Handy und Tablet reparieren Wie leicht geht das?

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Handy und Tablet reparieren - Wie leicht geht das?

Beim iPhone 11 sind acht verschiedene Werk­zeuge nötig, darunter drei Schraubendreher und aller­hand Hilfs­mittel, um verklebte Teile zu trennen. © Stiftung Warentest / Thomas Vossbeck

Die Stiftung Warentest prüft laufend Smartphones und Tablets. Aber was ist, wenn so ein Gerät mal kaputt­geht? Wie leicht lässt es sich reparieren? Gibt es Original-Ersatz­teile und Anleitungen vom Anbieter? Das haben wir für iPhone, Microsoft Surface Pro & Co über­prüft. Nur eins von dreizehn Geräten im Test schneidet sehr gut ab, der Rest ist ausreichend oder mangelhaft. Das ist ärgerlich für Hobby­bastler – und ein Umwelt­problem.

Handy und Tablet reparieren Alle Testergebnisse für Reparier­bar­keit Smartphones & Tab­lets 12/2020 freischalten

Liste der 13 getesteten Produkte
Reparier­bar­keit Smartphones & Tab­lets 12/2020 - Smartphones
  • Apple iPhone 11 (64 GB) Hauptbild
    Apple iPhone 11 (64 GB)
  • Fairphone 3 Hauptbild
    Fairphone 3
  • Huawei P30 Hauptbild
    Huawei P30
  • Huawei P30 Lite Hauptbild
    Huawei P30 Lite
  • Motorola Moto G8 Power Hauptbild
    Motorola Moto G8 Power
  • OnePlus 7T (128 GB) Hauptbild
    OnePlus 7T (128 GB)
  • Samsung Galaxy S10 (128 GB) Hauptbild
    Samsung Galaxy S10 (128 GB)
  • Samsung Galaxy Z Flip Hauptbild
    Samsung Galaxy Z Flip
  • Sony Xperia 5 (128 GB) Hauptbild
    Sony Xperia 5 (128 GB)
Reparier­bar­keit Smartphones & Tab­lets 12/2020 - Tab­lets
  • Apple iPad 10,2 WiFi + Cellular (7th Generation) (128 GB) Hauptbild
    Apple iPad 10,2 WiFi + Cellular (7th Generation) (128 GB)
  • Huawei MediaPad M5 Lite (BAH2-L09) Hauptbild
    Huawei MediaPad M5 Lite (BAH2-L09)
  • Microsoft Surface Pro 7 (i5, 128 GB, 8 GB) Hauptbild
    Microsoft Surface Pro 7 (i5, 128 GB, 8 GB)
  • Samsung Galaxy Tab A 10.1 LTE (2019) (SM-T515) Hauptbild
    Samsung Galaxy Tab A 10.1 LTE (2019) (SM-T515)

Smartphones und Tablets im Reparatur-Labor

Neun Smartphones und vier Tablets haben die Tester darauf­hin untersucht, wie leicht sie sich reparieren lassen: Welche Werk­zeuge und welcher Aufwand sind nötig, um die Geräte zu öffnen und um Akku oder Display zu wechseln? Welche Informationen und Ersatz­teile stellen die Anbieter dafür bereit? Ergebnis: Von den untersuchten Modellen – darunter etwa Apples iPad 10.2 und Samsungs Edel-Handy Galaxy Z Flip – ist nur eines auch von Laien leicht zu reparieren. Bei allen anderen wird es schwer bis sehr schwer.

Tipp: Was die geprüften Modelle qualitativ taugen, finden Sie in unseren Tests Smartphones, Tablets und mobile Computer.

Handy und Tablet reparieren – das bietet unser Test

Test­ergeb­nisse. Die Tabelle zeigt Bewertungen der Stiftung Warentest zur Reparier­barkeit von neun Smartphones und vier Tablets, die neu zwischen gut 200 und deutlich über 1 000 Euro kosten. Benotet haben wir unter anderem, wie leicht sich Display und Akku austauschen lassen und ob der Anbieter Original-Ersatz­teile und verständliche Reparatur­anleitungen offeriert.

Reparatur­preise. Wir zeigen, welche Preise die Anbieter selbst für den Akku- und Displaywechsel nehmen.

Tipps und Hintergrund. Wir sagen, worauf Sie achten sollten, wenn Sie sich selbst an eine Reparatur wagen wollen.

Heft­artikel. Wenn Sie das Thema frei­schalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbe­richt aus test 12/2020.

Reparier­barkeit ist auch eine Frage der Nach­haltig­keit

Wie reparaturfreundlich Smartphones und Tablets konstruiert sind, ist auch eine Frage der Nach­haltig­keit. Denn diese Alltags­begleiter enthalten viele Rohstoffe, die mit sehr hohem Aufwand gewonnen werden. Und die Produktion von Chips und Bild­schirmen verbraucht viel Energie und verursacht hohe CO2-Emissionen. Darum ist es besser, wenn die Geräte lange genutzt werden. Doch je aufwendiger die Reparatur, desto größer die Versuchung, bei einem Defekt zu einem neuen Modell zu greifen.

