Muttermale selbst entfernen Ärzte warnen vor Selbst­behand­lung

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Muttermale selbst entfernen - Ärzte warnen vor Selbst­behand­lung

Mit geschultem Auge. Muttermale und andere Haut­ver­änderungen ärzt­lich unter­suchen und nur von Fachleuten entfernen lassen. © Depositphotos / Leonid Iastremskiy

Spezielle elektrische Stifte für den Haus­gebrauch sollen Muttermale und Sommer­sprossen problemlos entfernen können. Vorsicht: Die Geräte können mehr schaden als nützen.

Auf Werbung nicht vertrauen

Ein störender Hautfleck, ein sich wölbendes Muttermal – dass die Haut nicht makellos ist, wollen viele nicht hinnehmen. Vermeintliche Abhilfe findet sich im Internet: Nicht einmal 30 Euro kosten elektrische Stifte, deren Anbieter auf verschiedenen Handels­platt­formen versprechen, dass sie Muttermale und Sommer­sprossen schnell und unkompliziert verschwinden lassen.

Doch auf die Produkte und Werbe­versprechen sollte niemand vertrauen. Im Fachmagazin Die Dermatologie warnen Medizine­rinnen und Mediziner eindringlich vor der Verwendung entsprechender Stifte.

Haut­krebs bleibt womöglich unerkannt

Wie genau die Stifte wirken, wird aus den Produkt­beschreibungen und Bedienungs­anleitungen im Internet oft nicht klar. Offen­bar verletzen sie die Haut oberflächlich, als Folge können sich Krusten, schmerzhafte Entzündungen und unschöne Narben bilden. Die größte Gefahr ist aber, dass durch die Selbst­behand­lung Veränderungen wie etwa schwarzer oder weißer Hautkrebs und dessen Vorstufen unerkannt bleiben und in der Folge zu spät oder gar nicht behandelt werden.

Haut­ver­änderungen vom Profi prüfen lassen

Muttermale und andere Haut­auffäl­ligkeiten sollten ärzt­lich kontrolliert werden – vor allem, wenn sie sich in Form und Farbe verändern, wenn sie brennen, jucken oder sogar bluten. Nur die Dermatologin oder der Dermatologe kann anschließend entscheiden, wie die weitere Behand­lung ablaufen sollte. Wird ein Muttermal allein aus kosmetischen Gründen entfernt, über­nehmen Krankenkassen die Kosten dafür in der Regel nicht.

Tipp: Termine bei Haut­ärztinnen und -ärzten sind oft schwer zu finden. Hautscreening-Apps sollen eine Alternative sein: Wer sie nutzt, kann Fotos von Haut­partien hoch­laden, etwa um gutartige Haut­ver­änderungen von bösartigen zu unterscheiden. Wir haben 17 solcher Apps geprüft. Sie können den Arzt­besuch nicht ersetzen, einige können aber zumindest eine schnelle, erste Einschät­zung geben.

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