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Beim iPhone 11 sind acht verschiedene Werkzeuge nötig, darunter drei Schraubendreher und allerhand Hilfsmittel, um verklebte Teile zu trennen. © Stiftung Warentest / Thomas Vossbeck
Schäden an Smartphones und Tablets lassen sich meist schwer beheben. Nur ein Anbieter macht es besser. Wir sagen, was bei Reparaturen zu beachten ist.
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Alle Testergebnisse für Reparierbarkeit Smartphones & Tablets 12/2020Handy und Tablet sind treue Begleiter. Aber sie sind empfindlich. Besonders Display und Akku geben schon mal den Geist auf, wie unsere Umfrage im vergangenen Jahr zeigte (Akku und Display gehen am häufigsten kaputt). Schön wäre , wenn die Geräte dann wenigstens schnell und leicht zu reparieren wären. Manch einer würde die Sache sogar gern selbst erledigen. Doch unser Test zeigt: Das wird schwierig.
Unser Rat
Einzig das Fairphone 3 lässt sich auch von Laien leicht reparieren. Allerdings hat es im Warentest schlecht abgeschnitten, weil es den Regentest nicht überstand. Das neue Fairphone 3+ (siehe Bild unten) ist stabiler. Bei den übrigen Geräten kommen eigene Reparaturversuche wohl nur für wagemutige Bastler infrage. Alle anderen wenden sich besser an professionelle Werkstätten. Im letzten Test schnitten der anbieteroffene Dienstleister My Phone Repair sowie der Service von Samsung am besten ab.
Nur Fairphone leicht zu reparieren
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Zum Displaywechsel braucht man beim Fairphone 3 nur den mitgelieferten Schraubendreher. © Stiftung Warentest / Thomas Vossbeck
Wir haben exemplarisch 13 Smartphones und Tablets darauf geprüft, wie leicht sie sich reparieren lassen. Ernüchterndes Ergebnis: Einzig beim Fairphone 3, das vom Anbieter als besonders nachhaltig beworben wird, lassen sich Defekte sogar von Laien leicht beheben. Bei den anderen werden gängige Reparaturen schnell ziemlich kompliziert. Das wirkt nicht nur abschreckend auf Hobbybastler. Es erhöht auch den Aufwand bei Profireparaturen.
Handyproduktion frisst Ressourcen
Wie reparaturfreundlich Smartphones und Tablets konstruiert sind, ist nicht nur für Do-It-Yourself-Begeisterte interessant. Es ist auch eine Frage der Nachhaltigkeit. Denn diese Alltagsbegleiter enthalten zahlreiche Metalle wie Gold, Kobalt, Palladium und Tantal, die mit sehr hohem Aufwand gewonnen werden. Und die Produktion von Bauteilen wie Chips und Bildschirmen verbraucht ebenfalls viel Energie und verursacht hohe CO2-Emissionen. Darum ist es besser für die Umwelt, wenn die Geräte lange genutzt werden. Doch je aufwendiger die Reparatur, desto größer ist die Versuchung, bei einem Defekt gleich zu einem neuen Modell zu greifen.
Ein Indikator für den Reparaturaufwand ist die Zahl der benötigten Werkzeuge. Beim Fairphone brauchten die Tester für den Displaywechsel nur einen einzigen Schraubendreher. Um den Bildschirm eines iPhone 11 zu tauschen, waren dagegen acht verschiedene Werkzeuge nötig.
Die meisten Geräte sind fest verklebt
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Wärmen. Meist müssen verklebte Gehäuse erhitzt werden, um den Kleber zu lösen. Zum Beispiel mit einem Wärmekissen. © Stiftung Warentest / Thomas Vossbeck
Das liegt vor allem an der Bauweise moderner Mobilgeräte, die für Reparaturwillige die größte Hemmschwelle darstellen dürfte: Die ultraflachen Gehäuse und Bauteile sind in der Regel nicht nur mit Schrauben oder Klemmverbindungen gesichert, sondern platzsparend miteinander verklebt.
Diese Klebeverbindungen sind meist so fest, dass man sie erhitzen muss, um sielösen zu können. Dabei kann ein Haartrockner helfen. Besser sind eine Heißluftpistole mit regelbarer Temperatur oder ein spezielles Wärmekissen, das die Hitze gleichmäßig verteilt. Denn die empfindliche Elektronik darf nicht überhitzen. Zusätzlich braucht man Saugnäpfe und andere Hilfsmittel, um verklebte Teile voneinander zu lösen. All das ist auch für Hobbybastler ungewohnt, die schon Erfahrung damit haben, größere Elektrogeräte auseinanderzuschrauben.
Surface-Tablet braucht Lösemittel
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Öffnen. Um verklebte Gehäusehälften aufzuspreizen, können Gitarrenplektren gute Dienste leisten. © Stiftung Warentest / Thomas Vossbeck
Nur das Fairphone kommt ohne derlei Klebeverbindungen aus. Beim Huawei-Tablet lässt sich immerhin das Display wechseln, ohne irgendwelchen Kleber lösen zu müssen. Beim Surface-Tablet von Microsoftwar dagegen auch mit Wärme nichts zu machen. Die Tester mussten zusätzlich ein chemisches Lösemittel verwenden, um den verklebten Akku ausbauen zu können.
