Falsches Fest­geld Portal Einlagen­kompass macht fragwürdige Angebote

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Falsches Fest­geld - Portal Einlagen­kompass macht fragwürdige Angebote

Falsche Richtung. Der Seite einlagen­kompass.de sollten Anle­gerinnen und Anleger nicht trauen. © Getty Images / Sunyixun / MirageC

Einlagen­kompass.de verspricht hohe Zinsen bei Fest­geld. Angeblich koope­riere die Commerz­bank. Die Bank dementiert aber eine Zusammen­arbeit.

Fest­geld ohne Zulassung

Das Portal einlagen­kompass.de versucht Anle­gerinnen und Anleger mit hohen Zins­versprechen und Prämien zu ködern. Eine Leserin legte uns einen Vertrag vor, in dem Fest­zins­anlagen bei der Commerz­bank mit einem Zins­satz von 5,15 Prozent pro Jahr für sechs Monate Lauf­zeit bei einer Anlage von 30 000 Euro angeboten werden sowie eine Prämie von 225 Euro. Problem: Die Commerz­bank teilt mit: „Dieses Angebot ist uns nicht bekannt“.

Treuhänder als Präsident

Hinter der Internetseite soll laut Impressum die MG Part­ners Group AG aus Schwyz in der Schweiz stecken. Zu dieser Firma führt auch die Seite mgpartnersag.com, die ebenfalls Finanz­dienst­leistungen anpreist und auch mit Fest­zins­anlagen wirbt. Diese Seite verweist auf ihre angeblich 20-jährige Geschichte. Allerdings existiert die Firma unter diesem Namen erst seit 2017 und die Webseite ging vor wenigen Monaten online. Als Präsident ist zudem ein Treuhänder angegeben, der diese Dienste professionell anbietet. Wer also hinter der dubiosen Gesell­schaft steckt, bleibt intrans­parent.

Warn­liste

Haben Sie auch Erfahrungen mit dubiosen Anbietern gemacht? Dann senden Sie uns bitte Ihre Hinweise an: warn­[email protected].

Auffällige Brief­kastenfirma

An derselben Adresse, die von der Firma in Frank­furt am Main als Zweigstelle angegeben ist, finden sich Anbieter für virtuelle Büros, was ein Indiz für dubiose Anbieter ist. Auf Anfrage teilt ein Vertreter von Einlagen­kompass mit, die Firma vermittele lediglich „Angebote im Fest­geld­bereich“ und benötige keine Genehmigung, was jedoch nicht zutrifft.

Keine Genehmigung

Da die Firma zudem nicht in der Datenbank der Bundes­anstalt für Finanz­dienst­leistungs­aufsicht (Bafin) zu finden ist, sind die angebotenen Dienst­leistungen unerlaubt. Die Seiten samt Firma kommen wegen falscher Angaben und fehlender Genehmigung auf die Warn­liste Geld­anlage. Sichere Zinsangebote bieten unsere Vergleichstests von Festgeld.

Hinweis zur Warn­liste Geld­anlage der Stiftung Warentest

Die Warn­liste Geld­anlage listet alle Unternehmen, Geld­anlage­angebote und Dienst­leistungen der vergangenen zwei Jahre auf, die die Stiftung Warentest negativ bewertet hat. Sie lässt sich kostenlos im Format PDF herunterladen. Sie umfasst mehrere Seiten und wird in der Regel einmal im Monat aktualisiert. Wenn zwei Jahre vergangen sind, werden Einträge gelöscht, wenn in der Zwischen­zeit nicht erneut negativ berichtet wurde. Einträge, die älter als zwei Jahre sind und ohne Folgebe­richt­erstattung blieben, sind ab dann nicht mehr auf der aktuellen Warn­liste zu finden.

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