Bankvollmacht. Sie lässt sich in einer Bankfiliale einrichten, aber es geht auch online. © Stocksy / Sky-Blue Creative
Einer Person seines Vertrauens eine Bankvollmacht zu erteilen, kann für viele Situationen sinnvoll sein, für Notlagen umso mehr. Finanztest sagt, wie es geht.
Wer soll sich um Ihre Geldangelegenheiten kümmern, wenn Sie dazu etwa wegen eines Unfalls oder einer Erkrankung nicht mehr in der Lage sind? Das regeln Sie mit einer Bankvollmacht. Selbst wenn Sie bereits eine Vorsorgevollmacht erstellt haben, sollten Sie mit der Bank abklären, dass Ihre bevollmächtigte Person im Ernstfall handeln darf. So gehen Sie vor, wenn Sie eine Bankvollmacht erteilen wollen.
Sie benötigen
- Eine Vertrauensperson
- Das Vollmachtformular Ihrer Bank
- Gültige Ausweisdokumente
Schritt 1 – Wen bevollmächtigen?
Wählen Sie eine Person aus, der Sie absolut vertrauen. Sprechen Sie mit ihr ab, welche Rechte Sie ihr erteilen wollen. Darf Ihre Vertrauensperson etwa Onlinebanking machen oder neue Verträge schließen? Bezieht sich die Vollmacht nur aufs Girokonto oder umfasst sie alles – einschließlich des Depots? Soll die Vollmacht auch über den Tod hinaus gelten? Das empfiehlt sich, damit Rechnungen nach dem Todesfall beglichen werden können, etwa für eine Wohnungsauflösung.
Schritt 2 – Filiale oder online?
Sind Sie bei einer Filialbank, vereinbaren Sie einen Termin für sich und die Person, die Sie bevollmächtigen wollen. Beide sollten einen gültigen Personalausweis oder Reisepass mitbringen. Das Vollmachtformular können Sie während des Termins in der Bank ausfüllen und unterschreiben. Bei Direktbanken finden Sie das Vollmachtformular zum Herunterladen im jeweiligen Onlineportal. Der Identitätsnachweis erfolgt über das Post- oder Video-Ident-Verfahren. Achtung: Bei einigen ausländischen Direktbanken ist es nicht möglich, eine Vollmacht auszustellen. Wenn Sie zum Beispiel auch für ein Tages- oder Festgeldkonto jemanden bevollmächtigen wollen, wechseln Sie in diesem Fall die Bank, um dann dort eine Bankvollmacht erteilen zu können.
Schritt 3 – Unterlagen zugänglich machen
Bewahren Sie die Vollmacht gut auf und organisieren Sie Ihre Bankunterlagen so, dass Ihre Vertrauensperson im Ernstfall schnell einen Überblick bekommt. Übrigens: Falls die bevollmächtigte Person Ihr Vertrauen verliert, können Sie die Vollmacht jederzeit widerrufen. Tun Sie dies schriftlich.
Tipp: Haben Sie als Eheleute ein gemeinsames Konto, brauchen Sie sich dafür keine gegenseitigen Vollmachten auszustellen. Details dazu finden Sie unter test.de/bankvollmacht.
-
Bei diesen Banken klappt die Bankvollmacht unkompliziert
- Ob Filiale oder Onlinebank – die Stiftung Warentest zeigt, was bei welcher Bank in Sachen Bankvollmacht möglich ist. Beschränkungen gibt es vor allem bei Auslandsbanken.
-
Wer für Sie im Notfall bei Arzt oder Bank entscheiden darf
- Eine Vorsorgevollmacht und eine Patientenverfügung geben Angehörigen Sicherheit, wenn sie die Wünsche und Interessen einer anderen Person vertreten sollen.
-
Gar nicht so schwer wie Sie denken
- Finanzwissen aus Verbraucherschutzperspektive: Das bietet unsere neue Reihe „Finanztest-Talk“. In Folge 2 geht es um das Thema Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht.
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.