Lichttherapiegeräte Sehnsucht nach Licht

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Im Herbst droht Sonnenanbetern wieder die Zeit des Entzugs. Die Sonne zieht sich zurück, geht ein halbes Jahr auf Distanz und lässt Lichthungrige im Stich. Kälte und Dunkelheit gehören dann zum Alltag wie im Sommer der Schweiß. Das fehlende Sonnenlicht macht Menschen müde und motivationslos. Doch Lichttherapiegeräte versprechen Power bis zum nächsten Sommer. Im Test mussten dreizehn Geräte zeigen, ob sie Winterdepressionen vertreiben.

Dunkle Monate

Jeder fällt mal in der Winterzeit in eine schlechte Stimmung, die auf die fehlende Helligkeit zurückzuführen ist. Einige Menschen leiden im Winter allerdings besonders stark an der Dunkelheit: Sie bekommen Depressionen, die nur in dieser Jahreszeit auftreten. Betroffene können nicht unbedingt darauf hoffen, dass ihre trübe Stimmung in den nächsten Stunden oder Tagen wieder von alleine verschwindet. Denn sie sind krank und brauchen eine Therapie. Seit den Achtzigerjahren behandeln Psychiater Winterdepressionen ihrer Patienten erfolgreich mit hellem weißen Licht.

Flugs zu Lux

Wer sich zu Hause selbst behandeln oder Depressionen vorbeugen will, kann sich ein Lichttherapiegerät kaufen. Außerdem gibt es so genannte Wohlfühlleuchten. Die sind allerdings nicht zertifiziert für die Therapie. Geeignet sind sie daher eher für bloße Stimmungsmache. Lichttechnische Eigenschaften sind entscheidend für die Qualität der Geräte. Vier schnitten dabei „gut“ ab: Cosmedico Gesundheitsleuchte, Davita Lichtdusche, Philips Bright Light und Vilux.

Sonne ohne Brand

Um eine Winterdepression therapieren zu können, müssen zwischen 2 500 und 10 000 Lux aufs Auge treffen. Um das erreichen zu können, stecken in den Geräten zwei bis sechs Leuchtstoffröhren. Die stehen dicht beieinander und verteilen durch eine Abdeckscheibe das Licht dann nach außen. Zusätzlich ist ein UV-Filter eingebaut. Die Aura Sun Wellness-Leuchte schaffte im Test nur 1 000 Lux. Der Hersteller verkauft sie allerdings auch nicht als Therapiegerät, sondern als Wohlfühlleuchte.

Langes Leben

Die Lampen der Geräte spenden mindestens 5 000 Stunden lang Licht. Das sind bei normalem Gebrauch circa zehn Jahre. Sie müssen also kaum ausgewechselt werden. Geht das Gerät kaputt oder gibt eine Lampe ihren Geist auf, dann gehören die Teile in den Sondermüll. Denn die Lampen enthalten Quecksilber und Leuchtstoff. Fünf Hersteller weisen darauf nicht hin. Dies führte im Test beim Gruppenurteil „Entsorgungshinweis“ zu „mangelhaft“.

Günstiges Licht

Philips Bright Light Energy bietet das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Es ist als Lichttherapiegerät zertifiziert, kostet 249 Euro und hat gute lichttechnische Eigenschaften. Viel gespart: Das teuerste Gerät, die Cosmedico Gesundsheitsleuchte, kostet knapp das dreifache und hat in diesem Punkt auch nicht besser abgeschnitten.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 09.08.2023 um 10:04 Uhr
    Testwunsch Tageslichtlampen

    @Elale: Vielen Dank für diese Testanregung, die wir gerne an das zuständige Untersuchungsteam weitergeleitet haben. Wie schnell dieser Testwunsch realisiert werden kann, lässt sich derzeit nicht genau sagen. Da unser Test- und Terminplan bereits jetzt bis an die Grenze der Kapazitäten gefüllt ist, stehen die Chancen für eine Realisierung zusätzlicher Projekte zumindest kurzfristig eher schlecht.

