Notbrems­systeme im Test 19 von 48 Autos erkennen die Gefahr gut

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Notbrems­systeme im Test - 19 von 48 Autos erkennen die Gefahr gut

Stopp! Fahrassistenten sollen Radler und Fußgänger retten. © ADAC

Was leisten Notbrems­assistenten? Der ADAC hat seine Auto­tests des Jahres 2019 im Hinblick auf diese auto­matischen Systeme ausgewertet. Wenn der Fahrer zu spät reagiert, bremsen sie auto­matisch, um einen Aufprall zu vermeiden. Die Kleinwagen VW T-Cross und Nissan Juke machen das laut ADAC am besten. 17 weitere Auto­modelle erfüllen die Test­kriterien für Bremsen im Stadt­verkehr und auf Land­straßen erfreulich gut.

VW und Nissan vor Tesla und Mercedes

Die Notbrems­assistenten sind auch unter dem Kürzel AEBS bekannt, abge­leitet vom eng­lischen Ausdruck Auto­nomous Emergency Braking System. Der ADAC hat 49 Tests mit verschiedenen Pkw durch­geführt. Die Kleinwagen VW T-Cross und Nissan Juke liegen dabei vorn, gefolgt vom Tesla 3 und den Skoda-Modellen Kamiq und Scala sowie dem Mercedes CLA. Auch 13 weitere Auto­modelle erfüllen die Test­kriterien für Bremsen im Stadt­verkehr und auf Land­straßen erfreulich gut.

Manche Notbrems­assistenten ignorieren Radler und Passanten

Manche Modelle haben Problem­stellen. Sie bremsen zum Beispiel recht­zeitig, wenn sie einen querenden Fußgänger erkennen, versagen aber bei einem plötzlich auftauchenden Fahr­rad. Wieder andere scheinen „Radfahrer und Fußgänger regelrecht zu ignorieren“, schreibt der ADAC, verhindern aber immerhin Auffahr­unfälle.

Golf, Ceed und Taycan mit Lücken im System

Enttäuscht waren die Tester unter anderem vom neuen VW Golf 8, auch der Ford Focus bremste nur mäßig. Andere Modelle fielen in einem oder mehreren Prüf­punkten ganz durch, wie der Familien-Van VW Sharan (schlecht bei der Fußgänger­erkennung) und der Kia Ceed (ignoriert Fußgänger und Radfahrer). Auch das System des Porsche Taycan hat eine Lücke: Bis zu einer Geschwindig­keit von 20 Stundenkilo­metern vermeidet es Unfälle nicht, das wäre aber wichtig für den inner­städtischen Verkehr.

Fünf Autos haben gar keinen Brems­assistenten

Fünf Neufahr­zeuge ohne Brems­assistenten hält der ADAC für nicht mehr zeitgemäß. Drei davon waren die Elektro-Kleinst­fahr­zeuge aus dem VW-Konzern, der VW e-up!, der Skoda Citigoe und der Seat Mii electric. Aber auch die Kleinwagen Citroen DS3 Cross­back und der Jeep Renegade werden ohne den Notbremser ausgeliefert.

Verpflichtend für alle erst ab 2024

Der ADAC hält die Ausrüstung von Fahr­zeugen mit guten Notbrems­systemen jetzt schon für unerläss­lich. Tech­nisch ist das auch mach­bar, wie die guten Test­ergeb­nisse mancher Modelle zeigen. Doch verpflichtend kommen die Brems­assistenten erst in zwei Stufen, so der ADAC: Wenn ein Hersteller einen Fahr­zeug­typ generell neu zulässt, muss dieser ab dem 6. Juli 2022 einen Notbrems­assistenten haben. Für schon bestehende Fahr­zeug­typen ist die auto­matische Brems­hilfe ab dem 7. Juli 2024 verpflichtend.

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