensoren und Bildstabilisatoren, größerem internen Speicher, zweiten Speicherkartenfächern oder verbesserter Videofunktion.