![Olivenöl im Test - So schmeckt der Klimawandel](https://cdn.test.de/file/image/63/81/8c872f08-c239-4d98-9fe5-4eadf6bef0ac-web/6103092_olivenoel-t2404.jpg)
Nativ extra. Längst nicht jedes Öl der höchsten Güteklasse ist ein Genuss. © Jule Frommelt
Unser Test zeigt: Die Olivenöl-Qualität ist schlechter geworden. Nur 4 von 23 Ölen sind gut. Zwei Anbieter haben jetzt auf unsere Ergebnisse reagiert.
freischalten
Testergebnisse für 23 OlivenöleOlivenöle im Test
Dürren und Hitze in Mittelmeerländern hinterlassen ihre Spuren, das zeigt der aktuelle Olivenöl-Test der Stiftung Warentest: Die durchschnittliche Qualität ist im Vergleich zu früheren Untersuchungen deutlich gesunken. Produkte der höchsten Güteklasse nativ extra schmecken öfter ranzig oder stichig, und auch die chemische Qualität ist schwächer als sonst. Unser Testbericht verrät, warum das mit der Klimakrise zusammenpasst.
Von 23 Olivenölen im Test – darunter erstmals auch 4 Brat-Olivenöle – fallen 6 durch, etliche weitere sind nur Mittelmaß.
Update [26.03.2024]: Edeka und Kaufland reagieren
Wegen mangelhafter test-Qualitätsurteile im aktuellen Test haben Edeka und Kaufland uns mitgeteilt, betroffene Chargen vorsorglich aus dem Verkauf genommen zu haben. Das gilt für die nativen Olivenöle extra der Marken von Edeka Gut & Günstig sowie von Kaufland K-Bio und Kaufland K-Classic.
Aber es gibt auch Highlights in beiden Produktgruppen: Nativ-Extra-Öle, die geschmacklich herausragen, und Brat-Olivenöle, die sich für die heiße Küche empfehlen. Insgesamt vier Öle bekommen die Note Gut.
Warum sich der Olivenöl-Test für Sie lohnt
Testergebnisse
Die Tabelle zeigt Bewertungen der Stiftung Warentest für 23 Olivenöle, darunter 19 native Olivenöle extra und vier Brat-Olivenöle. Die Qualitätsurteile reichen von Gut bis Mangelhaft. Im Test: günstige Eigenmarken von Aldi, Lidl, Rewe und Edeka, viel verkaufte Marken wie Bertolli, Filippo Berio und La Española sowie Bio-Olivenöle und ein Gourmet-Produkt.
Das beste Olivenöl für Sie
Mit wenigen Klicks finden Sie gute und passable Olivenöle der Klasse nativ extra und Öle, die wir zum Braten empfehlen können. Die Preise reichen von 7,95 bis 46 Euro pro Liter. Erfreulich: Auch in der Klasse bis 12 Euro pro Liter gibt es akzeptable Öle.
Hintergrund
Wir beleuchten, wie sich Hitzewellen und Wasserknappheit auf die Olivenöl-Qualität auswirken können. Sie erfahren, wodurch sich Brat-Olivenöle von Nativ-extra-Olivenölen unterscheiden, und warum manche Öle ein Schadstoffproblem haben. Wir erklären, warum Olivenöl so gesund ist – und wie Sie selbst eine Geschmacksprüfung durchführen können.
Heftartikel als PDF
Nach dem Freischalten erhalten Sie Zugriff auf alle Olivenöl-Testberichte, die seit 2021 in der Zeitschrift test erschienen sind.
freischalten
Testergebnisse für 23 OlivenölePreise für Olivenöl sind enorm gestiegen
Egal, ob klassische Marke oder preiswerte Eigenmarke vom Discounter – die Preise für Olivenöl haben sich seit unserem vergangenen Test im Oktober 2022 teils fast verdoppelt: Lagen sie damals noch bei 5,75 Euro bis 36 Euro pro Liter, rangieren sie nun bei vergleichbarem Testfeld zwischen 10,70 und 46 Euro. Ausschlaggebend dafür sind, neben allgemein gestiegenen Kosten, schlechte Olivenernten und daraus resultierend eine rückläufige Olivenöl-Produktion in der EU. Details finden Sie in unserer Meldung zur Preisentwicklung von Olivenöl.
