Schimmel­entferner-Test

Tipps gegen Schimmel

32

Wie entferne ich Schimmelflecken am besten? Wie bekomme ich zu viel Feuchtig­keit aus der Wohnung? Was tun, wenn Schimmel wieder­holt auftritt? Wir sagen, was hilft.

Schimmel­entferner-Test Testergebnisse für 14 Schimmel­ent­ferner 02/2022 freischalten

Schimmel entfernen

Sobald sich erste Schimmelflecken an Wänden, Decken oder Tapeten zeigen, gehen Sie möglichst früh­zeitig dagegen an.

Anleitung lesen. Pilz­sporen können der Gesundheit schaden − aber auch manches Bekämpfungs­mittel. Achten Sie auf Sicher­heits- und Anwendungs­hinweise, die auf der Packung stehen.

Schimmel­entferner-Test - Diese Mittel helfen gegen Schimmel

Schützen Sie sich. Weder mit Schimmelpilzen noch mit Bekämpfungs­mitteln ist zu spaßen. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser

Schutz­kleidung tragen. Ziehen Sie beim Arbeiten Augen­schutz­brille, Gummi­hand­schuhe und eine FFP2-Maske an. Unnötiges Publikum fernhalten.

Lüften. Schließen Sie die Türen zu anderen Räumen. In die Luft gelangte Sporen können sich über­all verteilen. Lüften Sie den Raum beim Arbeiten.

Flächen einsprühen. Wenn Sie einen Schimmel­entferner einsetzen: Wischen Sie die behandelte Fläche erst nach der empfohlenen Einwirk­zeit ab, etwa mit feuchten Papiertüchern. Benutzte Tücher sofort eintüten und ab damit in den Müll.

Tapeten abziehen. Befallene Tapeten­teile müssen runter. Aber: Erst die Pilze mit Schimmel­entferner abtöten, dann Tapete abreißen, eintüten und im Müll entsorgen.

Haus­mittel nutzen. Auch Haus­mittel wie Isopropanol und Ethanol bekämpfen Pilz­sporen: Aufpinseln, 30 Minuten einwirken lassen, wieder­holen, abwischen. Der Alkohol verfliegt. Achtung: Wegen Brandgefahr lüften und nicht rauchen.

Putzen. Je nach Befall ist der Hausstaub noch mit vielen Sporen belastet. Machen Sie bei geöff­netem Fenster gründlich sauber. Saugen und wischen Sie Flächen und Möbel ab. Staubsaugerbeutel entsorgen. Saugerbox im Müll draußen leeren und reinigen.

Ratgeber der Stiftung Warentest

500 saubere Expertentricks zu den Themen Putzen, Waschen und Aufräumen finden Sie in unserem Buch Haushalt nebenbei. Das geballte Wissen der test-Experten haben wir auf 224 Seiten locker und leicht aufbereitet. So verlieren selbst Schädlinge und Schimmel ihren Schre­cken. Das Buch ist für 16,90 Euro im test.de-Shop erhältlich (PDF/E-Book: 13,99 Euro).

Erneutem Befall vorbeugen

Schimmelbefall hängt mit zu viel Feuchtig­keit zusammen. Richtig Heizen und Lüften kann dagegen helfen.

Stoß­lüften. Am besten wirkt Durch­zug von einem weit geöff­neten Fenster zum anderen quer durch die Wohnung. Oft reichen für den voll­ständigen Luft­austausch vier mal täglich fünf Minuten. Nach dem Duschen und Kochen zusätzlich lüften.

Heizen. Trockenkalte Winter­luft von draußen kann in der warmen Wohnung viel Feuchtig­keit aufnehmen und diese beim nächsten Lüften hinaus befördern. Raum­temperaturen um 20 Grad Celsius sind ideal, in Bad und Wohn­zimmer etwas mehr, im Schlaf­zimmer etwas weniger.

Luft zirkulieren lassen. Warme Heizungs­luft muss ungehindert zirkulieren können. Stellen Sie keine Schränke und andere Möbel vor kalte Außenwände. Heizkörper nicht verdecken.

Luft­feuchte messen. Die relative Luft­feuchtig­keit sollte in Räumen etwa 60 Prozent, entlang an Wänden 80 Prozent nicht über­schreiten. Messen Sie mit einem Hygro­meter nach. Einfache Geräte kosten ab 10 Euro.

