Luft­befeuchter im Test Gute Verdunster ab 130 Euro

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Luft­befeuchter im Test - Gute Verdunster ab 130 Euro

Prima Raumklima. Zwei stromsparende Verdunster waren unter den besten im Luft­befeuchter-Test. © Ktipp

Das Schweizer Verbrauchermagazin K-Tipp hat Luft­befeuchter getestet. Zwei gute Verdunster sind auch in Deutsch­land erhältlich. Vor- und Nachteile der Geräte im Über­blick.

Wenn die Luft­feuchtig­keit in der Wohnung über mehrere Tage unter 30 Prozent sinkt, können die Schleimhäute austrocknen. Luft­befeuchter sollen Abhilfe schaffen. Die Geräte können aber unter Umständen auch für neue Probleme sorgen. Unsere Schweizer Part­nerzeit­schrift K-Tipp und das Verbrauchermagazin Kassen­sturz vom Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) haben zehn Luft­befeuchter untersucht, darunter Verdunster, Verdampfer und Vernebler. Die Ergeb­nisse sind durch­wachsen.

Luft­befeuchter im Test von K-Tipp

Nicht alle Geräte konnten die Luft­feuchtig­keit über acht Stunden konstant halten. Bei drei Modellen erwies sich der Feuchtig­keits­sensor (Hygrostat) als ungenau. Das ist ein Manko, weil zu viel Feuchtig­keit Schimmel­bildung und die Vermehrung von Hausstaubmilben fördert. Weitere Kritik­punkte: Teil­weise verbrauchten die Geräte viel Strom oder waren im Betrieb ziemlich laut.

Zwei der zehn Luft­befeuchter mit guter Gesamt­note sind auch in Deutsch­land erhältlich – beide aus der Gruppe der Verdunster: der Philips HU 3918/10 ab etwa 130 Euro und der Venta LW 25 Comfort Plus ab etwa 269 Euro.

Verdunster brauchen Zeit, sparen aber Strom

Verdunster verfügen über eine Filtermatte mit großer Oberfläche, die sich mit Wasser voll­saugt. Die trockene Raum­luft streicht über die Fläche, das Wasser verdunstet und befeuchtet die Luft. Verdunster benötigen mehr Zeit als Verdampfer oder Vernebler, um die gewünschte Luft­feuchtig­keit herzu­stellen. Dafür ist die Gefahr, über das Ziel hinaus­zuschießen und die Raum­luft zu über­feuchten, mit ihnen gering. Zudem verbrauchen sie von den frei Luft­befeuchter-Varianten am wenigsten Strom.

Verdampfer mit hohem Strom­verbrauch

Verdampfer erhitzen das einge­füllte Wasser und können damit die Luft besonders schnell befeuchten. Dafür sind sie vergleichs­weise große Strom­fresser. Beide Verdampfer im Test der Schweizer fielen mit ungenügend durch. Neben Kritik für den höchsten Strom­verbrauch wurden ihnen Punkte für ihre Laut­stärke im Schlafmodus abge­zogen. Bei einem war zudem der Feuchtig­keits­regler ungenau.

Vernebler können Keim­schleudern sein

Auch vier Vernebler schnitten im Test von K-Tipp mit Gut ab. Diese Gerätegruppe hat jedoch in vergangenen Tests hohe Mengen an Keimen in die Raum­luft ausgestoßen. Vernebler zerstäuben das Wasser mittels Ultra­schall. Wenn mit dem kalten Nebel zu viele Keime in die Luft gelangen, kann das gesundheitliche Probleme verursachen. K-Tipp hat in der aktuellen Unter­suchung die Keimbelastung nicht über­prüft. Wir nennen die im Test guten Vernebler deshalb hier nicht.

Ist die Luft wirk­lich zu trocken?

Als behaglich empfinden wir in der Regel eine Luft­feuchtig­keit zwischen 40 und 60 Prozent. Wer mit dem Gedanken spielt, einen Raum­luft­befeuchter anzu­schaffen, sollte am besten vorab heraus­finden, ob die Luft wirk­lich über mehrere Tage hinweg zu trocken ist, die Luft­feuchtig­keit also unter 30 Prozent liegt. Der Eindruck kann nämlich täuschen und die gefühlt zu trockene Luft in Wahr­heit nur staubhaltig und warm sein. Dann sind andere Maßnahmen aussichts­reicher, um das Raumklima zu verbessern. Etwa regel­mäßiges Staubsaugen, (Staub-)wischen oder auch der Einsatz von Luft­reinigern.

Exakte Mess­werte liefert ein Luft­feuch­temess­gerät (Hygro­meter). Geräte mit Digital­anzeige (für rund 20 Euro) sind zuver­lässiger und komfort­abler als solche mit manueller Anzeige, denn sie müssen nicht kalibriert werden. Auch mit Raum­luft­befeuchter in der Wohnung ist es sinn­voll, per Hygro­meter zu kontrollieren, ob die Luft­feuchtig­keit nicht zu hoch ist.

Tipp: Die Stiftung Warentest hat Luft­reiniger getestet. Die besten Luftreiniger im Test können mit ihren Filtern die Atem­luft in der Wohnung verbessern.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • alexander.m am 15.02.2024 um 16:42 Uhr
    Philips HU 3918/10 End of life

    Der Philips HU 3918/10 wird Stand heute (15.02.2024) von Philips nicht mehr aktiv vertrieben.

  • mmmh81 am 01.10.2021 um 09:20 Uhr
    Luftbefeuchter

    Nachdem ich jetzt zwei Kommentare gelesen habe, die empfehlen, zu lüften, statt mit Luftbefeuchtern zu arbeiten, muss es wohl mal geschrieben werden: Das ist Unsinn.
    Luftbefeuchter sollen die Luftfeuchtigkeit erhöhen. Im Winter ist diese oft bedenklich niedrig, weil kalte Luft (von außen) viel weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann als warme und nach dem Erwärmen (in der Wohnung) dann sehr trocken ist. Duschen, Kochen, Atmen, etc. erhöhen die Luftfeuchtigkeit etwas. Je mehr ich im Winter lüfte, desto trockener wird also meine Raumluft.
    Das ändert nichts daran, dass niemand eine wartungsintensive Keimschleuder in der Wohnung haben möchte. Deshalb wäre ein aktueller Test der Stiftung Warentest wünschenswert.

  • ritzi05 am 11.05.2021 um 18:54 Uhr
    Raumbefeuchter mit Salzanreicherung

    Vielen Dank an Herrn Prof. Dr. Dr. Kaltenborn. Ich habe mir aufgrund Ihres Kommentars solch ein Gerät bestellt und freue mich darauf. Ich wusste gar nicht, dass es so etwas gibt.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 04.01.2021 um 12:24 Uhr
    Boneco E2441A

    @Interhelmix: Da diese Untersuchung von unseren Schweizer Kollegen durchgeführt wurde, möchten wir Sie bitten, sich an den Anbieter Boneco zu wenden. (Se)

  • Interhelmix am 02.01.2021 um 14:16 Uhr
    Luftbefeuchter

    Sehr geehrte Damen und Herren,
    stellt sich der Luftbefeuchter Boneco E2441A bei einer Luftfeuchtigkeit von 55% von selbst ab?
    Mit freundlichen Grüßen
    Helmut Heinz