Pfefferminz, Fenchel, Kamille & Co

Wie die Kräuter wirken – und was die Tester gefunden haben

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Pfefferminz, Fenchel, Kamille & Co Testergebnisse für 64 Kräuter­tees 04/2017 freischalten

Fenchel – Getrock­nete Samen

Pfefferminz, Fenchel, Kamille & Co - Nur jeder zweite Kräutertee über­zeugt

©  Fotolia / D. Fabri

Schmeckt nach Anis. Fenchel stammt aus dem Mittel­meerraum. Aus seiner Knolle bereiten Köche Gemüsege­richte zu. Die getrock­neten Samen werden zu Gewürzen und Tees verarbeitet. Fencheltee ist gut für Babys, da er sehr mild ist. Das ätherische Öl Anethol dominiert den Geschmack, es kommt auch in Anis vor. Fencheltee soll etwa die Verdauung anregen, Blähungen und Husten mildern. Er kann Behand­lungen unterstützen, die therapeutischen Wirkungen sind aber nicht genug belegt. Schwangere sollten sich bei Fencheltee zurück­halten, da er Wehen fördern kann. Fast alle Tees meisterten die Schad­stoff­prüfung mit Bravour. Ein Grund: Da sie im Wesentlichen aus gleichförmig aussehenden Samen bestehen, fallen unerwünschte Pflanzen­teile beim Sortieren besser auf.

Kamille – Getrock­nete Blüten

Pfefferminz, Fenchel, Kamille & Co - Nur jeder zweite Kräutertee über­zeugt

© Fotolia / O.Tkachuk

Viel Öl in Zucht­kamille. In Tees kommen fast nur Blüten aus land­wirt­schaftlich angebauten Sorten, die oft viel Kamillenöl enthalten. Arzneitee muss mindestens 4 Milliliter Öl je Kilo Blüten enthalten, sonst reicht ein Zwanzigstel. Die Volks­medizin empfiehlt Kamillentee etwa bei Magen-Darm-Leiden und Unruhe; bei Hals­entzündungen zum Gurgeln und bei Haut­entzündungen in Umschlägen. Nach Einschät­zung der Arznei­mittel­experten der Stiftung Warentest ist die therapeutische Wirk­samkeit von Kamillentee nicht genug belegt. Er kann aber Behand­lungen unterstützen. Bei der Ernte kann Kamille leicht mit anderen Pflanzen verwechselt werden. In den meisten Tees wiesen wir giftige Pyrrolizidinalkaloide aus Wild­kräutern nach, vier sind auffällig damit belastet.

Kräuter – Wilde Mischungen

Pfefferminz, Fenchel, Kamille & Co - Nur jeder zweite Kräutertee über­zeugt

© A. Plewinski

Viele mit Brom­beerblättern. Blüten, Blätter, Samen, Rinde, Wurzeln – in Kräuter­tees dürfen alle Pflanzen­teile, die für Teeaufgüsse bestimmt oder im Europäischen Arznei­buch anerkannt sind. Viele der Kräuter­mischungen im Test enthalten Brom­beerblätter, Pfefferminze, Kamille, Melisse, Rooibos oder Zitronen­gras. Der Geschmack variiert: Gerb­stoffe in Brom­beerblättern sorgen fürs Herbe, Anis und Süßholz für Süße. Kräutertee ist eine koffeinfreie Alternative zu Kaffee, schwarzem und grünem Tee. In zwei Kräuter­tees wiesen wir erhöhte Gehalte an Pyrrolizidinalkaloiden aus Wild­kräutern nach. Unklar ist, auf welchem Weg sie hinein­gerieten.

Pfefferminze – Zerschnittene Blätter

Pfefferminz, Fenchel, Kamille & Co - Nur jeder zweite Kräutertee über­zeugt

© Thinkstock

Aus drei Minzarten. Rund 20 Minzarten wachsen welt­weit. Die Pfefferminze ist vermutlich eine Kreuzung aus drei Arten. Charakteristisch ist ihr hoher Gehalt an Menthol, einem ätherischen Öl, das den Tee frisch und scharf schme­cken lässt. Als Heil­pflanze ist Pfefferminze seit gut 300 Jahren bekannt. Sie soll Bauch­krämpfe und Verdauungs­beschwerden lindern. Die Arznei­experten der Stiftung Warentest sehen die therapeutische Wirkung des Tees nicht als genug belegt an. Zur unterstützenden Behand­lung kommt er durch­aus infrage. Arznei­tees müssen 12 Milliliter ätherische Öle pro Kilo enthalten, herkömm­liche 0,6 Milliliter. Nur wenige Tees im Test waren nennens­wert mit Schad­stoffen belastet.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Trisha89 am 02.11.2018 um 15:07 Uhr

    Kommentar vom Autor gelöscht.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 01.03.2018 um 11:13 Uhr
    welche Chargen noch im Handel

    @Ex-Kd: Bei Lebensmitteltests handelt es sich immer um eine Momentaufnahme. Ob noch getestete Chargen im Handel erhältlich sind, ist uns nicht bekannt. Der Test gibt aber einen guten Überblick welche Teesorten wenig bis nicht belastet sind. So sind Fencheltees frei von Pestiziden und PA aus Wildkräutern. Das gilt auch für die meisten Pfefferminztees. Während Kamille z.B. bei der Ernte leicht mit Wildkräutern verwechselt werden kann und die Tees daher vermehrt PA enthalten können. (bp)

  • Ex-Kd am 27.02.2018 um 10:37 Uhr
    gute und sehr gute Tees im Test

    @Stiftung_Warentest
    Da Sie empfehlen Ihren Test als Entscheidungsgrundlage zu nehmen, was denken Sie, welche der getesteten Chargen noch zu bekommen sind?

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 16.02.2018 um 13:03 Uhr
    gute und sehr gute Tees im Test

    @Axel4Home: Welche Teesorten wir empfehlen, können Sie in diesem Test nachlesen. Nach dem Freischalten des Tests, können Sie die interaktive Tabelle gut dafür nutzen, um diejenigen Tees anzeigen zu lassen, die hinsichtlich der Schadstoffbelastung mit sehr gut und gut bewertet wurden. (PF)

  • Alex4Home am 16.02.2018 um 10:51 Uhr
    Welche Teesorte, kann man sorglos trinken?

    Den aktuellen Meldungen zufolge scheinen mir die Hersteller die Schadstoffe nicht im Griff zu haben. Gibt es noch Teesorten, die z.B. bedingt durch die Herkunft oder die Anbauweise, unbedenklich sind?