![Mikroplastik in Kosmetik - Glitzerglanz wird umweltfreundlicher](https://cdn.test.de/file/image/21/a4/20b6c370-9f49-4eae-a860-68dad31ab191-web/6078301_umweltschutz-glitterglanz-a202312.jpg)
Aus für lose Glitterpartikel. Nicht abbaubare Produkte sind nun tabu. © Getty Images
Es hat sich ausgefunkelt: Loser Glitter aus Kunststoff ist in der EU verboten – ein erster Schritt hin zu einem weitreichenden Verbot von Mikroplastik in Kosmetika.
Plastikpartikel reichern sich in Böden und Gewässern an
Was Haut und Haar von Fasching-Fans lange Zeit funkeln ließ, ist seit Oktober 2023 in der EU verboten: Loser Glitter aus nicht abbaubaren, unlöslichen synthetischen Polymeren, dessen Partikel kleiner als fünf Millimeter sind. Grund: Die Mikroplastik-Teilchen reichern sich in Böden und Gewässern an und gelangen so auch in Nahrungsmittel. Die langfristigen Folgen für die Gesundheit von Mensch und Tier sind nicht abschließend geklärt.
Das nun geltende Glitzerverbot ist erst der Anfang: Die EU-Kommission hat sich zum Ziel gesetzt, die Verschmutzung durch Mikroplastik bis zum Jahr 2030 um 30 Prozent zu reduzieren und hat eine entsprechende Verordnung erlassen.
Es gibt Glitzer-Alternativen
Glitzer-Alternativen für Karneval gibt es bereits, etwa aus Zellulose. Die Produkte sind oft als „Bio“ oder „biodegradable“, also biologisch abbaubar, gekennzeichnet.
Anders als loser Glitter darf etwa bunter Bastelkleber, der Glitzerpartikel aus Kunststoff enthält, weiterhin verkauft werden. Auch Produkte wie Spielzeuge, die Mikroplastik-Glitter als integralen Bestandteil enthalten, sind weiterhin erlaubt. Bei diesen Produkten wird davon ausgegangen, dass das Mikroplastik aus ihnen nicht in die Umwelt freigesetzt wird.
Tipp: Damit die Haut gut durch die Faschingszeit kommt, geben unsere Expertinnen Ratschläge, wie Schminken und Abschminken schonend gelingen kann.
Verbot greift spätestens 2035
Ein weitreichendes, branchenübergreifendes Verbot von mikroplastikhaltigen Produkten tritt Schritt für Schritt in Kraft. Für Kosmetikprodukte, darunter etwa Make-up, Nagellacke und Lippenstifte, gelten mitunter lange Übergangsfristen.
Bis das Mikroplastik-Verbot greift, können zwischen vier und zwölf Jahre vergehen – je nachdem, wie komplex die Produkte zusammengesetzt sind, ob neue Rezepturen formuliert werden müssen und geeignete alternative Inhaltsstoffe zur Verfügung stehen. Bis zum Jahr 2035 dürfen Kosmetika dann grundsätzlich keine Mikroplastikteilchen mehr enthalten.
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