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E-Scooter im Stadt­verkehr – das sagen Mobilitäts­forscher

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E-Scooter mieten - Circ, Lime, Tier und Voi im Check

Der Zukunft entgegen – können E-Scooter die Mobilität in Städten tatsäch­lich verbessern? © Pablo Castagnola, Getty Images / EyeEm (M)

Schon bevor die Scooter-Verleiher an den Start gingen, waren die Erwartungen an die E-Scooter und ihren möglichen Nutzen für den Stadt­verkehr riesig. Aber verbessern Elektro-Tret­roller die Mobilität in Städten tatsäch­lich? Dazu haben wir Mobilitäts­forscher befragt.

Auto-Ersatz oder Touristen-Spaß?

Alexander Jung vom Mobilitäts-Think­tank Agora Verkehrs­wende sieht in den Miet-E-Scoo­tern einen Baustein eines multimodalen Stadt­verkehrs: „Aus eigener Kraft können die Roller das aber nicht schaffen. Ihr Erfolg hängt davon ab, wie die Städte ihre Verkehrs­infrastruktur insgesamt gestalten.“ Martina Hertel vom Deutschen Institut für Urba­nistik schätzt den Nutzen der Miet-Roller für den Stadt­verkehr bislang auf Null: „Nach ersten Beob­achtungen ist die Nutzung der Roller bisher ein reiner Event­verkehr für Touristen und Menschen, die Spaß daran haben, die Fahr­zeuge auszupro­bieren“.

Warum die Miet-Scooter dem Stadt­verkehr bislang kaum helfen

  • Einge­schränkt verfügbar. Bisher rollen die Scooter vor allem in Innen­städten, wo der öffent­liche Personen­nahverkehr (ÖPNV) ohnehin gut ausgebaut ist und es noch weitere Mobilitäts­optionen wie Cars­haring und Bikesharing gibt. Dabei wären die Roller gerade in Außenbezirken eine sinn­volle Möglich­keit, den Weg zwischen Wohnung und ÖPNV-Anbindung zu über­brücken. Doch wer außer­halb wohnt, dem bleibt bislang nur die private Anschaffung eines E-Scoo­ters.
  • Für Pendler ziemlich teuer. Außerdem können die hohen Preise bisher von einer tagtäglichen Nutzung abschre­cken. Wer die Roller beispiels­weise regel­mäßig auf dem Weg zur Arbeit nutzen möchte, muss dafür tief in die Tasche greifen.
  • Ärgernis im Alltag. Die E-Scooter konkurrieren mit Fahr­rädern um den knappen Platz auf der Radspur. Das macht den Verkehr nicht unbe­dingt sicherer und bringt dem Elektroroller wenig Sympathie ein – vor allem bei Fußgängern. Für sie werden abge­stellte Roller oft zu Stol­perfallen. Etliche Städte haben deshalb schärfere Regeln, etwa Park­verbots-Zonen, beschlossen.

Roller-Unfälle meist selbst verschuldet

In der Kritik stehen die Scooter auch, weil schon etliche schwere Unfälle passiert sind. In Berlin – der deutschen Stadt mit den meisten E-Scoo­tern – verzeichnete die Polizei in knapp zwei Monaten 38 Unfälle mit E-Scoo­tern. Als Ursache nennt eine Mitteilung der Berliner Polizei vor allem Fehl­verhalten der Rollerfahrer und -fahre­rinnen, etwa Trunkenheit und Gehwegnut­zung. Einige europäische Städte haben den Verleih infolge von Unfällen begrenzt oder ganz verboten.

Tipp: In unseren FAQ haben wir zusammengefasst, welche Regeln für die Nutzung der E-Scooter in Deutsch­land gelten.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • newdaddy am 19.12.2020 um 17:21 Uhr
    Update für Zeus Roller wäre gut

    Es gibt ja jetzt in immer mehr Städten die Zeus Roller. Drei relativ große Räder, dadurch kommt man besser über Unebenheiten.
    Preise wie bei den anderen.
    Genial: Die Batterie ist entnehmbar, d.h. die Geräte lassen sich deutlich leichter wieder aufladen, der "Juicer" muss nur rumfahren und Batterien tauschen. Der Roller bleibt wo er ist.
    Nein, ich bin mit denen nicht verbandelt.

  • Deee am 28.09.2020 um 07:05 Uhr
    Betrügerisches Verhalten

    Ich konnte in unserer Stadt mit Start von Voi einige Kunden werben und habe dadurch ein kleines Guthaben angesammelt.
    Irgendwann erkannte Voi darin "betrügerisches Verhalten" und hat meine Kundenwerbungen nicht mehr mit dem versprochen Guthaben prämiert.
    Mittlerweile wurde sogar mein kompletter Account dauerhaft eingefroren, so dass ich keine Chance mehr habe, das vorhandene Guthaben zu nutzen.
    Meine Anfragen perlen am Support ab und ich bekomme - wie in einigen Internetforen zu lesen - nur noch die Standardantwort:
    "Wir haben Ihr Konto überprüft und können feststellen, dass es gesperrt wurde und nicht wieder freigegeben werden kann, da das System es mit hohen Risiken betrügerischer Aktivitäten in Verbindung bringt."
    Ich finde es eine Unverschämtheit, mich A) um mein Guthaben zu betrügen und mir B) Betrug vorzuwerfen.
    Ich von wohl kein Einzelfall...

  • mcdome am 11.08.2020 um 11:43 Uhr

    Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: Schleichwerbung

  • OrSz80 am 11.09.2019 um 09:41 Uhr
    In Hamburg preislich nicht attraktiv

    In Hamburg kosten die Roller 1€ fürs starten und 19ct bis 20 ct pro Minute.
    Die Elektroroller von Emmy kosten 23ct pro Minute ohne Startgebühr. Sprich erst nach 25 bis 33 min sind die E-Scooter gleichteuer wie die Elektroroller. Aber mit einem Emmy kann ich 50 km/h und damit viel weiter in der gleichen Zeit fahren.

  • Olfons am 04.09.2019 um 11:48 Uhr
    Erschütternde Erfahrung

    Als begeisterter Kickbike-Fahrer habe ich den Tier-Roller in Münster mit einer positiven Erwartungshaltung getestet. In Münster sind viele Radwege gepflastert. Ich wurde derart durchgeschüttelt, dass meine Zähne klapperten und mir ganz anders wurde. Entnervt und benommen habe ich nach 15 Minuten aufgegeben.
    Ich fahre lieber mit meinem luftbereiften Tretroller ohne Motor und tue etwas für meine Gesundheit. Damit darf ich auch auf Fußwegen und hier überall im Naherholungsgebiet fahren, auch wo es für die E-Roller gesperrt ist. Im Innenstadtbereich fahre ich aus Sicherheitsgründen gar nicht.