  • Elale am 04.08.2023 um 18:02 Uhr
    Neuer Test an Tageslichtlampen gewünscht

    Artikel ist von 2003, dabei werden seit einigen Jahren sogn. Tageslichtlampen nicht nur als lifestyle- sondern auch als Medizinprodukt zur Lichttherapie ge-hyped, siehe Breuer oder Philips-Sortiment, das bei den großen Elektrofachmärkten angeboten wird. Auch eine Verlinkung zu den Glühbirnen-Tests wäre schön, da ich bei der Suche nach "Tageslichtlampe" dort landete und erst nach einer alternativen Schlagwortsuche hier landete. Ich werde den Kommentar auch dort veröffentlichen, da ich nicht weiß, ob alte Artikel wie dieser hier noch betreut werden. Im übrigen ist der Link zur Eigenbau-Anleitung des WDRs auch nicht mehr online, auch da wäre ein neuer Vergleich sehr hilfreich, da viele sich keine hochpreisig gutes Gerät leisten können. Vielen Dank

  • sapom am 08.12.2013 um 20:53 Uhr
    Unwichtige Kriterien im Lichttherapie Lampen Test

    Unwichtige Kriterien im Lichttherapie Lampen Test
    Die Informationen im Artikel sind schon weitestgehend richtig. Billige Scherze sind bei Depressionen wirklich nicht angebracht, denn Depressionen, egal ob Winterdepression oder normale Depression, sind alles andere als amüsant. Die Tabelle vom Lichttherapie Lampen Test ist allerdings etwas fragwürdig. Wen interessieren denn Entsorgungshinweise? Und was hat ein Entsorgungshinweis mit der Qualität einer Lichttherapielampe zu tun, die mir eine Winterdepression heilen soll. Da ist mir alles egal, auch der Stromverbrauch. Die Lampe muss helfen, darauf kommt es mir an, genauso wird es auch hier beschrieben: http://lichttherapie-lampe.de/lichttherapie-lampen-test-testsieger.htm Nun gut, der Stiftung Warentest Lichttherpilampen Test ist dennoch hilfreich, aber was wirklich zählt ist die Lichtstärke, der UV-Filter (haben denke ich sowieso alle Geräte) und nicht Entsorgung, Stromverbrauch oder Handhabung. Lampe aufstellen, einschalten, fertig.

  • sapom am 08.12.2013 um 20:45 Uhr

    Kommentar vom Autor gelöscht.

  • Fohlenvince am 14.10.2013 um 00:17 Uhr
    Antwort auf "Lichttherapie" vom 24.07.2013

    Hallo
    Ich bin Ihren Hinweis mal gefolgt, und habe mir den Bericht durchgelesen. Als Betroffener fühlte ich mich permanent auf Kosten billiger Scherze seitens des Verfassers, ziemlich veräppelt. Sicherlich auch der ein oder andere "Lockführer" Und nein, die Lichttherapie ist nicht das letzte Mittel, bevor man am Baum hängt, so wie der Verfasser dies Lacherheischend beschreibt.
    Das Licht, das über die Netzhaut aufgenommen werden soll, benötigt eine bestimmte "Lichtfarbe". Dieses Spektrum ist nicht auf den Punkt begrenzt, aber ich persönlich bezweifle sehr, dass ein LED -Leuchtkörper diese Farbe bedienen kann. Vor einigen wenigen Jahren kannten wir nur dieses kalte (blaue) weiß, da hat sich bis heute schon einiges verbessert. Und ja, es gab schon immer farbige LED's die man doch eigentlich nur im richtigen Verhältnis mischen brauch, so wie bei einem Monitor oder TV -Gerät auch. Bei sachgerechter Benutzung, und korrekter Entsorgung ziehe ich die ausgereifte Gasentladungslampe vor.