Solche Hürden erhöhen den Aufwand für professionelle Werkstätten und für Hobbyschrauber gleichermaßen. Letzteren legen die Anbieter aber noch weitere Steine in den Weg. Einzig Fairphone stellt Privatkunden Reparaturanleitungen und Ersatzteile zur Verfügung. Für Geräte der anderen Anbieter sind Bastler dagegen auf Teile und Informationen von Dritten angewiesen (Das sollten Sie beim Reparieren beachten).
Und nur beim Fairphone bleibt die Herstellergarantie auch dann erhalten, wenn der Nutzer selbst Hand anlegt. Bei den anderen empfiehlt es sich, solange von eigenen Reparaturversuchen abzusehen, wie die Garantie noch nicht erloschen ist – selbst wenn der Defekt kein Garantiefall ist. Doch auch danach setzen die meisten Nutzer angesichts der hohen Hürden wohl eher auf eine professionelle Reparatur. Finanziell lohnt sie sich, je aktueller und teurer das Modell ist. Ein neues Display kostet teils mehrere hundert Euro, ein Akkutausch ist in der Regel deutlich günstiger. Für die Umwelt ist reparieren allemal besser, als sich gleich ein neues Gerät zu kaufen.
Das Fairphone hat andere Schwächen
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Lösen. Der Umgang mit den winzigen Schrauben, Klemm- und Steckverbindern erfordert gute Augen und eine sichere Hand. © Stiftung Warentest / Thomas Vossbeck
Das Fairphone 3 glänzt zwar in Sachen Reparierbarkeit – bastelfreudigen Nutzern können wir es aber nicht rückhaltlos empfehlen. Denn im Handytest, in dem es um die Qualität geht, schwächelte es nicht nur in Sachen Akkulaufzeit, sondern scheiterte auch im Regentest und schnitt darum nur mangelhaft ab. Sein Nachfolger, das Fairphone 3+, schlägt sich im aktuellen Test bei den Stabilitätsprüfungen deutlich besser (Smartphones-Test). Damit ist es eine attraktive Option für alle, denen Reparierbarkeit wichtiger ist als tolle Kameras oder Akkuwerte.
Reparieren lassen: Welche Profis Handys gut und günstig reparieren, erfahren Sie in unserem Test Smartphones-Reparaturdienste.
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Minderwertige Akkus aus China, die auf Aliexpress gekauft werden, sind ein viel größeres Problem als die paar Euro, die man z.B. im Falle von Apple für den Akkutausch bezahlt.
Ich würde mir ehrlich gesagt wünschen, dass allen Personen, die ihren Akku selbst oder in einer unabhängigen Werkstatt getauscht haben, der Zutritt zu jedem Flugzeug verwehrt wird.
Ein 6 Monate alter, auf Amazon gekaufter Akku für ein iPhone 6s hat sich auf dem Flug so aufgebläht, dass das Display komplett herausgesprungen ist.
https://de.ifixit.com/ bietet zahlreiche Tipps, Tricks, Videos und Einleitungen zum Thema iPhine Reparatur an. Die wollen natürlich entsprechende Tools und Erstazteile verkaufen.
Guten Tag es gibt in der Tat ein Smartphone, das den Nachhaltigkeitsgedanken sehr konsequent verfolgt. Zum einen lässt sich das Gerät mit einem mitgelieferten Torx Schraubenzieher vom Benutzer selbst komplett zerlegen und die einzelnen Bestandteile können auch nachbestellt bzw wie die Kamera auch aufgerüstet werden.
Zum anderen wird es auch unter fairen Bedingungen produziert. Ein gebrauchtes Gerät, das nicht mehr verwendet wird kann auch zur weiteren Nutzung an die Firma zurückgeschickt werden. Die Entwicklung des Smartphones findet in Deutschland statt. Ich arbeite mit dem Gerät (Shiftphone 5me) jetzt seit zwei Jahren und bin zufrieden. Die Firma Shiftphones ist wahrscheinlich einfach noch nicht allzu sehr bekannt. Sie können gerne prüfen, ob und wie weit der Nachhaltigkeitsgedanke bei diesem Smartphone umgesetzt wurde. Vielleicht könnte dies dann bei einem nächsten Test Berücksichtigung finden.
Dazu gehört aber noch viel mehr, Lieferkette und Transparenz derselben, Produktionsbedingungen, Umweltbelastung während der Produktion, Recycling des Herstellers, verwedente Materialien, lange Verfügbarkeit von Updates etc. Selbstkritisch sollten dann aber auch die Testmagazine reflektieren, ob Begriffe wie "frisches Design" , " nicht mehr zeitgemäß", "altbacken" "neuer Look" etc. weiter verwendet werden sollten, dienen sie doch nur dazu dem Kunden immer das Neueste schmackhaft zu machen.
Es beleibt die Frage welchen Nutzeranteil die Selbstreparierbarkeit betrifft, ich denke max. Einsteiger Prozentbereich wenn nicht sogar Promillebereich. JE komplexer die Technik (Wasserdichtigkeit z.B.) desto weniger ist das was für Laien.
Bei vielen Tests ist die Stiftung Warentest bereits soweit, Umweltkriterien zu bewerten. Nur ausgerechnet bei Handys und Tablets noch nicht. Die Ausnahme macht die Info zum wechselbaren Akku, wobei die glaube ich nicht in das Urteil einfließt. Das wäre längst überfällig. Ist zwar aufwändig, muss aber auch nicht immer so detailliert ausfallen wie hier. Oder man beruft sich auf vorhandene und verlässliche externe Quellen und gibt zumindest mehr Infos zur Nachhaltigkeit, ohne dass die gleich ins Urteil einfließen müssen.