Die Preise für Olivenöl sind laut Verbraucherpreis-Index in Deutschland deutlich stärker gestiegen als die für andere Pflanzenöle. Vergleichen lohnt sich: In unserer Datenbank finden Sie etliche Olivenöle, die eine akzeptable Qualität bieten, weniger als 12 Euro pro Liter kosten – und damit ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten.
Tipp: Schon vor dem Freischalten können Sie sehen, welche Olivenöle im Test dabei sind.
![Olivenöl im Test - So schmeckt der Klimawandel](https://cdn.test.de/file/image/c6/54/5f2bc92e-c083-488b-9081-2b02d5f6b706-web/6107169_olivenoel-preisgrafik-t2404.jpg)
© Stiftung Warentest / Isabella Galanty
Zwei Brat-Olivenöle überzeugen im Test
Kann man mit Olivenöl wirklich gut braten? Immer wieder fragen uns das Leserinnen und Leser. Tatsächlich eignen sich native Olivenöle extra vorzugsweise zum schonenden Braten. Für die heiße Küche bietet der Handel spezielle Brat-Olivenöle an, Mischungen aus raffiniertem Olivenöl und Öl der zweiten Güteklasse: nativem Olivenöl. Native Öle dürfen zwar – wie Nativ-extra-Öle – nur ohne Wärmezufuhr produziert werden, dafür aber leichte sensorische Fehler aufweisen. Wir haben die Bratöle erstmals geprüft und mit ihnen Hackfleisch gebraten. Zwei waren auffällig mit Schadstoffen belastet, zwei können wir aber empfehlen.
Schlechte Olivenernten könnten sich in der Klimakrise häufen, der Anteil an hochwertigen Ölen sinken und mehr Öl als Bratöl verwertet werden.
Jochen Wettach, Projektleiter für den Olivenöl-Test
Olivenöl ist gut für die Gesundheit
Unter den Ölen hat Olivenöl mit die günstigsten Ernährungseigenschaften überhaupt. Das liegt vor allem an der Ölsäure, aus der Olivenöl zu rund 70 Prozent besteht. Diese einfach ungesättigte Fettsäure hilft, unerwünschtes LDL-Cholesterin im Blut zu senken. Vorteilhaft sind auch die Polyphenole. Die sekundären Pflanzenstoffe, die Oliven in der Natur vor Fressfeinden schützen, wirken ebenfalls günstig auf die Blutfette. Unser Vergleich von Pflanzenölen zeigt, inwiefern sich Olivenöl hinsichtlich der Zusammensetzung von Raps- und Sonnenblumenöl unterscheidet.
Neun Olivenöle tragen das Bio-Siegel, darunter auch empfehlenswerte. Wer sie kauft, unterstützt damit eine nachhaltige Landwirtschaft. Chemisch-synthetische Pestizide sind für Bio-Oliven tabu, extra angepflanzte Sträucher und Blumen bieten Nützlingen ein Zuhause und verbessern die Bodenqualität.
Tipp: Schon vor dem Freischalten des Tests können Sie sich ansehen, welche Bio-Olivenöle wir untersucht haben.
So testet die Stiftung Warentest Olivenöl
Ist drin, was draufsteht? Obwohl die Europäische Union viele Vorgaben macht, um Verfälschungen auszuschließen, gehört natives Olivenöl extra zu den am meisten verfälschten Lebensmitteln in der EU. Wir haben daher geprüft, ob den Produkten andere Pflanzenöle oder schlechte Ölqualitäten untergemischt wurden und ob Herkunftsangaben für konkrete Länder stimmten, etwa für griechisches Olivenöl.
Schmeckt es, wie es soll? Natives Olivenöl extra darf keinen einzigen sensorischen Fehler aufweisen, also nicht ranzig schmecken oder modrig riechen. Die EU-Olivenölverordnung schreibt für die sensorische Prüfung ein amtlich anerkanntes Panel mit extra ausgebildeten Verkostern vor. Auch wir haben so ein Panel beauftragt, die Produkte zu prüfen.
Tipp: Mehr Infos und Küchentipps zu nativem Olivenöl extra, raffiniertem Olivenöl und anderen Ölsorten finden Sie in unseren FAQ Speiseöl. Passendes Bratgut finden Sie unseren Tests von Veggie-Schnitzeln, Fischstäbchen, Bratwürsten sowie Chicken-Nuggets. Bei den drei letztgenannten haben wir jeweils auch Veggie-Alternativen getestet. Wer lieber mit tierischem Fett brät, findet gute Produkte in unserem Butter-Test.
freischalten
Testergebnisse für 23 Olivenöle-
- Grüner Tee gilt als Gesundheitselixier. Aber ist er unbedenklich, was Schadstoffe angeht? Nicht jeder der 27 Grüntees und Matchas im Test liegt hier im grünen Bereich.
