Nahrungs­ergän­zungs­mittel für Vegetarier & Veganer

So haben wir getestet

21

Im Test: 15 Nahrungs­ergän­zungs­mittel, die durch Namen, Werbung, Aufmachung oder Angaben auf der Verpackung für Vegetarier und/oder Veganer angeboten werden. Einge­kauft haben wir die Produkte im Juli und August 2018. Die Preise ermittelten wir durch Befragen der Anbieter im Januar 2019.

Bewertung

Wir prüften, ob die angegebenen Dosierungen den Empfehlungen der deutsch­sprachigen Fachgesell­schaften (D-A-CH), des Bundes­instituts für Risiko­bewertung (BfR) oder der europäischen Lebens­mittel­behörde Efsa entsprechen. Gesetzliche Grenzen für die Nähr­stoff­dosierung von Nahrungs­ergän­zungs­mitteln gibt es nicht. Wir beachteten medizi­nische Studien nach dem aktuellen wissenschaftlichen Kennt­nisstand, Veröffent­lichungen von Fachgesell­schaften, der Efsa und nationaler Behörden sowie auch Rechts­vorschriften, wie zum Beispiel die Health-Claims-Verordnung zu gesund­heits­bezogenen Werbe­slogans auf Lebens­mitteln. Je nach Deklaration auf der Verpackung bestimmten wir folgende ausgewählte Inhalts­stoffe der Präparate durch Analysen im Labor:

  • Vitamin B2 in Anlehnung an ASU L 00.00–84:2015
  • Vitamin B12 mittels HPLC-MS/MS
  • Vitamin D in Anlehnung an ASU L 00.00–61:2010
  • Jod mittels ASU L 00.00–93: 2008
  • Kalzium, Magnesium, Eisen und Zink in Anlehnung an ASU L 00.00–144: 2013
  • Selen in Anlehnung an DIN EN 15763:2010
  • Fett­säuren nach DGF C-VI 10a / 11d: 2016
  • Gesamt­fett in Anlehnung an ASU L 13.05–3:2002

Wir prüften, wie weit die von uns ermittelten Gehalte von denen auf der Verpackung abwichen.

Zusätzliche Unter­suchungen

Rück­stände und Kontaminanten: Waren pflanzliche Bestand­teile deklariert, prüften wir auf Pyrrolizidinalkaloide und deren N-Oxide in Anlehnung an die BfR-Methode nach Fest­phasen­extraktion mittels LC-MS/MS. Außerdem untersuchten wir die Produkte auf Rück­stände und Kontaminanten wie Arsen, Blei, Kadmium, Queck­silber nach ASU L 00.00–135:2011 und Nickel in Anlehnung an ASU L 00.00–135:2011 sowie anorganisches Arsen in Anlehnung an ASU L 25.06–1: 2008. Kein Nahrungs­ergän­zungs­mittel zeigte auffällige Ergeb­nisse. Tierische Bestand­teile: Bei Produkten, die als laktosefrei ausgelobt wurden, prüften wir den Laktose­gehalt nach enzymatischen Stärke­abbau oder Entfettung mittels LC-MS/MS. Bei denen in Kapselform prüften wir auf Gelatine, indem wir Hydroxy­prolin nach saurem Aufschluss mittels HPLC-MS/MS bestimmten. Kein Produkt war auffällig.

21

Mehr zum Thema

21 Kommentare Diskutieren Sie mit

Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.

Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 01.02.2023 um 16:41 Uhr
    Bioverfügbarkeit

    @hdnst: Ihre Anmerkungen geben wir gerne an unsere zuständige Fachredaktion zur Kenntnisnahme weiter.

  • hdnst am 28.01.2023 um 10:44 Uhr
    Bioverfügbarkeit nicht getestet

    Die Bioverfügbarkeit der Stoffe scheint leider nicht getestet worden zu sein und machen die Tests daher mE wenig aussagekräftig.
    Es wäre doch gut zu wissen, wie gut welcher Stoff auch vom Körper aufgenommen werden kann.
    In diesem Zusammenhang wäre auch ein Test vom Watson Präparat schön gewesen, welches sich auf die Fahne schreibt, nur hoch bioverfügbare Stoffe als Basis für ihre Präparate zu nutzen, die zwar etwas teurer sein sollen, aber dafür auch funktionieren sollen (laut Werbeversprechen).
    Ggfs. kann das in einem weiteren Test mal berücksichtigt werden.

  • fspade am 25.06.2021 um 22:19 Uhr
    B12-Bedarf mit angereicherter Zahncreme decken

    Die Firma Sante bietet mit Vitamin B12 angereicherte Zahncreme an, die von Öko-Test mit der Note »sehr gut« bewertet wurde. Was hält Warentest davon?
    Zudem sollte der Ehrlichkeit halber angemerkt werden, dass Tiere nur in der Natur B12 im Fleisch haben können. In der Massentierhaltung wird es zugefüttert, wohl auch um dieses Alleinstellungsmerkmal für Werbeaussagen weiter aufrecht erhalten zu können.
    Außerdem sind in der Beziehung internationale Ernährungsgesellschaften wie die US-Amerikanische Academy of Nutrition and Dietetics sowie die australische und die kanadische Ernährungsorganisation schon weiter als die DGE und halten die vegan-vegetarische Ernährung für gesund und für alle Alters- und Lebensphasen geeignet.
    Da die Finanzierung der DGE zu rund 75 % durch den Bund erfolgt, ist eine Einflussnahme z. B. des Landwirtschaftsministeriums auf deren Ausrichtung und Haltung nicht auszuschließen. Auch sind ihre Geschichte und ihr Umgang damit nicht gerade löblich (s. Wikipedia).

  • michelvoss am 22.01.2021 um 00:12 Uhr

    Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: Schleichwerbung

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 28.05.2020 um 15:25 Uhr
    Vergleich B12 Präparate

    @andimai: Für Vegetarier und Veganer genügt die Einnahme von B12 als Nahrungsergänzungsmittel, um den Körper ausreichend mit B12 zu versorgen. Diese werden in der Drogerie und in der Apotheke angeboten. B12 Präparate, die in der Datenbank „Medikamente im Test“ bewertet werden, sind speziell für Menschen mit einem ausgeprägten B12 Mangel oder einer perniziösen Anämie gedacht. Sie werden überwiegend in Form von Ampullen angeboten und müssen vom behandelnden Arzt gespritzt werden. (bp)