Klebstoff statt Schrauben

Größte Hürde für Reparatur­versuche: Meist sind Gehäuse und Bauteile nicht nur mit winzigen Schrauben oder Klemm­verbindungen gesichert, sondern fest miteinander verklebt. Um sie lösen zu können, muss man sie erhitzen. Nur ein Gerät kommt ohne derlei Klebe­verbindungen aus. Bei einem anderen ließ sich immerhin das Display wechseln, ohne Kleber lösen zu müssen. Bei einem dritten mussten die Tester dagegen sogar ein chemisches Löse­mittel verwenden, um den verklebten Akku ausbauen zu können.

Infos und Ersatz­teile meist nur von Dritt­anbieter

Zusätzliche Heraus­forderung für Bastler: Viele Anbieter stellen privaten Nutzern weder Reparatur­anleitungen noch Original-Ersatz­teile zur Verfügung. Statt­dessen sind sie auf Infos und Teile von Dritt­anbietern angewiesen. Anders lösen es mitt­lerweile Apple und Samsung, sie liefern offizielle Selbst­reparatur-Sets mit Original-Ersatz­teilen und passendem Werk­zeug. Aber kann jeder sein Smartphone selbst reparieren? Wir haben es an einem iPhone und einem Samsung-Handy ausprobiert.

Die meisten Nutzer werden Reparaturen wohl eher Profis über­lassen wollen. Auch das ist immer noch umwelt­freundlicher, als gleich ein neues Modell zu kaufen.

Tipp: Wer Smartphones am besten repariert, erfahren Sie in unserem Test von Smartphone-Reparaturdiensten.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Intimmidator am 02.05.2022 um 11:48 Uhr
    Verschlimmbesserung

    Minderwertige Akkus aus China, die auf Aliexpress gekauft werden, sind ein viel größeres Problem als die paar Euro, die man z.B. im Falle von Apple für den Akkutausch bezahlt.
    Ich würde mir ehrlich gesagt wünschen, dass allen Personen, die ihren Akku selbst oder in einer unabhängigen Werkstatt getauscht haben, der Zutritt zu jedem Flugzeug verwehrt wird.
    Ein 6 Monate alter, auf Amazon gekaufter Akku für ein iPhone 6s hat sich auf dem Flug so aufgebläht, dass das Display komplett herausgesprungen ist.

  • tuvia am 25.11.2020 um 09:48 Uhr
    iPhone repariere

    https://de.ifixit.com/ bietet zahlreiche Tipps, Tricks, Videos und Einleitungen zum Thema iPhine Reparatur an. Die wollen natürlich entsprechende Tools und Erstazteile verkaufen.

  • wagsu am 22.11.2020 um 10:32 Uhr
    Ergänzung nachhaltiges Smartphone

    Guten Tag es gibt in der Tat ein Smartphone, das den Nachhaltigkeitsgedanken sehr konsequent verfolgt. Zum einen lässt sich das Gerät mit einem mitgelieferten Torx Schraubenzieher vom Benutzer selbst komplett zerlegen und die einzelnen Bestandteile können auch nachbestellt bzw wie die Kamera auch aufgerüstet werden.
    Zum anderen wird es auch unter fairen Bedingungen produziert. Ein gebrauchtes Gerät, das nicht mehr verwendet wird kann auch zur weiteren Nutzung an die Firma zurückgeschickt werden. Die Entwicklung des Smartphones findet in Deutschland statt. Ich arbeite mit dem Gerät (Shiftphone 5me) jetzt seit zwei Jahren und bin zufrieden. Die Firma Shiftphones ist wahrscheinlich einfach noch nicht allzu sehr bekannt. Sie können gerne prüfen, ob und wie weit der Nachhaltigkeitsgedanke bei diesem Smartphone umgesetzt wurde. Vielleicht könnte dies dann bei einem nächsten Test Berücksichtigung finden.

  • Ursamajor13 am 22.11.2020 um 08:59 Uhr
    Ein weites, wichtiges Feld

    Dazu gehört aber noch viel mehr, Lieferkette und Transparenz derselben, Produktionsbedingungen, Umweltbelastung während der Produktion, Recycling des Herstellers, verwedente Materialien, lange Verfügbarkeit von Updates etc. Selbstkritisch sollten dann aber auch die Testmagazine reflektieren, ob Begriffe wie "frisches Design" , " nicht mehr zeitgemäß", "altbacken" "neuer Look" etc. weiter verwendet werden sollten, dienen sie doch nur dazu dem Kunden immer das Neueste schmackhaft zu machen.
    Es beleibt die Frage welchen Nutzeranteil die Selbstreparierbarkeit betrifft, ich denke max. Einsteiger Prozentbereich wenn nicht sogar Promillebereich. JE komplexer die Technik (Wasserdichtigkeit z.B.) desto weniger ist das was für Laien.

  • cctfer am 21.11.2020 um 19:52 Uhr
    Und jetzt einen Schritt weiter

    Bei vielen Tests ist die Stiftung Warentest bereits soweit, Umweltkriterien zu bewerten. Nur ausgerechnet bei Handys und Tablets noch nicht. Die Ausnahme macht die Info zum wechselbaren Akku, wobei die glaube ich nicht in das Urteil einfließt. Das wäre längst überfällig. Ist zwar aufwändig, muss aber auch nicht immer so detailliert ausfallen wie hier. Oder man beruft sich auf vorhandene und verlässliche externe Quellen und gibt zumindest mehr Infos zur Nachhaltigkeit, ohne dass die gleich ins Urteil einfließen müssen.