-
- Anfangsmilch soll das Baby rundum versorgen. Die meisten Pre-Nahrungen im Test der Stiftung Warentest sind erfreulich gut – aber nicht jedes Markenprodukt.
-
- Zero Waste: Die gute alte Sitte, Nahrungsmittel abfallfrei zu verarbeiten, liegt wieder im Trend. Tipps für Spargelreste, welke Blätter und altes Brot.
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@cem52: Neben unserer interaktiven Tabelle der Testergebnisse können Sie auch die Printausgaben zu den letzten Tests herunterladen. Hier gehen wir im Text mehr ins Detail. Die Printausgaben finden Sie unter „Inhalt“ Nr. 9 Download: Heftartikel als PDF
Zur Testauswahl: Leider stehen für jeden Test nur eine begrenzte Anzahl an Testplätzen zur Verfügung. Unsere Aufgabe ist es daher, den Markt mit relativ wenigen Produkten möglichst gut abzubilden. Gleichzeitig sollen möglichst viele Verbraucher ihr Öl im Test wiederfinden. Aus diesem Grund spielt die Verkaufshäufigkeit bei der Produktauswahl eine maßgebliche Rolle. Selbstverständlich nehmen wir auch die ein oder andere Besonderheit in den Test mit auf, aber Produkte mit vergleichsweise geringer Marktgängigkeit wie Öle kleiner Anbieter fallen leider durchs Raster.
Hallo,
Ich bin neu hier und würde mich freuen wenn ihr die Tests etwas übersichtlicher gestaltet mit mehr Informationen.
Wenn ich zB auf Mangelhaft anklicke, erhalte ich sehr wenig informationen, wieso das Produkt so bewertet wurde. Mehr Infos würden hier nicht schaden.
Außerdem liegt es echt im Interessen aller, wenn man alle Produkte vom Discounter und Bio Läden testet, weil hier der größte Betrug vorliegt in der Olivenöl-Branche.
Es wäre sehr interessant, wenn ihr kleine Familienbetriebe testen würdet, denn es ist so, das Industrie Giganten gerne für Profit unsauber arbeiten da wären Familienbetriebe sehr Interessant, wie zB weel-shop.com , das von einer Deutschen Familie betrieben wird und hergestellt wird im Bio Bereich, die auch Star Köche beliefert, bin echt gespannt ob es wirklich eine gute Quali hat. vom Preis her ist es definitiv teuer.
Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie in den nächsten Test auch Naturtrübes Olivenöl integrieren könnten, z.B. das naturtrübe von DM.
Vielen Dank für Ihre wertvolle Arbeit :)
Ich zitiere: "Die durchschnittliche Qualität ist im Vergleich zu früheren Untersuchungen deutlich gesunken." Das haben Sie an deutscher Discounter- und Supermarktware festgemacht? Und als Begründung liefern Sie den Hinweis auf die 2 schlechten Erntejahre in Spanien. Dazu kann ich nur sagen, Spanien ist nicht Italien und Italien ist nicht Griechenland. Selbst in Griechenland oder Italien kann die Ernte je nach Region und klimatischen Bedingungen sehr unterschiedlich ausfallen. In Spanien wird es der ausgebliebene Niederschlag sein, der in Herbst, Winter und Frühjahr in Norditalien reichlich gefallen ist- bis zum Allzeithoch des Gardasee- Pegelstandes. Ich unterhalte mich regelmäßig mit "meinem" Produzenten über Quantität und Qualität des Öls. Schwankungen gab und gibt es immer, kein Grund Panik zu schüren. Womöglich wird es in Südspanien in Zukunft mehr Einbußen geben. Gemäßigtere Gebiete wie Norditalien, Südfrankreich, Kroatien usw. werden vielleicht profitieren.
@hoffinho: Hier liegt anscheinend ein Missverständnis vor. Einen "Rückschluss auf die Olivenölqualität im Ganzen" haben wir nicht vorgenommen. Wie hätten wir sonst auch zwei native Olivenöle extra mit "gut" bewerten können? Aber dennoch kann man sich die aktuelle Situation nicht schönreden: Nach zwei aufeinanderfolgenden schlechten Ernten im Hauptanbauland Spanien gibt es einfach Defizite in quantitativer und qualitativer Hinsicht.