Jugend testet 2023 Drei Mal Gold für den Test-Nachwuchs

15.06.2023

Torffreie Erde, Windeln und Berichtshefte: Gleich drei Teams räumen in diesem Jahr den ersten Platz bei Jugend testet ab.

Spannende Tests an der Spitze

Zum ersten Mal in der 44-jährigen Geschichte unseres Nachwuchswettbewerbs hat die Stiftung Warentest in einer Kategorie mehrere Arbeiten mit dem ersten Platz gekürt. Die Jury entschied sich dafür, da die Tests von torffreier Aussaaterde und Windeln in der Bewertung gleichauf lagen. In der Kategorie Dienstleistungstest vergab die Jury diesmal nur zwei Preise, da die beiden prämierten Arbeiten deutlich über dem Niveau der restlichen Einsendungen lagen.

Feierliche Siegerehrung mit Ministerin

Die Stiftung Warentest hat die besten Nachwuchstesterinnen und Nachwuchstester nun mit einer feierlichen Siegerehrung in Berlin gewürdigt. Auch Steffi Lemke, Bundesministerin für Verbraucherschutz und Schirmherrin von „Jugend testet“ gratulierte den Gewinnerteams in ihrer Ansprache persönlich.

Vorstand lobt kritisches Konsumverhalten

Hubertus Primus, Vorstand der Stiftung Warentest, begleitet den Wettbewerb bereits seit Jahrzehnten. Er sagt: „44 Jahre Jugend testet: Die Ideenvielfalt der Jugendlichen und die Akribie bei der Umsetzung ihrer Tests begeistern uns immer wieder aufs Neue. Ob es damals das Legeverhalten von mit Popmusik beschallten Hühnern oder heute die Schaumstabilität von Hafermilch und Co. ist – über die Jahrzehnte gibt es kaum etwas, was die Jugendlichen nicht getestet haben. Was kritisches Konsumverhalten betrifft, macht den Teilnehmenden unseres Wettbewerbs jedenfalls niemand mehr etwas vor.“

Neuer Rekord: So viele Tests wie noch nie

Mit 960 eingereichten Tests übertrifft der diesjährige Wettbewerb den Rekord des letzten Jahres – und zwar gleich um mehr als 100 Arbeiten. Wie schon 2022 war das Thema Nachhaltigkeit auch diesmal wieder stark vertreten. Die Jugendlichen bewerteten zum Beispiel Energiespar-Produkte wie Dämmstoffe für Häuser und solarbetriebene Powerbanks. Auch mit Milchalternativen und anderen nachhaltigen Lebensmitteln beschäftigten sich die jungen Tester: So prüften sie zum Beispiel veganes Eis, veganes Hack und Soja-Fischstäbchen. Die am häufigsten getesteten Dinge waren jedoch Kaugummis, Schokolade, Eistee und Streamingdienste.

Produkttests: Das sind die Gewinner

1. Platz Torffreie Aussaaterde

Das zehnköpfige Team aus Ravensburg testete Aussaaterde von zehn Herstellern – unter anderem in den Prüfpunkten Keimrate, Wasserhaltefähigkeit sowie Unkraut- und Schädlingsfreiheit. Die Jugendlichen fokussierten ihren Test bewusst auf torffreie Substrate: „Torfgewinnung ist nämlich klimaschädlich“, erläutert Lasse Ruster (schwarzes Shirt). „Wir wollten CO₂-Schleudern keinen Raum bieten.“

1. Platz Windeln

„Meine Tante schwört bei ihren Kindern auf teure Premiumwindeln“: Eyşan Çetin aus Bielefeld wollte herausfinden, ob das wirklich nötig ist, und testete Windeln verschiedener Preisklassen. Neben Labortests führte Eyşan Umfragen mit über 20 Personen durch. Ihr Ergebnis: Alle getesteten Marken sind gut – auch die günstigen. Allerdings könnte der Recyclinganteil der Verpackungen höher sein.

3. Platz Jeans

Sechs Jeanshersteller mussten die Hosen runterlassen: Tim Steiner und Carlo Müller aus Beckingen im Saarland bewerteten nicht nur Qualität, sondern auch Nachhaltigkeit der Jeans. Dafür recherchierten sie zu Transparenz von Lieferketten, nachhaltiger Produktion und fairen Arbeitskonditionen. Was sie überraschte: Vor allem die günstigen Marken punkteten mit transparenten Bedingungen.

Dienstleistungstests: Das sind die Gewinner

1. Platz Online-Berichtshefte

Wie jeder Azubi in Deutschland muss auch Johannes Engbert aus Brühl für seine Ausbildung zum Zimmerer ein Berichtsheft führen. „Ich nutze eine Online-Version, war aber nicht ganz zufrieden damit. Mit meinem Test wollte ich eine bessere Option finden“, sagt Johannes. Sein Vorhaben gelang: Zwei von sechs getesteten Online-Berichtsheften übertrafen seines in Handhabung, Design und Datenschutz.

2. Platz Browser

Ganz egal ob auf Youtube, Twitter oder Reddit – Süleyman Mengillioglu, Nejad Mossafer, Ali Bagci und Walid El Ouarroudi (von links) von der Max-Eyth-Schule in Dreieich sind ständig online. Jeder hatte seine eigene Meinung zum besten Browser. Daher wollten sie herausfinden, welcher das optimale Surfbrett fürs Internet ist. Ihr Fazit: Keiner der vier muss wechseln, alle Browser sind empfehlenswert.

Mach mit!

Unter jugend-testet.de kannst du dich für die nächste Runde registrieren. Die Sieger erwartet ein Preisgeld und ein Trip nach Berlin.

15.06.2023

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