Jugend testet 2024 Ausgezeichnete Talente

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Jugend testet 2024 - Ausgezeichnete Talente

© Stiftung Warentest

Der Nach­wuchs will es wissen: Kondome geprüft, Barrierefreiheit im Kino gecheckt, Chatbots ethisch hinterfragt. Wir stellen die Siegerinnen und Sieger dieses Jahres vor.

Aufwendige Tests auf dem Siegertrepp­chen

Ladegeräte, Liefer­dienste, Locken­creme und Lebkuchen − sie alle waren Prüf­objekte in der diesjäh­rigen Ausgabe unseres Wett­bewerbs Jugend testet. Und weil die einge­reichten Arbeiten so heraus­ragend waren, kürte die Stiftung Warentest nicht wie üblich sechs, sondern sieben Gewinner­teams – und vergab in der Kategorie Dienst­leistungs­tests je zwei erste und dritte Plätze.

Sieger­ehrung mit Ministerin in Berlin

Die Arbeit der besten Nach­wuchs­teste­rinnen und Nach­wuchs­tester wurden nun bei der Preis­verleihung in Berlin ausgezeichnet. Bundes­ministerin für Verbraucher­schutz Steffi Lemke gratulierte als Schirmherrin von „Jugend testet“ in ihrer Ansprache persönlich. Zu gewinnen gab es Geld und einen Berlin-Aufenthalt.

Neuer Teil­nahme-Rekord

Mit 3 516 Teilnehmenden gab es in der 45-jährigen Geschichte des Wett­bewerbs erneut einen Rekord. Wie immer waren die jungen Teste­rinnen und Tester up to date. Gleich 15 KI-Tests gingen bei uns ein – zwei davon haben wir prämiert. Aufgrund der doppelten Vergabe des ersten Platzes landen die beiden Chatbot-Tests auf dem dritten Platz.

Produkttests: Das sind die Gewinner

1. Platz Kondome

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Eduard Schmidt (links) und Paul Wiebe. Keine Berührungs­ängste bei dem Sieger­team. © Patrick Desbrosses

Ein heikles Thema durch Aufklärung enttabuisieren, das war das Ziel von Eduard Schmidt (links) und Paul Wiebe. Sie prüften etwa die Gleit­fähig­keit der Kondome mit Gleitgel und Feder­kraft­messer, ermittelten die Keimbelastung und machten eine aufwendige Umfrage zur Verpackung. Die Jury war beein­druckt.

2. Platz Dämm­stoffe

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Maddox Srey-Ouch (links) und Witalij Plett. Erst testen, dann gründen. © Patrick Desbrosses

Maddox Srey-Ouch (links) und Witalij Plett aus Tutt­lingen prüften Dämm­stoffe unter anderem auf ihre Umwelt­eigenschaften. Doch nur wenige entsprachen ihren Anforderungen. Kurzer­hand entwickelten sie ihre eigene Öko-Dämmung. Mit einem eigenem Start-up wollen sie aber noch bis nach dem Abi warten.

3. Platz Tinten­löscher

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Benedikt Bonerz, Marie Zimmermann, Emilia Menke, Julian Chamier (von links). Das Killerteam. © Patrick Desbrosses

Wie unterzieht man Tintenkiller einem Dauer­test? Indem man Tinte auf Papierbahnen streicht und die Löscher an einen 3D-Drucker klemmt, der die Bahnen abfährt. „Insgesamt lief der Prüf­stand 27 Stunden und wir mussten alle drei Minuten die Blätter wechseln.“, sagt Benedikt (links im Bild).

Dienst­leitungs­tests: Das sind die Gewinner

1. Platz Slicer für 3D-Drucker

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Malte Roggen­berg. Testen wie ein Profi. © Patrick Desbrosses

„Slicer-Software schneidet 3D-Modelle in einzelne Schichten und baut so eine Route, die der 3D-Drucker abfahren kann“, erklärt Malte Roggen­berg von der Max-Eyth-Berufs­schule in Dreieich. In seinem Test verglich er sechs Slicer und beein­druckte die Jury mit dem hohen Niveau seiner Arbeit.

1. Platz Barrierefreiheit in Kinos

Jugend testet 2024 - Ausgezeichnete Talente

Manuel Zellner. Er hat sein Hobby zum Test­objekt gemacht. © Patrick Desbrosses

Manuel Zellner aus Iggens­bach ist begeisterter Cineast. Für einen Roll­stuhlfahrer läuft so ein Kino­besuch nicht immer problemlos ab. Daher testete er fünf Kinos in seiner Umge­bung auf Barrierefreiheit. Zwei waren sehr Rolli-freundlich. Eins war nur über eine Treppe erreich­bar, drei hatten keine barrierefreie Toilette.

3. Platz Chatbots (I)

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Phil-Luca Meier, Levi-Elia Gieselmann, Tobias Lang, Malte Henning (von links). Sie wollten wissen, ob sich Künst­liche Intelligenz an die Regeln hält. © Patrick Desbrosses

KI darf eigentlich keine Hetz­reden ausspucken. Vier Schüler vom Widukind-Gymnasium Enger untersuchten, ob es möglich ist, diese Regel auszuhebeln. Drei Bots ließen sich nicht austricksen – aber eine KI produzierte in dem Versuch tatsäch­lich verbotene NS-Propaganda.

3. Platz Chatbots (II)

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Miguel Falter, Nicolas Helbig, Felix Kever, Nick Müller, Luca Erkens, Joel Körfer, Simon Gillessen(von links). Kann KI Haus­aufgaben? © Patrick Desbrosses

Die siebenköpfige Tester-Crew aus Hürtgen­wald-Vossen­ack verglich die Chatbots von OpenAI, Microsoft und Google: Wie verläss­lich hilft die KI bei Haus­aufgaben? Berück­sichtigt sie dabei verschiedene Niveaus (Fünft­klässler, Abiturienten)? Fazit: Eher jein. Zum Test gab es ein informatives Video.

Mach mit!

Unter jugend-testet.de kannst du dich für die nächste Runde registrieren. Die Sieger erwartet wieder ein Preisgeld und ein Trip nach Berlin.

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