Quellen aufspüren und trockenlegen

Taucht das Schimmel­problem trotz Heizen und Lüften erneut auf, heißt es: Quellen aufspüren und trockenlegen – wenn nötig, mithilfe von Profis.

Schwach­stellen finden. Achten Sie etwa an der Innenseite von Außenwänden auf ausgekühlte Ecken und Flächen. An solchen Stellen sammelt sich oft Feuchtig­keit. Eine Außendämmung, die für warme Wände sorgt, kann das verhindern.

Schimmel riechen. Der Pilz wuchert auch im Verborgenen, etwa hinter Deckenplatten und Wand­verkleidungen oder unter Fußböden. Suchen Sie gezielt, wenn die Luft­feuchtig­keit erhöht ist und es muffig-modrig riecht.

Profis hinzuziehen. Falls Sie nicht fündig werden: Profis können etwa mit zusätzlichen Analysen der Raum­luft und des Hausstaubs helfen, versteckten Schimmel aufzuspüren.

Mängel beheben. Groß­flächigen Schimmelbefall von mehr als einem halben Quadrat­meter sollten Sie den Profis über­lassen. Das gilt auch für bauliche Mängel wie kalte Außenwände wegen fehlender Dämmung, undichte Dächer und Feuchteschäden im Keller.

Fachleute finden. Günstig ist eine Energieberatung von Verbraucherzentralen. Ihre Experten helfen, bauphysika­lische Mängel aufzuspüren. Adressen von Fachleuten erhalten Sie etwa von der Deutschen Energie-Agentur (dena.de).

Schimmel­entferner-Test Testergebnisse für 14 Schimmel­ent­ferner 02/2022 freischalten

32

Mehr zum Thema

32 Kommentare Diskutieren Sie mit

Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.

Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 15.11.2023 um 10:17 Uhr
    Kein Äpfel-Birnen-Vergleich sondern der Hausmittel

    @bynix: In dem von Ihnen genannten Tipp wird die Wirksamkeit der als Hausmittel empfohlenen Alkohole Isopropanol und Brennspiritus und der handelsüblichen Wasserstoffperoxid-Lösungen mit den untersuchten Schimmelentfernern verglichen. Die Wasserstoffperoxid-Lösungen werden im Handel in der Regel als 3%ige Lösungen angeboten.

  • bynix am 11.11.2023 um 01:05 Uhr
    Äpfel und Birnen

    Vielen Dank für den interessanten Artikel und für Ihre viele Zeit in den Kommentaren.
    "Dreiprozentige Wasserstoffperoxid-Lösung erweist sich dagegen als weniger effektiv."
    Das scheint mir der falsche Ansatz.
    Denn Sie vergleichen mit fast reinem Alkohol und den Produkten aus dem Test.
    SchimmelX z. B. hat 8% Wasserstoffperoxid plus allem, was sonst noch drin ist. Sie hätten also mindestens die gleiche Konzentration verwenden sollen, um die Wirkung vergleichen zu können.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 18.04.2023 um 13:29 Uhr
    Chlorgeruch & flüchtige Chlorverbindungen

    @tschaggamann: Ein Chlorgeruch ist ein Indiz für flüchtige Chlorverbindungen. Wie in unserem redaktionellen Beitrag "Mit oder ohne Chlor" dargestellt, können die flüchtigen Chlorverbindungen die Schleimhäute reizen und ggf. auch Augen schädigen. Wenn man die chlorhaltigen Schimmelentferner mit sauren Reinigern zusammenbringt, kann ein giftiges Chlorgas entstehen.
    In unserem Spezial "So bekämpfen Sie Schimmel wirksam" erhalten Sie Tipps, was Sie beim Einsatz von chlorhaltigen und chlorfreien Schimmelentfernern berücksichtigen sollten. Und selbstverständlich sollten auch die Verwendungshinweise und Warnhinweise auf der Produktverpackung beachtet werden.

  • tschaggamann am 17.04.2023 um 21:48 Uhr
    Wie gefährlich ist der schiere Chlorgeruch...

    Wie gefährlich ist der schiere Chlorgeruch bei offen herumliegenden Lebensmitteln. Behandelt werden müßte ein großer Raum, in dem schlichtweg nicht alle Lebensmittel weggeräumt werden können. Diffundieren relevant (...) irgendwelche chemischen Verbindungen in Äpfel z.B. hinein?!

  • BiHoe am 07.07.2022 um 16:04 Uhr
    Mem Schimmelentferner ohne Chlor

    Ist chlorfrei. Falsch geschaut.